Bewerbung im Bauwesen

Für einen Job als Bauingenieur passt meistens die klassische oder – je nach Unternehmen – die moderne Bewerbung.

Wie schreibe ich eine Bewerbung im Bauwesen?

Wie jede klassische Bewerbung besteht auch deine Bewerbung als Bauingenieur bzw. als Bauingenieurin aus:

• Anschreiben
• Lebenslauf
• Anlagen

Zusätzlich kannst du noch ein Deckblatt an den Anfang setzen – das ist nicht obligatorisch und sollte wenn dann übersichtlich und aussagekräftig sein. Zu den Anlagen gehören Zeugnisse, genauso wie Bescheinigungen, zum Beispiel, wenn du freiwillige Weiterbildungen absolviert hast. Sind deine Bewerbungsunterlagen komplett, schickst du sie per Mail oder über ein Bewerbermanagement-System an das Unternehmen.

Im Anschreiben formulierst du nicht einfach nur deinen Lebenslauf aus, sondern legst den Schwerpunkt darauf, deinen Fit zur ausgeschriebenen Stelle als Bauingenieur zu zeigen. Das Bewerbungsschreiben ist folgendermaßen aufgebaut:

Kopf

Ganz oben kommen deine Kontaktdaten hin, darunter die des Unternehmens. Außerdem gehört der Betreff über das eigentliche Schreiben, der zum Beispiel so aussieht: „Bewerbung als Bauingenieur Trainee, Referenznr. XY“.

Einleitung

Die ersten ein bis drei Sätze müssen sitzen und die Aufmerksamkeit des Lesers erwecken. Lenke den Fokus auf deine Motivation und eine Kernkompetenz als Bauingenieur, die zur Stellenbeschreibung passt.

Hauptteil

Hier gehst du ausführlich auf deine Motivation, deinen akademischen Werdegang im Bauingenieurwesen und praktische Erfahrungen durch Praktika im Ingenieurwesen oder Werkstudententätigkeiten ein. Auch deine Soft Skills thematisierst du. Bringe deine Kenntnisse so gut es geht mit der Stelle zusammen und belege sie anhand von Beispielen, zum Beispiel durch Hobbys, ehrenamtliche Tätigkeiten oder deine Abschlussarbeit.

Schluss

An den Schluss gehören deine Gehaltsvorstellung, dein frühestmöglicher Einstiegstermin sowie ein Satz im Stil von „Ich freue mich auf ein persönliches Kennenlernen“. Du schließt „mit freundlichen Grüßen“, deinem Namen und wahlweise deiner eingescannten Unterschrift.

Grundsätzlich sollte das Bewerbungsschreiben maximal eine DIN A4-Seite lang sein. Bewirbst du dich nicht als Bauingenieurin oder Bauleiter, sondern als Bautechniker oder Vermessungstechnikerin nach einer Ausbildung, sind Lebenslauf und Anschreiben nicht so prall gefüllt. Das macht aber nichts: Solange du es glaubhaft schaffst, deine Motivation und deinen Lernwillen darzustellen, kannst du auch auf weniger als einer Seite überzeugend. Falls du für deine Bewerbung als Bauingenieur Anregungen für Formulierungen und Design brauchst, helfen Bewerbungs-Muster.

Dein Lebenslauf bildet das Herzstück deiner Bauwesen Bewerbung – schließlich können Personal hier auf einen Blick deinen schulischen Werdegang sowie deine praktischen Erfahrungen erfassen. Er sollte eine, maximal zwei DIN A4-Seiten umfassen.

Bildungsweg

Deine schulische Bildung gibst du anti-chronologisch an. Das bedeutet: Oben steht dein höchster Abschluss – also vielleicht dein Studium im Bauingenieurwesen oder in Architektur –, darunter kommen gegebenenfalls deine abgeschlossene Ausbildung und dein Schulabschluss. Befindest du dich noch im Studium, dann gib an, wann du dieses voraussichtlich abschließen wirst.

Berufserfahrung

Deine praktischen Erfahrungen strukturierst du genauso wie deinen Bildungsweg. Links gibst du den Zeitraum der einzelnen Stationen an, rechts beschreibst du die Tätigkeiten in Kürze. Nenne hier alle praktischen Erfahrungen, die für deine Stelle als Bauingenieurin von Relevanz sein können – egal ob Praktika, Nebenjobs oder Trainees.

Fähigkeiten

In deiner Bauwesen Bewerbung solltest du zudem deine für den Job relevanten Fähigkeiten und Kenntnisse aufführen. Hast du zum Beispiel EDV Kenntnisse? Dann rein damit in die Bewerbung. Auch Sprachkompetenzen solltest du hier aufführen. Versuche, deine Fähigkeiten – so gut es geht – anhand von Zertifikaten zu belegen.

Es gibt Dinge, die sehen Personaler gar nicht gerne – hier erfährst du die größten Bewerbungs-Fails und wie du es besser machen kannst.

Wo kann ich mich im Bauwesen bewerben?

