Energietechnik: Infos zum Berufsfeld
Treibhausgase, Insektensterben, Atommüll: Als Ingenieur der Energietechnik gehst du die Probleme unserer Zeit an – und sorgst für eine umweltfreundlichere Zukunft. Was du dafür brauchst und was dein späteres Berufsbild ausmacht, erfährst du hier.
Definition Energietechnik
Die Energietechnik befasst sich mit Technologien zum ressourcenorientierten sowie wirtschaftlichen Umgang mit Energie – von der Gewinnung über den Transport bis zur Speicherung und Nutzung. Besonders das nachhaltige und umweltschonende Bestreben dieser Ingenieurwissenschaft schafft enge Parallelen zur Umwelttechnik und E-Mobility.
Ingenieure der Energietechnik bzw. Energietechniker beschäftigen sich also mit Strategien und möglichen Lösungen zur Speicherung, Umwandlung oder Erzeugung von Energie.
Arbeitgeber aus dem Bereich Energietechnik
Bereiche in der Energietechnik
Dein genauer Tätigkeitsbereich in der Energietechnik ist von einigen Faktoren abhängig: Natürlich kommt es bei deinem konkreten Job darauf an, ob du eine Ausbildung oder ein Studium absolviert hast, in welcher Branche du arbeitest und in welchem spezifischen Unternehmen du angestellt bist.
Grundsätzlich hast du in der Energietechnik aber die Möglichkeit, in einem der folgenden Bereiche tätig zu sein:
- Erneuerbare Energien
- Angewandte Strahlentechnik
- Energieeffizienz
- Energieberatung
- Prüfung und Sicherung
- Verfahrenstechnik
Energietechnik Studium
Um in der Energietechnik arbeiten zu können, musst du mindestens eine entsprechende Berufsausbildung absolvieren.
Willst du viel Verantwortung, ein höheres Einstiegsgehalt sowie den Ingenieurtitel tragen, solltest du auf jeden Fall ein Studium im Bereich Energietechnik in Betracht ziehen. Dabei kombiniert das Studium oft verwandte Disziplinen miteinander. Heißt: Du studierst Energietechnik meistens in Verbindung mit Prozesstechnik (EPT), Maschinenbau, Ressourcenoptimierung, Erneuerbare Energien oder Gebäudetechnik. Letztere, auch Haus- oder Versorgungstechnik genannt, umfasst alle technischen Maßnahmen, die in Räumen und Gebäuden der energetischen und stofflichen Versorgung bzw. der Entsorgung aller Abfallprodukte gelten. Anders ausgedrückt: Die Versorgungstechnik kümmert sich um Heizung, Beleuchtung, Luft, Wasser, Müll und Co.
Bis du deinen Bachelor-Abschluss in der Energietechnik hast, dauert es in der Regel sechs bis acht Semester. Möchtest du noch einen Master anhängen, studierst du noch zwei bis vier Semester länger – und hast dann Chancen auf ein höheres Einstiegsgehalt.
Aber auch eine Ausbildung eignet sich als Weg in die Energietechnik, beispielsweise die Ausbildung zur Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik. Hier richtest du energietechnische Anlagen ein, integrierst Steuer- und Regelsysteme und prüfst das Ganze auf Fehler und Qualitätslücken.
Andere Ausbildungsberufe wie der zum technischen Assistenten für regenerative Energietechnik und Energiemanagement schlagen eine ähnliche Berufsrichtung ein. Du wirkst bei der Entwicklung von erneuerbaren Energiequellen mit und unterstützt die Ingenieure bei der Messung elektrischer Größen.
Was muss man studieren, um Energietechnikerin zu werden?
Grundsätzlich gilt: Um als Energietechnikerin zu arbeiten, benötigst du nicht unbedingt ein Studium – auch eine Ausbildung ist ein möglicher Weg in den Beruf. Reizt dich allerdings der Ingenieurtitel, solltest du ein Studium im Bereich Energietechnik absolvieren. Unter Umständen kommen dann auch andere Studiengänge aus dem Ingenieurswesen infrage.
Was muss ich als Energietechniker können?
Neben der Fachkompetenz aus Studium und Ausbildung brauchst du als Ingenieur in der Energieversorgung die richtigen Soft Skills. Gerade in Führungspositionen leitest du Personal an, delegierst Aufgaben und arbeitest mit unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammen. Voraussetzung dafür: eine ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit. Für internationale Energieprojekte, beispielsweise der Bau von Photovoltaik Anlagen in Schwellenländern, helfen dir natürlich Auslandserfahrungen und sichere Englisch-Kenntnisse.
