Ingenieurwesen und Technik: Infos zum Berufsfeld
Was macht ein Ingenieur? Das Ingenieurwesen gilt als Oberbegriff für viele technische Berufe. Wir verschaffen dir einen Überblick über Voraussetzungen, Aufgaben und Berufschancen in diesem facettenreichen Berufsfeld.
Definition Ingenieurwesen
Das Ingenieurwesen, im Englischen Engineering, befasst sich im Gegensatz zur allgemeinen Technologie mit der sogenannten „speziellen Technologie“. Dabei werden naturwissenschaftliche Erkenntnisse erforscht und in der Praxis angewandt. Kombinierte Inhalte aus der technischen Entwicklung, Konstruktion und Produktionstechnik definieren das Berufsfeld des Ingenieurs.
Arbeitgeber aus dem Bereich Ingenieurwesen & Technik
Bereiche in Ingenieurwesen und Technik
Das Ingenieurwesen ist ein breites Feld und je nach Teilbereich unterscheiden sich die spezifischen Aufgaben und Tätigkeiten einer Ingenieurin. Folgende Bereiche gibt es im Ingenieurwesen u. a.:
- Architektur
- Automatisierungstechnik
- Bauwesen
- Elektrotechnik
- Energietechnik
- Fahrzeugtechnik
- Fertigung und Produktion
- Informatik
- Maschinenbau
- Mechatronik
- Umwelttechnik
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Chemieingenieurwesen
- Umweltingenieurwesen
Obwohl du als Ingenieur also in sehr vielen Branchen tätig werden kannst, sind die meisten Ingenieursstellen in folgenden Branchen zu besetzen:
- Bau, Vermessung und Gebäudetechnik
- Maschinen- und Fahrzeugbau
- Energie- und Elektrotechnik
- Technische Forschung und Produktionssteuerung
- Rohstofferzeugung und -gewinnung
- Kunststoffherstellung und chemische Industrie
- Metallverarbeitung
- Industrial Engineering
Du hast also gute Chancen auf Ingenieurjobs in diesen Industrien, z. B. als Vermessungsingenieur mit einem relativ guten Vermessungsingenieur Gehalt. Außerdem kann sich das Ingenieurgehalt in diesen Branchen echt sehen lassen.
Studium Ingenieurwesen und Technik
Um später als Ingenieur arbeiten zu können, benötigst du ein abgeschlossenes Studium der Ingenieurwissenschaft. Jede Fachrichtung setzt dabei individuelle Schwerpunkte. Während du dich im Studiengang Elektrotechnik vor allem mit Mess- und Regelungstechniken auseinandersetzt, liegt bei den Maschinenbauern der Schwerpunkt in der technischen Mechanik oder der Konstruktionslehre. Einige Module decken sich auch und sind Grundvoraussetzungen für das technische Verständnis eines Ingenieurs. Gemein haben alle Studiengänge, dass der Bachelor ca. sechs bis acht Semester dauert.
Master
Überall gilt: Mit dem Master-Studium steigen deine Karriereaussichten, denn dieses pusht sowohl deine Qualifikationen als auch dein Einstiegsgehalt. Fakt ist: Mit einem Masterstudium verdienst du ein höheres Gehalt als Ingenieurin als mit einem Bachelor.
Master of Engineering oder Master of Science?
Ob du nach deinem Studium einen Bachelor bzw. Master of Engineering (B. Eng. / M.Eng.) oder einen Bachelor bzw. Master of Science (B.Sc. / M.Sc.) in der Tasche hast, hängt von deinem Studiengang ab. Das bedeutet aber nicht, dass du mit einem Bachelor of Science kein richtiger Ingenieur bist – schließlich handelt es sich bei vielen wissenschaftlichen Studiengängen um Studiengänge, mit denen du Ingenieurin werden kannst.
