Literaturrecherche
Während deines Studiums wirst du unweigerlich nach Fachliteratur suchen müssen – spätestens beim Schreiben deiner Bachelorarbeit. Aber wie genau stößt man denn eigentlich auf Fachliteratur? Und welche Quellen sollte man benutzen? Alles rund ums Thema Literaturrecherche erfährst du hier.
Was ist eine Literaturrecherche?
Bevor du mit dem Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit beginnst, machst du eine Literaturrecherche. Das bedeutet, dass du nach wissenschaftlicher Literatur suchst, die sich mit der These oder Forschungsfrage deiner Bachelor-, Master- oder Hausarbeit befasst. Denn damit deine Arbeit gelingt, ist der Umgang mit Fachliteratur, Artikeln oder anderen Quellen erforderlich – schließlich musst du dich mit dem Thema und der gängigen Literatur und Forschungslage auskennen.
Deine Recherche muss dabei nicht nur auf Fachbücher beschränkt sein, sondern kann auch andere Quellen umfassen wie zum Beispiel verschiedene Artikel, Zeitschriften oder Daten.
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Welche Arten von Literaturrecherche gibt es?
Grundsätzlich wird zwischen zwei Formen der Literaturrecherche unterschieden: der systematischen Literaturrecherche und der Schneeballmethode bzw. der unsystematischen Literaturrecherche. Im Laufe des Schreibens einer wissenschaftlichen Arbeit wendest du meistens beide an.
Die Schneeballmethode eignet sich vor allem, wenn du schon ein Ausgangswerk für deine Forschung gefunden hast, dir aber noch einen generellen und umfassenderen Überblick über verschiedene Quellen und das Thema verschaffen willst. Die systematische Methode bietet sich dann an, wenn du deine konkrete Forschungsfrage bereits entwickelt hast und nach der spezifischen Fachliteratur suchst.
Du hast bisher noch nicht die passende wissenschaftliche Fragestellung für deine Abschlussarbeit gefunden? Dann durchstöbere doch mal unsere Anleitung zum Finden eines passenden Bachelorarbeit-Themas.
Was ist die Schneeballmethode?
Für die Schneeballmethode brauchst du einen Ausgangspunkt – das kann ein ganzer Band, ein Artikel oder ein wissenschaftlicher Text aus einem Sammelband sein. Dann untersuchst du das entsprechende Literaturverzeichnis, um auf diese Weise andere Quellen und Fachliteratur zu finden. In den weiteren Quellen findest du dann erneut Verweise auf Literatur. Diese Methode funktioniert also wie ein Schneeballsystem – über eine Quelle gelangst du zur nächsten, wieder zur nächsten und so weiter.
Die Schneeballmethode ist vor allem dann nützlich, wenn du noch keine konkrete These oder Forschungsfrage entwickelt hast. Die Literatursuche mittels dieser Methode kann dich dann inspirieren und dir mögliche Fragestellungen aufzeigen, die du dann wiederum in deiner Arbeit aufgreifen oder vertiefen kannst.
Was ist eine systematische Literaturrecherche?
Die systematische Recherche ist eine Methode zur Literatursuche, bei der du gezielt nach Schlagworten und Begriffen suchst. Du hast bereits ein spezifisches Thema gefunden oder eine Frage für deine Arbeit entwickelt, aber dir fehlt noch einschlägige Fachliteratur? Dann solltest du dir die systematische Literaturrecherche zunutze machen. Diese Form der Recherche hilft dir außerdem dabei, die wirklich relevante und aktuelle Literatur herauszufiltern.
Wie macht man eine systematische Literaturrecherche?
Bei der systematischen Literatursuche durchforstest du Datenbanken, Bibliotheken oder Zeitschriften nach Begriffen, die deine Fragestellung betreffen. Grundsätzlich lässt sich die systematische Recherche in vier Schritte gliedern:
1. Begriffe auswählen: Überlege, welche Ausdrücke oder Begriffe von Relevanz für deine Forschung sind.
2. Datenbanken auswählen: Je nach Studium und Fachbereich kommen für dich verschiedene Datenbanken infrage. Für Mediziner eignet sich zum Beispiel eine andere Datenbank als für Geisteswissenschaftler.
3. Literatursuche: Durchkämme die Datenbanken im nächsten Schritt auf wissenschaftliche Bücher und Artikel. Achte beim Durchsuchen einer Datenbank darauf, dass es sich wirklich um wissenschaftliche Quellen und nicht etwa um Populärliteratur handelt.
4. Auswahl der relevanten Quellen: Klar ist, dass du nicht jeden Band oder jeden Artikel zu einem Thema komplett lesen kannst. Um zu erkennen, welche der Quellen wirklich von Relevanz für deine These oder Forschungsfrage sind, reicht es aber meistens, das Abstract zu lesen und den restlichen Text zu überfliegen. Achte bei deiner Auswahl auch darauf, möglichst aktuelle Fachliteratur zu ermitteln.