Um dein Wissen stets auf dem neuesten Stand zu halten, solltest du auch darauf achten, welche Unternehmen dich bei deiner persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung fördern.
Folgende Voraussetzungen solltest du für jeden Studiengang oder Ausbildungsberuf in der Energietechnik mitbringen:
- Technikverständnis
- Umweltbewusstsein
- Naturwissenschaftliches Interesse
- Konzeptionstalent
Außerdem solltest du sorgfältig und gewissenhaft arbeiten sowie ein hohes Maß an Lernbereitschaft mitbringen. Hilfreich für Energietechniker ist auch eine umsichtige und selbstständige Arbeitsweise – schließlich musst du bei der Arbeit in der Energietechnik auch darauf achten, Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit von Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Was macht ein Energietechniker?
Das Berufsbild des Energieingenieurs hängt im Wesentlichen von den fachspezifischen Aufgaben ab. So umfasst die Energietechnik bzw. Energiewirtschaft unterschiedliche Jobs. Als Ingenieur kannst du zwischen folgenden Schwerpunkten wählen:
Berufsrichtung | Mögliche Aufgaben |
---|---|
Wasserwirtschaft | Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen Erstellung von AusführungsplänenSanierung von Trinkwasserversorgungsanlagen |
Versorgungstechnik | Personalleitung auf Baustellen Abwicklung der technischen Gebäudeausrüstung Koordination von Umbaumaßnahmen |
Verfahrenstechnik | Technische Betreuung der Anlagentechnik Erstellung von Prozesstechnologien Einführung neuer Produktionsverfahren |
Netztechnik | Erweiterung und Erneuerung von Stromversorgungsnetzen Kostenkalkulation |
Regenerative Energietechnik | Entwicklung von Windenergieprojekten Durchführung von Emissionsmessungen Forschungsarbeiten |
Energie- und Umwelttechnik | Planung von Gewässersanierungsmaßnahmen Durchführung schalltechnischer Messungen Erstellung von Immissionsprognosen |
Elektrotechnik | Betreuung von Infrastrukturprojekten Verantwortung von Strom- und Kabelanlagen |
Maschinenbau (Energietechnik) | Messungen an energietechnischen Anlagen Durchführung thermodynamischer Berechnungen |
Ingenieure für Energietechnik planen Anlagen zur Erzeugung und Umwandlung von Energie und beschäftigen sich mit Fertigung und Betriebssicherung. Falls du dich für die Planung der Stromnetze der erneuerbaren Energien interessierst, könnte eine spannende Karriere als Netzplaner auf dich warten.
Als Entwicklungsingenieur in der Energieversorgung treibst du neue Produkte voran und kümmerst dich um die Optimierung bestehender, energietechnischer Systeme. Prozessingenieure in der Energietechnik optimieren eher unternehmensintern energieeffiziente Verfahren. Projektingenieure dagegen sind oft international im Einsatz und sorgen im Rahmen zeitlich abgestimmter Aufträge für die Energieversorgung bestimmter Orte.
Du siehst also: Deine spezifischen Aufgaben sowie dein beruflicher Alltag sind davon abhängig, in welcher konkreten Position du arbeitest.
Wo willst du arbeiten?
Berufsaussichten im Bereich Energietechnik
Im Zuge der Energiewende und der Entwicklung erneuerbarer Energien gehörst du zu den gefragtesten Ingenieuren und Ingenieurinnen überhaupt. Dabei kannst du deine Bewerbung als Ingenieur der Energietechnik zu großen Energieversorgern schicken, dich bei Herstellern von elektrischen Anlagen vorstellen oder kleine Ingenieurbüros aufsuchen.
Mit wachsender Berufserfahrung steigt auch dein Kompetenzbereich. Neben deinem Ingenieurgehalt steigt deine Führungsverantwortung, die in der Projektleitung oder im Management münden kann. Genauso gut kannst du als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungseinrichtungen tüfteln oder dich als Energieberater selbstständig machen. Letzterer bewertet nationale oder regionale Energiesysteme und gibt auf dieser Basis Empfehlungen zu Energie- und Klimaschutzstrategien.
Bewerberguide für Ingenieure
Hier bekommst du alle Infos für einen erfolgreichen Berufseinstieg im Bereich Energietechnik.
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Bewerberguide für den Berufseinstieg
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