Ingenieur Ausbildung
Für den Titel „Ingenieur“ brauchst du ein Studium, um im Bereich Ingenieurwesen und Technik zu arbeiten, ist ein Studium allerdings kein Muss. Voraussetzung für den Einstieg in die technischen Berufe ist lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung. So zählt die Ausbildung zum Mechaniker beispielsweise zu den beliebtesten. Grundsätzlich steht hierbei die Montage, Demontage und Wartung technischer Komponenten im Vordergrund. Im Anschluss daran bieten sich dir gewisse Aufstiegsmöglichkeiten. Zum Beispiel die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker. Wie bei allen Ingenieurjobs auch, kannst du als staatlich geprüfter Techniker ein gutes Ingenieurgehalt verdienen – im Durchschnitt zwischen 3.000 und 4.000 Euro im Monat.
Staatsexamen
Du musst ein Staatsexamen an einer Fachschule für Technik ablegen, um daraufhin die geschützte Berufsbezeichnung führen zu dürfen. Dabei besagt der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR): Meister, Fachwirt, Bachelor und der staatlich geprüfte Techniker sind auf einer Qualifikationsstufe – und können vergleichbare, komplexe Arbeiten bewältigen. Nach deinem erfolgreichen vierjährigen Studium an einer technischen Fachhochschule trägst du den offiziellen Titel Diplom-Ingenieur.
Was muss man studieren, um in Ingenieurwesen und Technik zu arbeiten?
Der Bereich Ingenieurwesen und Technik ist breit gefächert, dementsprechend viele ingenieurwissenschaftliche Studiengängen stehen dir zur Verfügung.
Die beliebtesten Ingenieur-Studiengänge sind:
- Informatik
- Maschinenbau
- Wirtschaftsingenieurwesen mit ingenieurwissenschaftlichem Schwerpunkt
- Elektrotechnik bzw. Elektronik
- Bauingenieurwesen
Was muss ich als Ingenieur können?
Neben deinen Fachkenntnissen aus dem Studium brauchst du als Ingenieurin auch Soft Skills. Im Folgenden zählen wir dir die wichtigsten auf:
- Im technischen Beruf solltest du vor allem teamorientiert und kommunikationsfähig sein – besonders als Consulting-Ingenieur.
- Pflicht sind analytische und konzeptionelle Fähigkeiten.
- Gleiches gilt für das Interesse an Naturwissenschaften und Technik.
- Bei internationalen Unternehmen helfen dir bereits gesammelte Auslandserfahrungen.
Praxiserfahrungen & CAD
Später arbeitest du im Ingenieurberuf viel mit Software. CAD, also „computer-aided-design“, bedeutet ins Deutsche übersetzt rechnerunterstütztes Konstruieren und ist aus dem heutigen Bauwesen oder der Fahrzeugtechnik nicht mehr wegzudenken. Grundlage für die erfolgreiche Bewältigung von Aufgaben mit CAD sind dabei Kenntnisse im Bereich „bautechnisches Zeichnen“. Deshalb helfen dir erste Praxiserfahrungen durch Praktika oder Werkstudentenjobs, die du in deiner Bewerbung nennen kannst.
Was macht ein Ingenieur?
Dein Tätigkeitsfeld hängt vom gesetzten Schwerpunkt, dem Unternehmen und deinen Berufserfahrungen ab. Erfahrene Wirtschaftsingenieure arbeiten zum Beispiel interdisziplinär, indem sie kostenoptimiert Fertigungsabläufe entwickeln.
Ingenieure der Automatisierungstechnik dagegen übernehmen die Instandhaltung und Wartung von Geräten, Anlagen und Systemen. Bindeglied zwischen den einzelnen Fachrichtungen bleibt die naturwissenschaftliche Arbeitsgrundlage.
