Frauen in MINT-Berufen: Perspektivwechsel gegen den Gender Data Gap
Vielleicht hast du schon einmal vom Gender Data Gap gehört. Dieser offenbart eine Datenlücke mit weitreichenden Folgen: Daten und Erkenntnisse stützen sich oft auf männliche Normen, während weibliche Perspektiven und Bedürfnisse unberücksichtigt bleiben. Das Ergebnis sind Produkte und Technologien, die an männlichen Standards ausgerichtet sind und so Frauen in vielen Lebensbereichen benachteiligen. Frauen in MINT-Berufen sind essenziell, um diesen Daten-Bias zu durchbrechen und inklusive, gerechte und nachhaltige technologische Entwicklungen voranzutreiben. In welchen Berufen die weibliche Perspektive besonders gefragt ist und was du als Frau im MINT-Bereich konkret bewirken kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Frauen in der IT gestalten die digitale Welt
Coden ist mehr als Schreiben von Befehlen; es ist das Gestalten unserer digitalen Welt. Wenn Frauen programmieren, fließen ihre Erfahrungen mit ein. Dabei können sie Diskriminierung vorbeugen und eine gerechtere Softwarekultur fördern. Als Softwareentwicklerin sorgst du z. B. für Inklusion, indem du Anwendungen für Frauen in der Schwangerschaft entwickelst oder an genderneutralen Sprachassistenzsystemen arbeitest. User-Experience-Designerinnen sind darauf spezialisiert, die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen bei Software oder Websites zu berücksichtigen. Da Frauen online häufiger von Belästigung betroffen sind, könnte eine UX-Designerin zusätzliche Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen in eine App oder Webseite integrieren.
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Frauen in MINT-Berufen forschen mit Weitsicht
Die Beteiligung von Frauen in der Forschung öffnet Türen zu völlig neuen Gebieten. Warum reagieren Frauen anders auf Medikamente? Wie können Nahrungsmittel an den weiblichen Körper angepasst werden? Forscherinnen bringen diese Fragen ein und können Produkte und Strategien entwickeln, die auf die weibliche Gesundheit abgestimmt sind. Ein Beispiel sind verbesserte Diagnoseverfahren für Herzkrankheiten bei Frauen. Lange wurde die Diagnose von Herzkrankheiten vorrangig auf Studien an männlichen Patienten aufgebaut. Frauen zeigten oft andere Symptome, was dazu führte, dass Herzerkrankungen bei ihnen seltener erkannt oder falsch diagnostiziert wurden.
Ingenieurinnen planen vorausschauend
Im Bereich des Ingenieurwesens können Frauen für praktische und geschlechtersensible Lösungen sorgen. So achten Verkehrsingenieurinnen bei der Planung öffentlicher Verkehrsmittel z. B. darauf, dass ausreichende Beleuchtung und Notrufsysteme vorhanden sind. Städteplanerinnen entwerfen Sanitäranlagen, die weibliche Bedürfnisse berücksichtigen, oder Fußgängerwege, die sicher und praktisch für Kinderwagen sind. Sie tragen somit dazu bei, dass städtische Umgebungen und das Verkehrswesen inklusiv gestaltet werden.
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Frauen in MINT-Berufen gestalten sicher
Produktdesignerinnen sorgen eher dafür, dass weibliche Verbraucherinteressen in verschiedensten Produkten und Anwendungen berücksichtigt werden. So können Ingenieurinnen in der Automobilbranche vermehrt daran arbeiten, dass Fahrzeuge sicherer und komfortabler für Frauen werden – sei es durch das Design anpassbarer Sicherheitssysteme oder durch die Ergonomie des Innenraums.
Produktdesignerinnen im Bereich Sicherheitsausrüstung gestalten wiederum Schutzkleidung und -ausrüstung, die tatsächlich für Frauen passend ist. Dazu gehören beispielsweise Schutzanzüge, die eine bessere Passform und mehr Bewegungsfreiheit für Frauen bieten, oder Sicherheitsschuhe mit passenderen Größen und Breiten.
In der Entwicklung von Kinderspielzeug können Frauen wiederum Geschlechterstereotype hinterfragen und Spielzeuge schaffen, die auf die Förderung von Fähigkeiten und Interessen ausgerichtet sind, anstatt sich auf traditionelle Geschlechterrollen zu beschränken.
KI-Systeme mit weiblicher Perspektive
Produktmanagerinnen in der Technologiebranche stellen die richtigen ethischen Fragen und können damit die Entwicklung von KI-Systemen in Richtung fairer, transparenter und verantwortungsvoller Anwendungen lenken. So könnten Algorithmen im Gesundheitswesen kreiert werden, die Diagnosen stellen, ohne in Stereotype zu verfallen. Ingenieurinnen in der Robotik können Roboter im Pflegebereich so konzipieren, dass sie die Bedürfnisse pflegebedürftiger Frauen angemessen berücksichtigen.
Frauen in MINT-Berufen hinterfragen Daten
Frauen können im Bereich Data Science dafür sorgen, dass Statistiken und Big Data auch der Wirklichkeit der Bevölkerung entsprechen. Sie bekämpfen Vorurteile in Datensätzen und stellen sicher, dass Gesundheitsanalysen auch weibliche Symptomatiken gleichberechtigt einbeziehen. Damit werden bisher unentdeckte Muster erkannt und lebenswichtige Erkenntnisse gewonnen. Konkret können weibliche Data Scientists beispielsweise im Versicherungswesen Risikomodelle entwickeln, die geschlechtsspezifische Faktoren bei Gesundheits- und Lebensversicherungen berücksichtigen.
Wissenschaftlerinnen bringen den Klimaschutz voran
Ökologische Forschung profitiert enorm von der Einflussnahme von Frauen, die häufig als Erste von Umweltkatastrophen betroffen sind. Umweltwissenschaftlerinnen können dabei helfen, klimatische Herausforderungen wie Wasserknappheit oder erneuerbare Energien ganzheitlich zu betrachten. Denn Frauen haben oft andere Einsichten in den alltäglichen Wasserbedarf oder die Energienutzung. Klimaforscherinnen untersuchen wiederum die unterschiedlichen Auswirkungen des Klimawandels auf Frauen und Männer.
Du siehst: Die Welt braucht Frauen in MINT-Berufen – für mehr Gleichgewicht, gerechtere Technologien und eine nachhaltigere Zukunft. Ihre einzigartige Sichtweise ist die Grundlage für echten Fortschritt.
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Kennst du schon missING – die Zeitschrift für junge Frauen in MINT? In spannenden Beiträgen erfährst du, was du als Frau in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen realisieren kannst. Außerdem machen dir weibliche Vorbilder in Fach- und Führungspositionen Lust auf einen Job in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
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