Bewerbung im Arbeitsrecht

Hast du das harte Jura-Studium erst einmal hinter dir, hast du gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ob klassisch in einer Kanzlei, in Unternehmen oder in der Wissenschaft – Rechtswissenschaftler werden überall gesucht.

Im eher konservativen Berufsfeld Jura und Rechtswesen bietet sich oftmals das klassische Bewerbungsmuster an.

Wie schreibe ich eine Bewerbung im Arbeitsrecht?

Ob als Volljurist, Syndikusanwalt oder Rechtsanwaltsfachangestellter – deine Bewerbung im Arbeitsrecht sollte immer folgende Bestandteile enthalten:

• Anschreiben,
• ggf. Deckblatt
• Lebenslauf
• Anlagen (Zeugnisse, Zertifikate etc.)

Fotos werden meist nicht explizit gefordert, aber dennoch meist hinzugefügt, damit man sich buchstäblich ein Bild von dir als Person machen kann. Investiere am besten etwas Geld in ein professionelles Bewerbungsfoto, das dich von deiner besten Seite zeigt.

Deine Arbeitsrecht Bewerbung ist ohne ein gelungenes Anschreiben nicht komplett. Dabei solltest du folgender Struktur folgen.

Einleitung

In der Einleitung führst du kurz auf, was genau dich zum perfekten Bewerber für die ausgeschriebene Stelle macht. Vermeide leere Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich für die Stelle als Anwältin im Arbeitsrecht“. Schreibe stattdessen ehrlich, persönlich und direkt, warum du die Stelle gerne hättest.

Hauptteil

Im Hauptteil beweist du nun deine Behauptung aus der Einleitung, wie in einer wasserdichten Beweisführung: Alle die Kenntnisse und deine praktischen Erfahrungen, die dich für die Stelle im Arbeitsrecht fit machen, kannst du hier nennen. Erwähne, wo du dein Referendariat gemacht hast und was dabei deine Schwerpunkte waren (Idealerweise war dein Schwerpunkt natürlich Arbeitsrecht). Auch ein Praktikum in der Rechtsabteilung eines Unternehmens oder in einer Kanzlei solltest du hier nennen. Zeugnisse und Zertifikate belegen deine Kenntnisse.

Schluss

Zuletzt nennst du noch deinen frühestmöglichen Eintrittstermin, verweist darauf, wie man dich kontaktieren kann und schließt mit „freundlichen Grüßen“ und wahlweise deiner Unterschrift. Eine letzte Rechtschreibprüfung ist obligatorisch!

Beim Lebenslauf geht es dann so richtig ans Eingemachte: Er enthält alle Indizien, die deine Eignung für die Stelle im Arbeitsrecht untermauern. Gestalte den Lebenslauf übersichtlich und schlicht. Die Form sollte nicht vom Inhalt ablenken, also verzichte besser auf unterschiedliche Schriftarten und Farben.

Bildungsweg

Deine schulische Laufbahn strukturierst du beginnend mit dem höchsten Abschluss, also beispielsweise deinem Staatsexamen, dann folgen alle untergeordneten Abschlüsse, wie etwa dein Master, dein Bachelor und deine Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten. Zum Schluss kommt der Schulabschluss, also meist das Abitur.

Berufserfahrung

Zur Berufserfahrung gehören Praktika, Nebenjobs, Werkstudentenjobs und natürlich deine praktische Tätigkeit während deines Referendariats, inklusive Zivilstation, Strafstation und Verwaltungsstation. All diese beruflichen Stationen solltest du anti-chronologisch ordnen und mit Zeitraum und Kerntätigkeiten versehen.

Fähigkeiten

Als Fachangestellter, Fachanwalt oder Syndikusanwalt für Arbeitsrecht musst du dich natürlich mit kollektivem und individuellem Arbeitsrecht auskennen, jedoch kannst du auch verwandte Rechtsbereiche nennen, in denen du bereits Erfahrung gesammelt hast: beispielsweise Unternehmensrecht, Steuerrecht oder gewerblicher Rechtsschutz. Wenn du besondere Kenntnisse in Vertragsgestaltung oder Rechtsvertretung hast, solltest du das ebenfalls nicht verschweigen. Hast du Zertifikate oder Zeugnisse, sind das natürlich die besten Beweise für deine Qualifikation.

Wo kann ich mich im Bereich Arbeitsrecht bewerben?

Deine Bewerbung für Arbeitsrecht kannst du natürlich an Rechtsanwaltskanzleien schicken, die Anwälte und Anwältinnen für Arbeitsrecht suchen oder auf diesen Rechtsbereich spezialisiert sind. Aber auch öffentliche Stellen wie die Arbeitnehmerkammer oder Arbeitsgerichte suchen Juristen für Arbeitsrecht. Privatunternehmen mit großer Rechtsabteilung sind ebenfalls eine mögliche Adresse für deine Bewerbung.

Wenn deine Bewerbung den ersten Test überstanden hat, wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Du bekommst keine zweite Chance für einen ersten Eindruck, also sei gut ausgeschlafen und angemessen gekleidet – für Juristen bedeutet das meist einen eher konservativen Look. Bereite dich außerdem gut auf mögliche Fragen zum Arbeitsrecht vor, beispielsweise die folgenden:

• „Warum haben Sie sich auf den Bereich Arbeitsrecht spezialisiert? Was interessiert Sie besonders daran?“
• „Wie halten Sie sich über die neuesten Entwicklungen der Gesetzgebung auf dem Laufenden?“
• „Was war Ihr bisher schwierigster Fall? Wie haben Sie ihn gelöst?“
• „Nennen Sie ein Beispiel, in dem sich Ihr Blick fürs Detail vor einem Fehler bewahrt hat.“
• „Wie viel Erfahrung haben Sie mit der Erstellung von Arbeitsverträgen / Zahlungsverkehr / Kundenberatung?“
• „Sie sollen ein Unternehmen dabei beraten, wie es mit der Entlassung eines Mitarbeiters umgehen soll, aber Sie sind nicht mit deren Begründung einverstanden, diese Person zu entlassen. Was tun Sie?“

Es lohnt sich, vorher zu recherchieren, welche Gehälter und Benefits für die jeweilige Branche üblich sind, sodass du darüber Bescheid weißt, welche Gehaltsunterschiede beispielsweise zwischen Privatunternehmen und dem öffentlichen Dienst bestehen. So hast du weder unrealistische Ansprüche, noch läufst du Gefahr, dich unter Wert zu verkaufen.