Sicherheitsingenieur: Infos zum Beruf

Als Sicherheitsingenieur bist du eine Fachkraft für Arbeitssicherheit. Das bedeutet, dass du für den Gesundheitsschutz und Umweltschutz in Unternehmen und Organisationen mitverantwortlich bist. Deine Aufgabe ist es, Gefahrenquellen zu identifizieren, Risikoanalysen durchzuführen und präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Unfällen und Berufskrankheiten zu entwickeln.

Dies beinhaltet die Schulung von Mitarbeitern, die Überprüfung von Arbeitsprozessen und -umgebungen sowie die sicherheitstechnische Betreuung und Beratung des Managements. Außerdem versicherst du, dass in deinem Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden und gewährst somit die Sicherheit der Mitarbeiter des Unternehmens.

Als Sicherheitsingenieur kannst du in einer Vielzahl von Bereichen tätig werden (fest anstellen), wobei deine Aufgaben und die erforderlichen Qualifikationen je nach Spezialisierung und Branche variieren können. Du kannst zum Beispiel in folgenden Bereichen tätig sein:

• Industrie: In Produktionsbetrieben konzentrierst du dich als Sicherheitsingenieur auf die Einhaltung von Sicherheitsstandards bei Maschinen und Anlagen, die Vermeidung von Arbeitsunfällen und die Reduzierung von Berufskrankheiten.
• Bauwesen: Hier sorgst du für die Sicherheit auf Baustellen, indem du Sicherheitspläne erstellst und die Einhaltung von Vorschriften überwachst.
• Chemie und Pharma: Hier liegt der Fokus auf dem Umgang mit gefährlichen Stoffen, der Lagerung und Entsorgung von Chemikalien sowie dem Schutz der Mitarbeiter vor gesundheitsschädlichen Expositionen.

Welche Voraussetzungen braucht man als Sicherheitsingenieurin?

Um als Sicherheitsingenieurin erfolgreich zu sein, sind mehrere Voraussetzungen erforderlich, die eine Kombination aus formaler Bildung, beruflicher Erfahrung und spezifischen Kompetenzen umfassen. In der Regel ist in erster Linie ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Sicherheitstechnik, Ingenieurwissenschaften oder einem verwandten Bereich erforderlich. Nach dem Studium ist es oft notwendig, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung zu sammeln, bevor du als Sicherheitsingenieurin arbeiten kannst.

Außerdem ist die nötige „sicherheitstechnische Fachkunde“ eine wesentliche Voraussetzung, die durch spezialisierte Weiterbildungen oder Lehrgänge erworben werden kann. Diese Qualifikationen sind notwendig, um die Verantwortlichkeiten und Aufgaben im Bereich der Arbeitssicherheit professionell erfüllen zu können. Staatlich oder berufsgenossenschaftlich anerkannte Ausbildungslehrgänge sind hierbei der Standard​​.

Gemäß dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) und den DGUV Vorschriften müssen Sicherheitsingenieure zudem über die erforderliche rechtliche und fachliche Qualifikation verfügen, um ihre Aufgaben effektiv ausführen zu können. Dies beinhaltet auch Kenntnisse über relevante Gesetze, Vorschriften und Normen im Bereich Arbeitssicherheit.

Neben der formalen Ausbildung und beruflichen Qualifikation sind auch persönliche Eigenschaften wie Analysefähigkeit, Problemlösungskompetenz, Kommunikationsstärke und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein erforderlich. Als Sicherheitsingenieur musst du in der Lage sein, Risiken zu identifizieren, präventive Maßnahmen zu entwickeln und diese effektiv zu kommunizieren.

Was muss ich studieren, um Sicherheitsingenieur zu werden?

Ein Studium im Bereich Sicherheitstechnik, Umwelttechnik, Umweltingenieurwesen oder ein Studium im Ingenieurwesen mit Schwerpunkt auf Arbeitssicherheit bildet die Grundlage für eine Karriere als Sicherheitsingenieur. Viele Hochschulen bieten spezialisierte Studiengänge an, die auf die Anforderungen in der Praxis abgestimmt sind und sowohl technisches als auch rechtliches Wissen vermitteln.

Für das Bachelorstudium in Sicherheitstechnik ist in der Regel die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) erforderlich, wenn du an einer Universität studieren möchtest. An einer Fachhochschule kann auch die Fachhochschulreife ausreichend sein.

Was muss ich als Sicherheitsingenieur können?

Als Sicherheitsingenieur musst du ein tiefes Verständnis für technische Systeme, Normen und gesetzliche Vorschriften haben. Ebenso wichtig sind ausgeprägte analytische Fähigkeiten, um Risiken zu bewerten und Sicherheitskonzepte zu entwickeln. Kommunikationsfähigkeit ist unerlässlich, um Sicherheitsmaßnahmen verständlich zu vermitteln und ein Bewusstsein für Sicherheit im Unternehmen zu schaffen.

Was macht ein Sicherheitsingenieur?

Ein Sicherheitsingenieur übernimmt eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Die Aufgabenfelder eines Sicherheitsingenieurs sind vielfältig und können je nach Branche und Unternehmensgröße variieren. Zu den Hauptaufgaben gehören:

• die Beratung zu Arbeitsschutz und Unfallverhütung,
• die sicherheitstechnische Überprüfung von Betriebsanlagen,
• die Erstellung von Sicherheitskonzepten,
• die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen und Risikoanalysen sowie
• die Entwicklung und Durchführung von Schulungen und Unterweisungen zur Arbeitssicherheit​​​​.

Die Arbeit eines Sicherheitsingenieurs erfordert eine ständige Weiterbildung und Anpassung an neue Technologien und gesetzliche Vorgaben, um den Schutz der Mitarbeiter im Betrieb kontinuierlich zu verbessern und an aktuelle Herausforderungen anzupassen.

Wo arbeitet ein Sicherheitsingenieur?

Sicherheitsingenieure finden Beschäftigung in nahezu allen industriellen und gewerblichen Bereichen, von der Automobilindustrie über das Bauwesen bis hin zu Chemieunternehmen. Darüber hinaus sind sie auch in Beratungsfirmen, im Versicherungswesen oder in staatlichen Aufsichtsbehörden tätig. Zuletzt kann ein Sicherheitsingenieur auch in der Forschung arbeiten.

Die Berufsaussichten als Sicherheitsingenieurin sind insgesamt sehr positiv und das Sicherheitsingenieur Gehalt hoch. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Fachkräften im Bereich der Arbeitssicherheit und des stetig wachsenden Bewusstseins für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, bieten sich vielfältige Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Branchen und Sektoren. Ein Sicherheitsingenieur kann außerdem als Fachkraft für Arbeitssicherheit nicht nur in der Industrie arbeiten, sondern in vielen verschiedenen Bereichen.