Controlling: Infos zum Berufsfeld
Controlling, auch internes Rechnungswesen genannt, beinhaltet verschiedene Aufgaben. Welche das sind, was der Begriff „Controlling“ eigentlich bedeutet und welche Anforderungen an dich im Controlling-Job gestellt werden, erfährst du hier.
Definition Controlling
Controlling kommt vom englischen „to control“ und bedeutet allgemein „steuern“ oder „regeln“. Damit unterstützt das Controlling die Unternehmensführung sowohl bei strategischen als auch bei operativen Entscheidungen.
Ist das Controlling dezentralisiert – zum Beispiel bei sehr großen Unternehmen –, haben einzelne Abteilungen ihre eigenen Controller. Dementsprechend unterschieden sich auch deine Controlling Aufgaben. Diese Spezialisierungen gibt es beispielsweise:
- Vertriebs-Controlling
- Logistik-Controlling
- Investitions-Controlling
- Marketing-Logistik
- Produktionscontrolling
Controlling vs. Rechnungswesen
Oft werden die Begriffe in einem Atemzug genannt, doch was unterscheidet die Aufgaben im Controlling von denen im Rechnungswesen? Genau genommen ist der Beruf des Controllers aus dem Rechnungswesen entstanden. In Letzterem beschäftigst du dich aber mit den abgeschlossenen Prozessen, das heißt, es geht vereinfacht gesagt um die Buchführung. Als Controller hingegen richtest du dein Augenmerk auf die Zukunft und kümmerst dich um die Planung und Steuerung. Doch was macht ein Controller im Detail und was sollte man für diesen Beruf mitbringen?
Arbeitgeber aus dem Bereich Controlling
Bereiche im Controlling
Als Controllerin kannst du grundsätzlich in fast jedem Wirtschaftsbereich tätig werden. Verschiedenste Branchen sind möglich, unter anderem:
- Chemie, Pharmazie
- Elektrotechnikund Elektronik
- Fahrzeugbau
- Finanzdienstleistungen
- Handel
- Management und Beratung
Aber auch die Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung kann eine gute Option für Controller sein.
Controlling Studium
Möchtest du Controller werden, hast du zahlreiche Möglichkeiten. Gängig ist unter anderem der Weg über eine abgeschlossene kaufmännische oder verwaltende Ausbildung und eine anschließende Weiterbildung zum Controller. Eine andere Option ist das Studium. Passend sind Studiengänge im Bereich Wirtschaft und Rechnungswesen. Bei diesen Studiengängen handelt es sich um Bachelor-Studiengänge, die meist sechs bis acht Semester dauern.
Nachdem du das Studium erfolgreich beendet hast, hast du einen Abschluss in Form des Bachelor of Arts (B.A.) oder des Bachelor of Science (B.Sc.) in der Tasche.
Möchtest du deine Verdienstmöglichkeiten und deine Einstiegschancen erhöhen, kann es sich lohnen, einen Master in einer passenden Fachrichtung anzuhängen.
Was muss man studieren, um Controller zu werden?
Um die Karriere im Controlling zu starten, bietet sich eine Reihe an Studiengängen an. Besonders passend sind Studiengänge wie Finanz- und Rechnungswesen und Controlling. Hier werden dir Inhalte in Fächern wie Wirtschaftsstatistik, Wirtschaftsenglisch, Finanzmanagement und Volkswirtschaftslehre vermittelt. Daneben hast du meist die Möglichkeit, dich durch Wahlpflichtmodule auf einen Bereich zu spezialisieren, zum Beispiel auf betriebswirtschaftliche Steuerlehre oder strategisches Finanz- und Bankmanagement. Willst du Financial Controller werden, ist ein BWL-Studium der klassische Weg.
Aber auch folgende Studiengänge können dir den Weg ins Controlling ebnen:
- Bank, Finanzdienstleistungen
- Handelsbetriebswirtschaft
- Steuern, Prüfungswesen
- Versicherungsbetriebswirtschaft
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Betriebswirtschaftslehre
Wo willst du arbeiten?
Was muss ich als Controller können?
Du merkst schon, das Berufsbild des Controllers ist von großer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Davon leiten sich auch die Anforderungen an einen Controller ab: Neben guten analytischen Fähigkeiten solltest du bereits in der Bewerbung dein logisches Denkvermögen und deine vorausschauende Arbeitsweise vermitteln.
