Umwelttechnik: Infos zum Berufsfeld
Die Umwelttechnik ist eine Branche der Zukunft: Durch die wachsende Anzahl Menschen werden immer mehr Ressourcen und Energien benötigt und Umwelttechniker sorgen dafür, dies möglichst umweltschonend zu realisieren. Erfahre hier mehr zu Berufsbild und Voraussetzungen.
Definition Umwelttechnik
Unter Umweltingenieurwesen oder Umweltschutztechnik versteht man technische und technologische Verfahren zum Schutz der Umwelt sowie zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme.
Als Umweltingenieur erstellst du Konzepte und Maßnahmen zur umweltschonenden Produktion, zur Minimierung von Umweltbelastungen und Energie- und Rohstoffverbrauch sowie zur Rückgewinnung von Stoffen. Damit gehört die Umwelttechnik zum großen Feld Ingenieurwesen und Technik.
Bereiche in der Umwelttechnik
In der Umwelttechnik gibt es verschiedene Bereiche, in denen du tätig werden kannst. Je nach Schwerpunkt kannst du als Umwelttechniker oder Umwelttechnikerin zum Beispiel in einem der folgenden Tätigkeitsfelder arbeiten:
- Ver- und Entsorgung, z. B. in der Energie- oder Recyclingwirtschaft
- Technische Maßnahmen zum Gewässer-, Boden-, Lärm- und Strahlenschutz
- Verfahren zur Verminderung der Luftverschmutzung
- Umwelttechnische Konzepte zum Energiesparen oder zur umweltbewussten Produktion
- Techniken für die effektive Nutzung erneuerbarer Energie
- Erfassung und Überwachung von Schadstoffen und Umweltschäden
- Wirtschaftsbereiche mit umweltrelevanten Bereichen
Umwelttechnik Studium
Grundvoraussetzung für eine Arbeit im Umweltingenieurwesen ist ein abgeschlossenes Studium in dem Gebiet. Du kannst dich auch mit einem reinen Umwelttechnik Bachelorstudium bewerben, natürlich hat es aber immer einen positiven Einfluss auf Gehalts- und Aufstiegschancen, wenn du bereits deinen Master abgeschlossen hast.
Bis du deinen Bachelorabschluss in der Tasche hast, dauert es in der Regel sechs bis acht Semester. Entscheidest du dich danach noch für einen Umwelttechnik Master, hat dieser normalerweise eine Länge zwischen zwei und vier Semestern. Je nach Hochschule und Studiengang können deine Module im Umwelttechnik Studium variieren. Im Bachelor belegst du allerdings üblicherweise Module in mitunter diesen Bereichen:
- Biologie
- Biotechnologie
- Physik
- Recycling- und Abfalltechnik
- Umwelttechnik
- Wasser- und Abwasseraufbereitung
- Klimaschutz und Luftreinhaltung
- Mathematik
Im Master hast du dann die Chance, dich weiter zu spezialisieren und Seminare und Vorlesungen nach deinem persönlichen Interessensschwerpunkt zu belegen.
Viele Unternehmen in der Umwelttechnik legen Wert auf überdurchschnittlich gute Noten. Ein absolutes Muss ist außerdem ein hervorragendes technisches Verständnis.
Was muss man studieren, wenn man Umwelttechniker werden möchte?
Um Umwelttechniker bzw. Ingenieur für Umweltschutz zu werden, musst du ein abgeschlossenes Studium im Bereich Ingenieurwesen vorweisen können – am besten eignet sich hier da natürlich das Umwelttechnik Studium. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, mit einem anderen abgeschlossenen Studium im Ingenieurwesen sowie der nötigen Spezialisierung als Umwelttechniker Fuß zu fassen.
Was muss ich als Umwelttechnikerin können?
Von Bewerbern der Umwelttechnik wird schon im Berufseinstieg die sichere Beherrschung der englischen Sprache erwartet, denn viele Jobs erfordern den Umgang mit internationalen Kunden oder auch Dienstreisen, beispielsweise die Planung und der Bau einer Windkraftanlage. Deshalb solltest du für viele Stellen auch eine hohe Reisebereitschaft mitbringen.
Neben den Kenntnissen, die du aus dem Studium mitbringst, solltest du außerdem über rechnerisches sowie räumliches Denken verfügen und ein hohes technisches Verständnis haben. Auch planerische und organisatorische Fähigkeiten helfen im Bereich Umwelttechnik weiter, zum Beispiel wenn es um das Planen von Umweltmanagementsystemen geht. Außerdem beherrscht ein angehender Umweltingenieur grundlegende Programme wie MS Office oder branchenspezifische Tools wie CAD.