Letztere ermöglicht es, dass Ingenieure in fast allen Branchen passende Stellenangebote finden – ob als Konstruktionsleiter in der Elektrotechnik, im Maschinenbau, im Bauwesen oder in der Ingenieurinformatik. Für Spezialisten bieten sich dadurch nicht nur abwechslungsreiche Jobs in den Technikfeldern, denn auch Consulting-Firmen schätzen das vielseitige Know-how eines Ingenieurs. Hier geht es oft darum, nichttechnische Fragestellungen, Strukturen und Methoden zu erfassen und entsprechende Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Um zu verdeutlichen, wie verschieden die Aufgaben und Tätigkeiten in den einzelnen Ingenieurjobs ausfallen können, schauen wir uns drei besonders beliebte Bereiche für Ingenieurberufe nochmal genauer an:
- Elektrotechnik
- Maschinenbau
- Wirtschaftsingenieurwesen
In der Elektrotechnik arbeitest du in der Regel entweder als Elektrotechniker oder als Elektroingenieur. Doch die beiden Ingenieurberufe sind natürlich nicht identisch. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Berufen sind die Voraussetzungen: Elektrotechniker kannst du mit einer Ausbildung werden, für den Titel Elektroingenieur brauchst du ein relevantes Studium. Demnach ist auch das Einstiegsgehalt für Elektroingenieure höher und auch theoretische Aufgaben wie Projektentwicklung gehört bei letzterem zum Programm.
Dennoch gilt für beide Berufe, dass sie sich diversen elektrischen Verfahren und Anwendungen widmen – von elektrischen Maschinen über Schaltungen für die Nachrichtentechnik bis zur technischen Informatik.
Was macht ein Ingenieur in der Elektrotechnik?
Die konkreten Aufgaben, die du als Ingenieur in der Elektrotechnik erledigen wirst, hängen von der Branche ab, auf die du deinen Schwerpunkt setzt. Die Aufgaben könnten sein:
- Prüfung elektronischer Störungen von Geräten, Anlagen oder Maschinen
- Anschließende (Wieder-)Inbetriebnahme
- Verdrahtung und Programmierung von Baugruppen
- Wartungsarbeiten
- Entwicklung und Steuerung von elektronischen Schaltungen
- Erstellung von Stromlaufplänen
- Technologieberatung
- Entwicklung von Automatisierungsprojekten
Was macht ein Maschinenbauingenieur?
Der Maschinenbau ist wahrscheinlich die bekannteste Disziplin im Ingenieurwesen. Maschinenbauingenieure beschäftigen sich mit der Konstruktion und Produktion von Maschinen. Auch hier gibt es Überschneidungen mit anderen Ingenieurberufen – du kannst den Fokus zum Beispiel auf die Informations- und Automatisierungstechnik legen.
Im Maschinenbau an sich geht es vor allem um das Planen, Entwickeln, Konstruieren und den Bau von Geräten, Maschinen und Anlagen.
Als Maschinenbauingenieurin wirst du wahrscheinlich im Anlagen- und Maschinenbau, dem Metallbau sowie dem Elektro- und Fahrzeugbau arbeiten. Eine Vielzahl von Maschinenbauingenieuren erfüllt auch Aufgaben in Beratungsunternehmen. Dazu arbeiten im Maschinenbau oft Berechnungsingenieure. Sie analysieren Systeme und Systemstrukturen mithilfe von Simulationstechniken. Anhand der gewonnenen Daten bewertet der Berechnungsingenieur dann die realen Systeme, zum Beispiel in Hinblick auf die Belastungsfähigkeit von Konstruktionen.
Was macht ein Wirtschaftsingenieur?
Während du in den oberen zwei Berufen im Ingenieurwesen wahrscheinlich öfter selbst Hand anlegen wirst, ist der Beruf des Wirtschaftsingenieurs viel theoretischer. Das Wirtschaftsingenieurwesen kombiniert nämlich Elemente aus den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften. Wenn du Wirtschaftsingenieur werden willst, so solltest du vor allem analytisch und konzeptionell denken können.
In deinem Wirtschaftsingenieur-Job kannst du u. a. mit folgenden Aufgaben rechnen:
- Unterstützung von Produktentstehungsprozessen mit geeigneter Software
- Projektbetreuung unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Kennzahlen
- Technische und wirtschaftliche Prozessoptimierung
- Planung von Produktionsabläufen
Wie bei allen Ingenieurjobs auch, kommt es auch bei der Wirtschaftsingenieurin letztendlich darauf an, in welcher Branche du arbeitest. Denn als Wirtschaftsingenieur hast du viele Einsatzmöglichkeiten und kannst in viele Berufsfelder einsteigen. Dabei soll die Technik mit der Wirtschaftlichkeit immer in Verbindung stehen, zum Beispiel durch eine kostenoptimierte Produktion.