Das Bauwesen bietet zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten: Angefangen bei Bauplanung über Einkauf und Beschaffung bis hin zu Vertrieb oder Verkauf – als Bauingenieur bzw. Bauingenieurin bist du gefragt. Häufig arbeitest du in diesem Berufsfeld in Architektur- oder Ingenieurbüros, in der Immobilienwirtschaft oder auch im Öffentlichen Dienst.

Im weiteren Bewerbungsprozess für die Stelle als Bauingenieurin oder Bauleiter erfolgt das persönliche Kennenlernen in Form eines Vorstellungsgesprächs. Im Vorfeld solltest du dich gut über das Unternehmen informieren und dir nochmal genau über deine Motivation klarwerden. Dein Outfit wählst du so, dass es zum Unternehmen passt – ein Blick auf die Karriereseite mit Bildern von Mitarbeitern lohnt sich – und du dich wohlfühlst. Sieh zu, dass du pünktlich bist, und plane einen zeitlichen Puffer für den Weg zum Ort des Gesprächs ein.

Wenn du als Bauingenieur oder Bauleiterin kompetent bist, musst du nicht reden können? Ganz so einfach wird es nicht im Vorstellungsgespräch. Hier ist nicht nur Fachwissen gefragt, sondern auch deine Persönlichkeit wird gründlich gecheckt.

Grundsätzlich können dich verschiedene Fragetypen erwarten:

1. Allgemeine Fragen, die auf deine Motivation und deinen Werdegang abzielen
2. Fachliche Fragen, die dein Vorwissen im Bauingenieurwesen und deine Lernfähigkeit überprüfen
3. Persönliche Fragen, in denen es um deine Teamfähigkeit und Arbeitsweise geht
4. Stressfragen, die dich aus der Ruhe bringen wollen
5. Schätz- und Logikfragen, die dein logisches Denkvermögen auf die Probe stellen

Im Vorfeld Antworten auswendig ist Zeitverschwendung. Natürlich solltest du dir grob überlegen, was deine Stärken und Schwächen sind, dir deine Motivation nochmal deutlich machen und deinen Lebenslauf vertonen können. Ansonsten kommst du mit Authentizität und Sympathie sehr weit. Dazu gehört, dass du ehrlich bist, ohne zu viel preiszugeben: Wenn dein Studium länger gedauert hat, weil du zu viel gefeiert hast, erwähnst du das besser nicht, ebenso wenig, dass du deinen früheren Chef für einen Idioten hältst. Weißt du etwas nicht, kannst du es auch zugeben – sei aber trotzdem reflektiert, gib nicht direkt auf und zeige dich lernbereit. Das gilt auch für Logik- und Schätzfragen, bei denen deine Herangehensweise mehr zählt als das richtige Ergebnis.

Diese Fragen können dir beispielsweise begegnen:

• Wieso hast du dich ausgerechnet bei uns als Bauingenieur beworben?
• Welche Unternehmen findest du sonst noch interessant?
• Sagt dir die Abkürzung VOB etwas?
• Was ist ein Skelettbau?
• Wenn du eine Eigenschaft an dir ändern könntest – was wäre das?
• Was ist deine typische Rolle in einem Team?
• Karriere oder Familie – wofür gibst du mehr?
• Was wärst du als Tier und vor welchem Tier würdest du wegrennen?
• Aus wie vielen Teilen besteht der Eiffelturm?
• Was für ein Buchstabe folgt in der Reihe E Z D V F ?

Eigene Fragen

Gegen Ende des Gesprächs wirst du gefragt, ob du noch offene Fragen hast. Hast du natürlich – im Idealfall notierst du dir diese schon im Vorfeld. Gute Fragen, die Interesse ausdrücken, sind beispielsweise:

• Wie läuft die Einarbeitung ab und wie schnell werde ich Verantwortung übernehmen?
• Wie ist das Team aufgebaut und wie organisiert ihr euch?
• Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten habe ich innerhalb des Unternehmens?
• Gibt es die Möglichkeit, auch international zu arbeiten?
• Gibt es regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitern?

Die Gehaltsfrage für Bauingenieure

Auch die Rahmenbedingungen müssen besprochen werden. Spricht dein Gegenüber das nicht an, kannst du das tun, aber besser erst, wenn alle inhaltlichen Fragen geklärt sind. Neben Urlaub, Arbeitszeit und Benefits interessiert dich natürlich dein Gehalt als Bauingenieur. Auch wenn du als Ingenieur in der Regel gut verdienst, brauchst du stichhaltige Argumente wie praktische Erfahrungen oder besondere Kenntnisse. Grundlage für die Gehaltsverhandlung ist das, was du in deiner Bewerbung als Bauingenieur als Gehaltsvorstellung angegeben hast.

Hier bekommst du alle Infos für einen erfolgreichen Berufseinstieg im Bereich Bauwesen.

Bedenke, dass du nicht nur Gehalt, sondern auch Benefits wie einen Firmenwagen und finanzielle Sonderleistungen verhandeln kannst.