Abgesehen von den fachlichen Anforderungen erwartet dein zukünftiger Arbeitgeber auch gewisse Soft Skills von dir, zum Beispiel:
- eine gute Auffassungsgabe und Eigeninitiative
- hohe Teamfähigkeit und Flexibilität, da du auch mal in wechselnden Teams arbeitest
- Verantwortungsbewusstsein, Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit, da im Ingenieurbereich schwere und teure Folgeschäden entstehen können.
Erste Praxiserfahrungen durch Praktika, Werkstudenten-Jobs oder Trainee-Programme sind beim Berufseinstieg für Umwelttechnikerinnen von Vorteil.
Gerade im Bereich Umwelttechnik musst du dein Wissen immer up to date halten und dich ständig weiterbilden – auch persönlich. Achte deshalb schon bei der Wahl deines zukünftigen Arbeitgebers darauf, ob du dort die Möglichkeit zu Weiterbildungen und Coachings bekommst.
Was macht ein Umwelttechniker?
Umweltingenieure versuchen, wirtschaftliche Interessen unter Berücksichtigung der Erhaltung des Lebensraumes von Mensch, Tier und Pflanze umzusetzen. Sie haben also die schwierige Aufgabe, grundverschiedene Interessen miteinander zu vereinbaren, und tragen somit eine große Verantwortung. Außerdem müssen sie dazu über interdisziplinäre Zusammenhänge Bescheid wissen. Typische Aufgaben in der Umwelttechnik sind beispielsweise:
Planen und Leiten von Projekten
Umwelttechniker erkennen potenzielle Umweltschäden und planen infolgedessen Projekte oder Methoden, um diese zu vermeiden. Zu diesen Projekten gehören beispielsweise technische Apparaturen und Anlagen.
Messen und Analysieren
Zu den weiteren Aufgaben im Bereich Umwelttechnik gehört auch das Messen, beispielsweise von Schadstoffen oder Radioaktivität. Umwelttechniker beurteilen daraufhin den Umfang ihrer Messungen und entwickeln Konzepte, um diese zu reduzieren.
Beratende Tätigkeiten
Oftmals nehmen Umwelttechniker auch eine beratende Position ein. In dieser Rolle beraten sie zum Beispiel Firmen, öffentliche Einrichtungen oder auch private Haushalte hinsichtlich Energieeinsparung, den Einsatz von Photovoltaik oder Immissionsschutz.
Stadtplanung
Auch die Städteplanung zählt zum Aufgabenbereich eines Umwelttechnikers. Egal ob Windmühle oder Hausanlage – Umwelttechniker sind dafür verantwortlich, dass neue Bauten den gesetzlichen Auflagen entsprechen und möglichst umweltfreundlich sind.
Forschung und Lehre
Als Umwelttechniker hast du natürlich auch die Chance, in die Forschung und/oder Lehre einzusteigen. Dafür benötigst du in der Regel abgesehen von deinem abgeschlossenen Umwelttechnik Studium auch eine Promotion in diesem Bereich.
Berufsaussichten im Bereich Umwelttechnik
In der Umwelttechnik bieten sich sehr gute berufliche Perspektiven, da es sich durch das wachsende Bewusstsein für Umweltfragen und Nachhaltigkeit um ein recht neues und gefragtes Berufsbild handelt. Wer die Voraussetzungen erfüllt, hat viele Möglichkeiten und kann zwischen vielen verschiedenen Branchen und Positionen wählen. Zunächst entscheidest du dich, wofür du dich bewerben möchtest. Zieht es dich ins Projektmanagement, könntest du als Nachhaltigkeitsmanager arbeiten. Oder möchtest du im Gebiet der Forschung und Lehre bzw. Entwicklung Fuß fassen? Hierfür ist eine Promotion vorteilhaft.
In der Wirtschaft gibt es zahlreiche Branchen für Umweltingenieurinnen:
- Nachhaltige Energieversorgung
- Nachhaltige Wasserversorgung
- Kunststoff- und Chemieindustrie
- Kosmetikindustrie
- Baustoffindustrie
- Automobilindustrie
- Öffentlicher Dienst für Umweltauflagen
- Städtische Infrastruktur- und Mobilitätssysteme
Übrigens arbeiten besonders viele Frauen in der Umwelttechnik. Mit einem Frauenanteil von 40 Prozent bildet sie sogar den Rekord unter den verschiedenen ingenieurswissenschaftlichen Fachgebieten. Auch gut zu wissen: Deutsche Absolventen haben hervorragende Berufschancen im Ausland.
Bewerberguide für Ingenieure.
Hier bekommst du alle Infos für einen erfolgreichen Berufseinstieg als Umweltingenieur.
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Bewerberguide für den Berufseinstieg
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