Was macht ein Ingenieur-Consultant?
Zu den Aufgaben als Ingenieur-Consultant zählen außerdem die Analyse bestehender Prozesse sowie die Planung und Auswahl geeigneter Verfahren für die Herstellung eines Produkts oder eines Systems. Anschließend folgt die Berechnung und Konzeption im Projektmanagement unter Beachtung von technischen und wirtschaftlichen Faktoren wie Zeit- und Arbeitsaufwand, Kosten und Produktion. Ist ein Bauteil, eine Maschine oder eine Anlage produziert, überprüfen die Engineers eventuelle Optimierungsmöglichkeiten – sie analysieren ablaufende Prozesse, führen Testverfahren durch und versuchen, einzelne Produktionsschritte zu verbessern.
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Berufsaussichten in Ingenieurwesen und Technik
Der sogenannte Fachkräftemangel ist in den Ingenieurwissenschaften weit verbreitet. Doch unabhängig davon, wie viele Ingenieure aktuell tatsächlich in der deutschen Wirtschaft fehlen, gelten Ingenieurjobs als zukunftsträchtig. Der Ingenieurnachwuchs mit akademischer Ausbildung hat sehr gute Berufsperspektiven und darf ein vergleichsweise hohes Ingenieurgehalt erwarten.
Das meiste Gehalt verdienst du im Bereich Telekommunikation, in der Pharmaindustrie oder in Unternehmensberatungen. Du siehst: Du hast als Ingenieur in vielen unterschiedlichen Berufsfeldern exzellente Chancen auf einen Job.
Und auch bei der Wahl deines Arbeitgebers hast du nahezu freie Wahl. Ob in mittelständischen Ingenieurbüros, in internationalen Konzernen, Unternehmensberatungen oder in der Forschung und Entwicklung: Deine Einsatzgebiete sind breit gefächert. Mit steigender Arbeitserfahrung kommen auch spannende Aufstiegsmöglichkeiten. Zudem kannst du dich in vielen Unternehmen weiterbilden lassen. So kann deine Karriere in die Projektleitung, ins Management oder auch in einer erfolgreichen Selbstständigkeit münden. Für die digitale Zukunft gilt: Softwareingenieure wanted!
Die beliebsteste Arbeitgeber für Ingenieure
Die Flugzeughersteller und Google konzentrieren sich mit Hamburg hier hauptsächlich auf den Norden Deutschlands. Willst du bei einem Autohersteller anfangen oder in die Konsumgüterbranche, dann musst du mit München, Stuttgart und Ingolstadt eher Richtung Süden blicken. Aber auch Volkswagen ist immer noch ein sehr bekannter und beliebter Arbeitgeber in Wolfsburg, Niedersachsen.
Ingenieure im Ausland
Und auch im Ausland wird händeringend nach Ingenieuren gesucht. Wenn du Englisch oder andere Fremdsprachen beherrschst, dann stehen dir alle Türen für einen internationalen Job als Ingenieur, bzw. Engineer, offen. Aber achte bei der Suche nach Ingenieurjobs im Ausland darauf, dass deine Qualifikationen auch in deinem Wunschland anerkannt werden.
Gehaltsaussichten in Ingenieurwesen und Technik
Ob Elektrotechnik, System Engineering oder Fertigung und Produktion: Die jeweiligen Berufe und Fachrichtungen im Ingenieurwesen werden gut vergütet. Im Schnitt verdient ein Ingenieur ein Brutto-Gehalt von 64.328 Euro im Jahr. Mit zusätzlichen Berufserfahrungen steigt das Einkommen, wie folgende Tabelle zeigt:
Berufserfahrung | Durchschnittsgehalt |
---|---|
< 1 Jahr | 46.793 € |
1–2 Jahre | 48.972 € |
3–5 Jahre | 56.680 € |
6–10 Jahre | 66.111 € |
11–25 Jahre | 72.800 € |
Bewerberguide für Ingenieure
Hier bekommst du alle Infos für einen erfolgreichen Berufseinstieg als Ingenieur.
Bewerberguide für den Berufseinstieg
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