Vermessungstechniker: Infos zum Beruf

Überall dort, wo neu gebaut wird, wenn zum Beispiel eine neue Straße in den Stadtplan aufgenommen werden soll oder Besitzansprüche bei Grundstücken überprüft werden sollen, kommen zunächst Vermessungstechniker zum Einsatz.

Vermessungstechniker führen mit verschiedenen Technologien Messungen vor Ort durch. Am Computer pflegen sie die Daten ein und visualisieren sie beispielsweise für die Erstellungen von Karten oder Plänen. Dadurch leistet die Vermessungstechnik sozusagen die Vorarbeit, um Neues überhaupt erst entstehen zu lassen.

Als Vermessungstechniker kannst du in verschiedenen Bereichen tätig werden. Zu den bekanntesten Felder zählen:

• Ingenieurbüros
• Öffentlicher Dienst
• Hoch- und Tiefbau

Grundsätzlich ist Vermessungstechniker bzw. Vermessungstechnikerin ein Ausbildungsberuf, für den rechtlich keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben ist. Bevorzugt stellen Betriebe allerdings Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein. Die dual ausgerichtete Ausbildung an Berufsschulen und in Ausbildungsbetrieben ist auf drei Jahre angelegt. Während deines dritten Lehrjahres in der Vermessungstechnik spezialisierst du dich auf eine dieser zwei Fachrichtungen:

• Bergvermessung
• Vermessung

Bist du bereits staatlich geprüfter Techniker kannst du dich in zwei Jahren Vollzeit oder in drei bis vier Jahren Teilzeit an Fachschulen zum Vermessungstechniker weiterbilden lassen.

Auch ein Studium ist eine Möglichkeit, um in den Bereich Vermessungstechnik einzusteigen. Damit trägst du in den meisten Fällen dann direkt den Titel als Vermessungsingenieur. Das grundständige Studium der Vermessungstechnik dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Bis du deinen Master in der Tasche hast, musst du dann in der Regel nochmal zwei bis vier Semester lang studieren.

Was muss man studieren, um Vermessungstechniker zu werden?

Möchtest du als Vermessungstechniker arbeiten, ist eine abgeschlossene Ausbildung verpflichtend – oder ein erfolgreich absolviertes Studium. Abhängig vom Stellenprofil verlangen Arbeitnehmer eine Spezialisierung in Bergvermessung oder Vermessung während der Ausbildung.

Wenn dich die Fachrichtung Vermessungstechnik interessiert, du aber lieber studieren möchtest, könnte das Studium Vermessungstechnik und Geoinformatik eine Option sein. Hier wirst du zur Vermessungsingenieurin ausgebildet. Teilweise findest du den Studiengang auch unter einer der folgenden Bezeichnungen:

• Angewandte Geodäsie
• Geoinformatik und Geophysik
• Geodäsie und Messtechnik

Was muss ich als Vermessungstechnikerin können?

Für Bauvorhaben oder die Erstellung von Karten müssen Messwerte auf den Millimeter korrekt sein. Sorgfalt, Genauigkeit und Verantwortungsbewusstsein solltest du für die Vermessungstechnik also auf alle Fälle mitbringen. Um Luftbild- oder Satellitenaufnahmen fehlerfrei auszuwerten und erhobene Daten in grafische Darstellungen zu übertragen, braucht es außerdem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen als Vermessungstechnikerin.

Mit Trittsicherheit und einer guten körperlichen Konstitution können Vermessungstechniker auch Werte in schwierigem Gelände erheben. Bei der Bedienung von Messgeräten und ihrer exakten Positionierung helfen Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination.

Was macht ein Vermessungstechniker?

Ob bei Wind und Wetter im Außendienst oder bei der konzentrierten Dateneingabe am Computer: Vermessungstechniker sind für Messungen und anschließende Berechnungen gleichermaßen verantwortlich. Durch deine Ausbildung oder dein Studium bist du dazu befähigt, selbstständig zu arbeiten.

Deine Aufgaben in der Vermessungstechnik unterscheiden sich abhängig von deiner Fachrichtung und danach, ob du ein Studium oder eine Ausbildung abgeschlossen hast. Hier erfährst du, welche Tätigkeiten jeweils auf dich warten:

Fachrichtung Bergvermessung

Vermessungstechniker im Bereich Bergvermessung sind Experten in der Erfassung von Geodaten. Um das Rohstoffvorkommen und geologische Besonderheiten zu bestimmen, führen sie Messungen durch und arbeiten die Daten unter anderem für Pläne, Karten und andere grafische Darstellen auf. Dafür kommt spezielle Software zum Einsatz.

Fachrichtung Vermessung

In der Fachrichtung Vermessung übernehmen Vermessungstechnikerinnen Aufgaben wie die Geländevermessung für Bauvorhaben oder die Bestimmung von Grundstücksgrenzen. Erhobene Daten geben sie am Computer ein und erstellen beispielsweise Geländeprofile in 3D. Darüber hinaus liefern Vermessungstechniker Informationen für gedruckte und elektronische Landkarten und Pläne.

Vermessungsingenieur

Wenn du ein Studium abgeschlossen hast und als Vermessungsingenieur arbeitest, zählen zu deinen Tätigkeiten auch typische Aufgaben aus dem Ingenieurwesen wie Planung, Berechnung und Vermessung oder die Entwicklung von Navigationssystemen.

Ohne korrekt durchgeführte Messungen, kann nichts Neues entstehen – insofern wird die Vermessungstechnik auch in Zukunft von Belang sein. Unklar ist, inwiefern technischer Fortschritt und computerunterstützte Messverfahren den Arbeitsaufwand für Vermessungstechniker im Außendienst weiter verringern wird.

Mit fachlichen Weiterbildungen im Bereich Vermessungstechnik hältst du dein Wissen in Hinblick auf neue Entwicklungen aktuell, zum Beispiel im Bereich 3-D-Laserscanning oder der Drohnentechnik. Weiterbildungen in den Bereichen Qualitätsmanagement oder Mitarbeiterführung können deinen Kompetenzbereich erweitern und dich für leitende Positionen qualifizieren.