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Plagiatsprüfung Bachelorarbeit

Plagiatsprüfung Bachelorarbeit

Das Schreiben einer Bachelor- oder Masterarbeit ist nervenaufreibend und häufig mit schlaflosen Nächten vor der Abgabe verbunden. Bei 40, 60 oder teilweise sogar 80 Seiten ist es gar nicht so einfach, den Überblick über die vielen verschiedenen Quellen und Informationen zu behalten. Da kann es schnell mal passieren, dass du unabsichtlich Plagiate einbaust, weil du falsch zitiert oder gar keine Quellen angegeben hast. Doch ein Plagiat ist immer strafbar! Um unschöne Konsequenzen zu vermeiden, erklären wir dir hier, was eine Plagiatsprüfung ist und wie du sie durchführen kannst.

Was ist ein Plagiat?

Ein Plagiat bezeichnet den Diebstahl von geistigem Eigentum, also Ideen und Schlussfolgerungen anderer. Das passiert zum Beispiel, wenn in einer wissenschaftlichen Arbeit Inhalte anderer Personen verwendet werden, ohne diese als Zitat klar zu kennzeichnen. Auch wenn die meisten Plagiate keine böse Absicht, sondern ein Versehen sind, solltest du sie nicht unterschätzen. Ein Plagiat ist ein ernsthafter Verstoß gegen die Prüfungsordnung und zieht daher immer Konsequenzen nach sich. Nachgewiesene Plagiate gelten als Straftat; das Prüfungsamt bewertet deine Arbeit in der Regel dann mit einer 5,0 oder exmatrikuliert dich sogar.

Um Plagiate aufzudecken, führt jede gute Universität Plagiatsprüfungen durch. Doch du kannst ihnen einen Schritt voraus sein: Führe selbst eine Plagiatsprüfung vor Abgabe deiner wissenschaftlichen Arbeit durch, um unbeabsichtigte Plagiate zu vermeiden.

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Was ist eine Plagiatsprüfung?

Wie der Begriff schon verrät, dient eine Plagiatsprüfung dazu, deine Arbeit auf Diebstahl geistigen Eigentums zu checken. Dazu wird der betreffende Text mit Quellen aus dem Internet und wissenschaftlichen Dokumenten verglichen, um Textstellen zu identifizieren, bei denen es sich möglicherweise um ein Plagiat handelt.

Häufig stecken keine bösen Absichten hinter Plagiaten; sie schleichen sich unbeabsichtigt in wissenschaftliche Texte ein. Das kann zum Beispiel in einer Bachelorarbeit passieren, wenn du:

  • hinter ein direktes Zitat keine korrekte Quellenangabe gesetzt hast oder
  • ein indirektes Zitat nicht mit deinen eigenen Worten (als Paraphrase) formuliert, sondern eins zu eins vom Original übernommen hast.
! TIPP

Du solltest dich unbedingt damit beschäftigen, wie wissenschaftliche Quellen richtig zu zitieren sind, damit sie nicht als Plagiat gelten! Für englische Arbeiten ist beispielsweise die Harvard-Zitierweise Standard.

Wie macht man eine Plagiatsprüfung?

Eine Plagiatsprüfung kannst du ganz einfach online machen – bzw. machen lassen. Denn dafür gibt es spezielle Software und Tools. Wenn du danach googelst, wirst du schnell fündig. Bei der Menge der Online-Plagiatsprüfer hast du allerdings auch die Qual der Wahl: Du kannst deinen Text kostenlos überprüfen lassen oder entscheidest dich für eine kostenpflichtige Plagiatsprüfung. 

Nun fragst du dich vielleicht, weshalb du für etwas zahlen solltest, was du auch kostenlos bekommen kannst? Nun ja, bei einer kostenlosen Plagiatsprüfung gibt es einige Nachteile:

  • Begrenzte Länge: Ist die Plagiatsprüfung kostenlos, sind häufig auch die Zeichen limitiert, die gecheckt werden. Das Limit liegt meist bei 5.000 Zeichen – und mit umgerechnet nur drei Seiten kommst du bei einer Bachelorarbeit nicht weit.
  • Stichprobenartige Prüfung: Kostenlos bedeutet oft auch nicht vollständig, denn hier wird selten der komplette Text, sondern nur jeder zweite oder dritte Satz geprüft.
  • Mangelhafter Datenschutz: Die kostenlosen Tools können dir leider keinen perfekten Datenschutz gewährleisten. Dabei willst du bestimmt nicht, dass deine Arbeit nach der Plagiatsprüfung im Internet frei zugänglich ist oder – noch schlimmer – dass sensible Informationen aus deinem Text einfach so veröffentlicht werden.
! TIPP

Unsere Empfehlung: Wenn du eine gute Prüfung durchführen lassen willst, um möglichst jedes Plagiat zu entdecken, solltest du die kostenlosen Tools vermeiden und dir stattdessen eine seriöse, kostenpflichtige Software suchen.

