Bauingenieur: Infos zum Beruf

Das Bauingenieurwesen setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: Dem Ingenieur und dem Bauwesen. Es handelt sich also um einen technischen Zweig – wie alle Ingenieurwissenschaften – und beschäftigt sich daher mit Planung, Konstruktion und Entwicklung. Der Zusatz „Bau“ definiert diese Branche genauer, es geht nämlich um Bauwerke im Hoch- oder Tiefbau oder im Verkehrs- oder Wasserbau.

Bauingenieure sind also an der Gestaltung und Konzeption von Straßen, Kanälen, Häusern, Sporthallen, Brücken oder Schleusen beteiligt – je nach Tätigkeitsschwerpunkt.

Bauingenieure übernehmen also die Planung, den Entwurf, die Konstruktion oder den Betrieb dieser Bauwerke und müssen sich dabei mit zahlreichen Aspekten auseinandersetzen, die damit zusammenhängen. Zu diesen zählen mitunter:

• Baubetriebswesen, Baurecht und Bauleitung
• Baustofftechnologie, Bauphysik, Baubiologie und Bauchemie
• Baustatik
• Geotechnik
• Bauinformatik
• Konstruktiver Ingenieurbau (KIB)
• Verkehrsbauwesen
• Wasserbau
• Umwelt, Recycling & Energie
• Sanierung und Bauen im Bestand

Den Titel als Bauingenieur bzw. den Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science kannst du an einer Universität, einer technischen Universität oder einer Fachhochschule erwerben. Für die Aufnahme des Bauingenieurwesen Studiums musst du daher zumeist Abitur oder Fachabitur mitbringen. Der Bachelor dauert meist sechs bis acht Semester, empfehlenswert ist im Anschluss noch ein viersemestriger Master.

Es gibt auch Fachakademien, an denen du Lehrgänge oder Studiengänge im Bereich des Bauingenieurwesens absolvieren kannst. Achte hier auf den Abschluss der vergeben wird und darauf, ob die Studieninhalte deinen Interessen entsprechen. Als Bauingenieur bzw. Bauingenieurin darfst du dich aber tatsächlich nur nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium bezeichnen.

Was muss man studieren, wenn man Bauingenieurin werden möchte?

Als Bauingenieurin ist ein auf Bauingenieurwesen spezialisierter Studiengang ideal für dich geeignet. Entsprechende Bachelor-Studiengänge findest du teilweise auch unter anderen Bezeichnungen, wie zum Beispiel:

• Industrielles Bauen
• Structural Engineering
• Bauen im Bestand

Alternativ können auch andere Studienfächer aus den Ingenieurwissenschaften infrage kommen.

Beim Bauingenieurwesen Studium gibt es die Möglichkeit, entweder in Vollzeit zu studieren oder ein duales Studium aufzunehmen, bei dem du gleichzeitig eine Ausbildung absolvierst und im Unternehmen mitarbeitest. Studierst du in Vollzeit, bietet es sich an, praktische Erfahrungen in Form von Praktika während des Studiums zu sammeln.

Was muss ich als Bauingenieur können?

Damit du in einem Bauingenieurwesen Studium gut zurechtkommst, sind ein Interesse an Technik und Naturwissenschaften wichtig. Dazu gehören auch mathematische und physikalische Kenntnisse sowie ein gutes logisches und analytisches Denkvermögen.

Auch das Bauingenieurwesen wird von der Digitalisierung beeinflusst, daher solltest du dich gut mit Informationstechnik auskennen, auch Kenntnisse im Feld Informatik und Development sind gerne gesehen.

Was macht ein Bauingenieur?

Als Bauingenieur bzw. Bauingenieurin bist du für planerische, entwerfende und leitende Tätigkeiten am Bau zuständig. Hier übernimmst du große Verantwortung – sowohl für Menschen als auch für die Umwelt. Du bist Ansprechpartner für Probleme auf den Baustellen und hast oft Außentermine. Während dieser nimmst du beispielsweise an Besprechungen teil, sichtest das Gelände oder schreibst Protokolle.

Im Gegensatz zum Architekten arbeitet ein Bauingenieur weniger kreativ. Du kannst zwar teilweise planerische Aufgaben übernehmen, bist aber grundsätzlich weniger in die gestalterische Arbeit involviert. Je nachdem, welchen Schwerpunkt du im Studium gesetzt hast, variieren die Aufgaben im Berufsalltag, sind aber insgesamt oft abwechslungsreich.

Wo genau du als Bauingenieur arbeitest und welche Tätigkeiten überwiegen, hängt von deinem Arbeitgeber und deinen persönlichen Stärken ab. Einige Bauingenieure sind viel auf Baustellen unterwegs und somit manchmal auch für längere Zeit vom Wohnort entfernt, andere arbeiten hauptsächlich vom Büro aus.

Die Baubranche boomt weiterhin – egal, ob es um Neu- oder Umbauten geht. Dafür werden dringend gut ausgebildete Fachkräfte gesucht, zu denen du als Bauingenieurin definitiv gehörst. Natürlich musst du mit konjunkturellen Schwankungen rechnen, die auch einmal Auftragsflauten enthalten – trotzdem kannst du als Spezialist von guten beruflichen Chancen ausgehen. Für einen besonders sicheren Arbeitsplatz kannst du auch in Behörden tätig werden – auch eine Verbeamtung im bautechnischen Dienst ist nämlich möglich.

Als Bauingenieur kannst du dich später unter Umständen selbstständig machen oder leitende Tätigkeiten bei deinem Arbeitgeber übernehmen und so die Karriereleiter hinaufklettern.