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Justiziar: Infos zum Beruf

Justiziar: Infos zum Beruf

Trotz abgeschlossenem Jurastudium möchte nicht jeder in einer Kanzlei arbeiten. Wenn du dazugehörst, ist vielleicht die Tätigkeit für einen Arbeitgeber und die Bearbeitung von dessen Rechtsangelegenheiten das Richtige für dich? Genau das übernehmen Justiziare. Wir zeigen dir, was du können solltest, wenn du diesen Berufsweg einschlagen willst.

Definition Justiziar

Mit der Bezeichnung Justiziar ist ein Rechtsberater gemeint, der für ein Unternehmen arbeitet und es in rechtlichen Fragen berät. Vorhaben des Arbeitgebers prüfen sie auf die rechtliche Durchsetzbarkeit, sie setzen Verträge auf oder können Rechtsgutachten erstellen.

Bereiche im Justiziariat

Justiziare können sich, genau wie andere Anwälte, auf bestimmte rechtliche Fachrichtungen spezialisieren. Das hilft bei der Wahl eines passenden Arbeitgebers und lässt dich deine Expertise voll nutzen.

Häufig gesucht werden Justiziare mit diesen Schwerpunkten:

  • Vereinsrecht
  • Zivilrecht
  • Steuerrecht
  • Handelsrecht
  • Gesellschafts- und Unternehmensrecht

Welche Voraussetzungen braucht man als Justiziarin?

Möchtest du Justiziarin werden, gibt es dafür keine vorgeschriebene Ausbildung, allerdings werden für diese Stellen ausschließlich Juristen mit mindestens dem Ersten Staatsexamen gesucht.

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    Was muss ich studieren, um Justiziar zu werden?

    Wer als Justiziar tätig werden möchte, sollte eine fundierte juristische Ausbildung in Form eines abgeschlossenen Jura Studiums mitbringen. Erforderlich ist in jedem Fall das Erste Staatsexamen (die erste juristische Prüfung).

    Hast du auch das Zweite Staatsexamen abgelegt und bist zugelassener Rechtsanwalt, lautet die Berufsbezeichnung oft nicht Justiziar, sondern Syndikus bzw. Syndikusanwalt.

    Was muss ich als Justiziar können?

    Wer als Justiziar arbeitet, benötigt natürlich rechtliches Wissen aus einem abgeschlossenen Jurastudium. Das alleine reicht aber noch nicht. Da du im Unternehmen viel Verantwortung trägst, musst du damit gut umgehen können. Wichtig sind aber auch sehr gute kommunikative Fähigkeiten, da du häufig mit verschiedenen Personen im Unternehmen kommunizieren und diese beraten oder von ihnen Auskünfte einholen musst.

    Justiziare müssen sich schriftlich sehr präzise ausdrücken können, benötigen gleichzeitig Durchsetzungsfähigkeit und müssen geschickt verhandeln können. Eigenständiges Arbeiten wird als selbstverständlich angesehen, außerdem musst du gut Entscheidungen treffen können.

    Was macht ein Justiziar?

    Als Justiziar übernimmst du rechtliche Verantwortung für deinen Arbeitgeber. Du sicherst ihn in Rechtsfragen ab und gestaltest Verträge oder Gutachten so, dass sie rechtssicher sind. Daneben übernimmst du aber noch weitere Aufgaben:

    Rechtliche Schulung
    Gibt es Neuerungen in der Rechtsprechung, die das Unternehmen betreffen, informiert der Justiziar die Mitarbeiter darüber. Das kann im Rahmen einer Mail, aber auch als Präsentation oder Schulung geschehen, die du dann vorbereitest und durchführst. Teilweise ergibt sich durch die Rechtsprechung auch das Erfordernis, Prozesse oder Standards anzupassen. Hier unterstützt du ebenfalls.

    Koordination
    Wahrscheinlich wirst du nicht alle rechtlichen Angelegenheiten für deinen Arbeitgeber übernehmen können, schließlich können auch Fragen in Fachgebieten anfallen, die nicht zu deinen gehören. Hier kommunizierst du mit externen Kanzleien und koordinierst die Aufgaben oder überprüfst deren Arbeitsergebnisse.

    Vertretung vor Gericht
    In Streitfällen und bei Gerichtsverfahren kann der Justiziar seinen Arbeitgeber, ob Unternehmen oder Behörde, vor Gericht vertreten. Handelt es sich beim Arbeitgeber um ein Unternehmen, ist auch die Vertretung vor Behörden deine Aufgabe, beispielsweise gegenüber dem Finanzamt.

    Wo arbeitet ein Justiziar?

    Im Gegensatz zu einem Anwalt und Jurist ist der Justiziar niemals selbstständig oder in einer Kanzlei tätig, sondern in der Rechtsabteilung eines Unternehmens, eines Verbandes oder beispielsweise auch einer Bank angestellt. In Behörden kann eine Justiziarin auch verbeamtet werden.

    Hier könntest du tätig werden:

    • Behörden
    • Verbände
    • Organisationen
    • Rechtsabteilungen von Unternehmen
    • Banken
    • Hochschulen

    Dein Arbeitsplatz ist meist ein Büro, teilweise bist du aber auch in Besprechungsräumen tätig. In einigen Fällen kann ein Erscheinen vor Gericht erforderlich sein, bei Unternehmen mit mehreren Firmensitzen sind manchmal auch Geschäftsreisen erforderlich.

    Berufsaussichten als Justiziarin

    Gerade größere Unternehmen benötigen für viele Angelegenheiten den Beistand eines Juristen. Hier ausschließlich auf externe Kanzleien zu setzen, kann teuer werden und unflexibel machen. Mit einem guten internen Rechtsbeistand in Form einer Justiziarin sind besonders Firmen gut beraten, die regelmäßig Verträge oder rechtliche Unterstützung benötigen. Insofern sieht auch der Stellenmarkt für Justiziare gut aus.

    Auch persönlich kann die Arbeit als Justiziar interessant für dich sein, denn im Gegensatz zur Arbeit in einer Großkanzlei ist der Stundenumfang meist deutlich reduziert, sodass eine gesunde Work-Life-Balance besser möglich ist.

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    Bildnachweis: @Liubomyr Vorona - stock.adobe.com