Wie funktioniert die Plagiatsprüfung?

Eine Plagiatsprüfung besteht meist aus vier Schritten:

  1. Text hochladen
  2. Arbeit auf Plagiate überprüfen
  3. Mögliche Plagiate anzeigen lassen
  4. Plagiate überprüfen und aus deinem wissenschaftlichen Text entfernen

Zuerst musst du deinen Text natürlich in die Datenbank der Software laden. Texte können dort oft als ODT-, Word-, oder PDF-Dokumente hochgeladen werden. Dann prüft die Software deine wissenschaftliche Arbeit auf Plagiate. Ist die Analyse abgeschlossen, erhältst du die ausführlichen Ergebnisse der Prüfung.

Zuerst wird dir in der Regel ein Score anzeigt, der angibt, wie viele mögliche Plagiate in deiner Arbeit gefunden wurden. Die Detailauswertung zeigt dir dann die Passagen im Text mit den jeweiligen Plagiaten an. Außerdem erhältst du häufig eine Quellenübersicht mit allen Texten, bei denen die Plagiatsprüfung Übereinstimmungen erkannt hat. Zum Schluss musst du die angezeigten Plagiate überprüfen und entfernen, indem du korrekt zitierst und die jeweiligen Quellen angibst.

Wie viel Prozent darf plagiiert werden?

Wenn du dich fragst, wie viel Prozent Plagiat in deiner Bachelorarbeit erlaubt sind, haben wir eine ganz klare Antwort für dich: 0 Prozent. In wissenschaftlichen Arbeiten ist kein einziges Plagiat erlaubt, denn bei Plagiaten handelt es sich immer um geistigen Diebstahl und der ist in der Wissenschaft grundsätzlich verboten. Informationen fremder Texte ohne korrekte Kennzeichnung zu übernehmen, hat immer Konsequenzen und ist bereits in geringen Mengen strafbar.

Wann schlägt eine Plagiats-Software an?

Wenn du deine wissenschaftliche Arbeit einer Plagiatsprüfung unterziehst, wird dir selten ein Ähnlichkeitsscore von 0 Prozent angezeigt, oft liegt er eher zwischen 3 und 7 Prozent. Bei diesen möglichen Plagiaten handelt es sich entweder tatsächlich um Plagiate, die du unbedingt vermeiden solltest. Manchmal schlagen Plagiats-Tools aber auch bei gewöhnliche Sätzen an oder sie erkennen korrekte Zitate nicht als solche. 

Bei gewöhnlichen Sätzen handelt es sich um Formulierungen, die so in vielen anderen Texten vorkamen. Bei wissenschaftlichen Arbeiten wie einer Bachelorarbeit könnte das zum Beispiel dieser sein: „Die vorliegende Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil.“ Solche Formulierungen sind gewöhnliche Beispiele und keine Plagiate.

! Beachte

Bei Plagiats-Tools gilt: Jedes gekennzeichnete Plagiat solltest du noch einmal überprüfen – handelt es sich dabei um ein echtes Plagiat oder nur um eine gewöhnliche Formulierung?

„Wie kann ich Plagiate erkennen?“, fragst du dich nun sicher.

Was genau ein Plagiat und was nur ein gewöhnliches Beispiel ist, ist eigentlich gar nicht so schwer zu unterscheiden. Folgende drei Fälle werden am häufigsten von der Plagiats-Software markiert:

Beispiel Plagiat? Lösung
Direktes Zitat in Anführungszeichen ohne Quellenangabe Plagiat! Originalquelle muss angegeben werden.
Indirektes Zitat, Text stimmt zum Großteil mit dem Originaltext überein. Plagiat! Zitat muss mit eigenen Worten wiedergegeben werden.
Allgemeingültige Formulierung, die so häufig in wissenschaftlichen Arbeiten vorkommt. Kein Plagiat Hier muss nichts geändert werden.