Das Planen, Steuern und Kontrollieren von Zahlen sind für das Controlling essentiell – und somit sollte Excel auf jeden Fall zu deinen Lieblingsprogrammen gehören. Dazu kommt betriebswirtschaftliches Know-how. Ein Studium in den Fächern Rechnungswesen, BWL oder auch anderen Fächern wie Mathematik oder Statistik ist da natürlich von Vorteil.
Gute Controller überzeugen außerdem durch ihre aufgeschlossene, kommunikative und teamfähige Arbeitsweise – schließlich bist du quasi die rechte Hand der Leitung. Nicht selten kommt es vor, dass du eine Präsentation halten und dabei die Zahlen und Analysen verständlich für jeden präsentieren musst. Das erfordert einen Blick für das Wesentliche, aber auch gute Englischkenntnisse.
Was macht ein Controller?
Im Allgemeinen erfasst eine Controllerin Daten, bereitet diese auf und wertet sie aus, um die Effizienz des Unternehmens zu steigern. Dabei unterscheidet sich der Controller-Beruf im Hinblick auf die einzelnen Zuständigkeitsbereiche: Während es beim operativen Controlling um die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität geht und somit um die Budgetverwaltung, suchen Controller im strategischen Controlling neue Potenziale für das Unternehmen und wägen Kosten und Risiken ab.
Typische Aufgaben eines Controllers:
- Erstellung von Budgetplänen und Verkaufsprognosen
- Aufbereitung und Übermittlung der Zahlen an das Management
- Planung und Umsetzung strategischer Maßnahmen
- Etablierung sowie Kontrolle von Betriebsabläufen
- Prozess- und Schwachstellenanalyse sowie Optimierung
- Soll-Ist-Vergleiche
In kleineren bis mittelständischen Unternehmen übernehmen häufig die Geschäftsführung oder die Mitarbeiter des Rechnungswesens die Controlling Aufgaben.
Einen guten Einblick in die Aufgabenbereiche im Controlling bekommst du unter anderem durch ein Praktikum im Controlling.
Blick in die Zukunft: Herausforderungen im Controlling
Was den Job eines Controllers besonders spannend macht, ist, dass du weitreichende Entscheidungen für ein Unternehmen triffst. Die wirtschaftlichen und technischen Veränderungen sind derzeit enorm, sodass die Risiken bei Entscheidungen zunehmen. Durch die Digitalisierung werden sich auch die Controlling Aufgaben verändern: Du hast immer mehr Daten zur Verfügung, die teilweise automatisiert zur Verfügung gestellt werden. Die Herausforderung für einen Controller ist nun, diese Datenmassen zu bewältigen und die richtigen Rückschlüsse daraus zu ziehen, die du aktiv an das Management heranträgst. Gleichzeitig arbeitest du als Controller eng mit der IT und dem Bereich Business Analytics zusammen und kannst so über den zahlengetriebenen Tellerrand hinausschauen.
Grundsätzlich gilt: Du bist als Controller sehr nahe am Entscheider dran, hinterfragst Daten kritisch und präsentierst erfolgversprechende Antworten. Daher ist auch deine soziale Kompetenz sehr wichtig – wenn du das Management nicht überzeugen kannst und unsicher auftrittst, bist du im Beruf der Controllerin falsch.
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Berufsaussichten im Bereich Controlling
Durch die enge Verzahnung von Finanzwesen und Rechnungswesen sind Controller gefragte Finance-Experten auf dem Arbeitsmarkt. Das macht sich auch beim Gehalt bemerkbar: Das Einstiegsgehalt im Controlling liegt bei ca. 45.000 Euro. Das Financial Controller Gehalt kann sich auch sehen lassen.
Mit deinem Controlling-Studium und Berufserfahrung bist du schnell bereit für Tätigkeiten auf Managementebene. Grundsätzlich gilt: Je mehr Verantwortung du bei deinen Controlling Aufgaben übernimmst und dabei positive Effekte erzielst, desto kostbarer bist du für ein Unternehmen. Gerade Controller mit einem BWL-Abschluss oder einem spezialisierten Master haben sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten oder können sich selbstständig machen.
Bewerberguide für den Bereich Finance
Hier bekommst du alle Infos für einen erfolgreichen Berufseinstieg im Controlling.
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Bewerberguide
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