Teilweise ist aber gar keine Plagiats-Software notwendig, um diese zu identifizieren. Dozenten und Professoren sind üblicherweise sehr geschult darin, ein Plagiat beim Lesen zu erkennen. Sie achten auf auffällige Stellen im Text, zum Beispiel wenn sich der Sprachstil abrupt ändert oder im einfachsten Fall die Zitierweise oder gar die Schriftart bei bestimmten Textteilen variiert.

Welche Plagiate erkennt die Plagiatsprüfung nicht?

Leider lässt es sich nicht vermeiden, dass einige Plagiate auch von den besten Tools nicht erkannt als solche werden. Dabei handelt es sich meist um diese zwei Sonderformen an Plagiaten:

  • Übersetzungsplagiat: Wenn ein Satz ohne Quellenangabe wortwörtlich in andere Sprache übersetzt wird, handelt es sich um ein Plagiat. Auch bei Übersetzungen gilt also: Ordentlich zitieren und den Satz entweder als direktes Zitat kennzeichnen oder indirekt zitieren.
  • Selbstplagiat: Wenn du deine eigene Idee aus einer früheren wissenschaftlichen Arbeit noch einmal aufgreifen willst, musst du dich selbst zitieren. Da du hierbei auf eigene und keine fremden Gedanken zurückgreifst, gilt diese Art des Plagiats zwar nicht als „echtes Plagiat“, ist aber trotzdem verboten.

Um solche Plagiate zu erkennen, musst du also eine eigene Plagiatsprüfung deiner Bachelorarbeit zusätzlich zur Prüfung mit einem Plagiats-Tool durchführen.

Werden alle Bachelorarbeiten auf Plagiate geprüft?

Wissenschaftliche Texte – vor allem Abschlussarbeiten wie eine Bachelor-, Masterarbeit oder Dissertation – werden von der Universität standardmäßig einer Plagiatsprüfung unterzogen. Häufig wird mit der Software von Turnitin nach Plagiaten gesucht. An einigen Universitäten geschieht das ganz automatisch, wenn du deine Arbeit als Dokument auf den Hochschulserver hochlädst, an anderen führen die Dozenten die Prüfung manuell durch.

Wie funktioniert Turnitin?

Turnitin arbeitet mit einem selbst entwickelten Algorithmus. Dieser überprüft deine wissenschaftliche Arbeit auf Textstellen, die womöglich aus anderen Quellen übernommen wurden. Mithilfe einer riesigen Datenbank kann man deinen Text auf Plagiate überprüfen. Die Datenbank besteht aus über einer Milliarde studentischen Arbeiten, fast 100 Milliarden Webseiten und über 8 Millionen wissenschaftlichen Dokumenten.

Plagiatsprüfung und Sperrvermerk

Für Studierende, die ihre wissenschaftliche Arbeit in einem Unternehmen schreiben, gilt besondere Vorsicht bei der Plagiatsprüfung. In diesen Fällen ist das Einfügen eines Sperrvermerks in der Arbeit nämlich Pflicht, um die Daten des Unternehmens zu schützen. Der Sperrvermerk verbietet die Veröffentlichung und Weitergabe deiner Arbeit an Unbeteiligte für einen bestimmten Zeitraum – in der Regel drei bis fünf Jahre. Das steht natürlich im Konflikt mit einer Plagiatsprüfung, bei der der Text in eine Datenbank hochgeladen werden müsste.

Doch sind Plagiatsprüfungen für Abschlussarbeiten in Unternehmen nicht grundsätzlich verboten. Du solltest allerdings sehr genau prüfen, wie es um den Datenschutz des jeweiligen Plagiatsprüfer-Tools steht und dich unbedingt mit deinem Betreuer im Unternehmen absprechen, welche Software du benutzen darfst, um unnötigen Stress zu vermeiden.

Am besten eignet sich bei einer Abschlussarbeit mit Sperrvermerk eine bezahlte Plagiatsprüfung, die kostenlosen Tools können dir so gut wie nie einen umfassenden Datenschutz gewährleisten. Eine seriöse Software löscht deine wissenschaftliche Arbeit übrigens nach 24 Stunden wieder aus der Datenbank und ist mit deinem Sperrvermerk vereinbar.

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