Wo willst du arbeiten?
Am besten notierst du dir Informationen, die du aus deinen Quellen ziehst, direkt in der richtigen Zitierweise. So behältst du den Überblick und hast außerdem nicht die Gefahr eines Plagiats. Willst du auf Nummer Sicher gehen, informiere dich auch über die Möglichkeit zur Plagiatsprüfung.
Wo finde ich Fachliteratur?
Fachliteratur kannst du sowohl vor Ort in Bibliotheken oder online in Datenbanken finden. Welche konkrete Datenbank du bei deiner Recherche zurate ziehen solltest, kommt erst einmal auf deinen Studiengang und dein Fach an – und natürlich darauf, welche Zugänge deine Universität bereitstellt.
Für den Zugriff auf manche Datenbanken ist nämlich ein Konto erforderlich, bzw. der Zugriff ist nur kostenlos, solange du den Zugang deiner Universität anwendest. Für wieder andere Datenbanken musst du dir ein separates Konto anlegen, um den Service vollständig nutzen zu können.
Literaturrecherche Datenbanken
Mögliche Datenbanken für deine Literatursuche sind unter anderem:
- Google Scholar: Google Scholar stellt wissenschaftliche Artikel und Dokumente bereit. Google Scholar ist eine Suchmaschine von Google, die allerdings auf wissenschaftlichen Quellen basiert. Google Scholar kann – zumindest zu Teilen – kostenlos benutzt werden.
- JSTOR: Die digitale Bibliothek beinhaltet unter anderem verschiedene Fachzeitschriften sowie andere wissenschaftliche Quellen.
- PubMed: PubMed ist eine Datenbank, die vor allem Artikel zu Themen wie Medizin oder Biomedizin bereitstellt. Die Artikel sind dabei in englischer Sprache verfasst.
- SpringerLink: SpringerLink zählt zu den führenden Online-Informationsdiensten. Die Datenbank gehört dabei zum Springer Nature Verlag.
- EBSCO: EBSCO stellt Bibliotheken unter anderem Zeitschriftenartikel und E-Books zur Verfügung.
- ScienceDirect: Die Datenbank verfügt über 4.000 wissenschaftliche Aufsätze sowie über mehr als 30.000 Bücher.
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Wie lange dauert die Literaturrecherche?
Pauschale Aussagen über die Dauer einer Literaturrecherche sind kaum möglich. Denn es kommt darauf an, welche Recherchemethoden du nutzt, wie viele Fachbücher oder Aufsätze du zurate ziehst und natürlich auch, ob es sich um deine Bachelorarbeit, deine Masterarbeit oder beispielsweise um eine Hausarbeit zu Beginn deines Studiums handelt.
Grundsätzlich gilt aber: Plane ausreichend Zeit ein, um die Fachliteratur zu sichten. Bereits einen gesamten Band zu einem konkreten Thema zu lesen, kann dich schon ordentlich Zeit kosten. Für deine Literaturrecherche solltest du also auf jeden Fall mehrere Wochen einkalkulieren – je nach Länge der Seminararbeit. Schließlich nimmt die Literatursuche für deine Masterarbeit oder die Literaturrecherche Bachelorarbeit in der Regel mehr Zeit in Anspruch als die für eine Hausarbeit.
Warum ist Literaturrecherche wichtig?
Mit der richtigen Literatur steht und fällt die Qualität deiner wissenschaftlichen Arbeit. Schließlich bilden die richtigen Bücher, Aufsätze oder sonstigen Quellen die Grundlage deiner Abhandlung.
Aus der richtigen Fachliteratur ziehst du nicht nur deine Informationen, sie kann dir auch bei Gliederung und Aufbau deiner Arbeit helfen. Unterschätze die Literaturrecherche daher keinesfalls – sie macht einen wichtigen Teil deiner Abhandlung und damit auch der Bewertung aus. Versuche bei der Literatursuche daher, aus der Menge an Literatur die für deine These oder Fragestellung relevanten Bücher oder Werke herauszufiltern. Orientiere dich außerdem an möglichst aktueller Fachliteratur, denn schließlich möchtest du in deiner Arbeit keine bereits überholten Materialien nutzen.
Was macht eine gute Recherche aus?
Eine gute Literaturrecherche ist nie nur auf eine einzelne Quelle beschränkt. Stattdessen solltest du verschiedene Bücher, Aufsätze oder Zeitschriftenartikel nutzen. Aber aufgepasst: Quantität ist nicht gleich Qualität! Auch wenn du auf mehr als eine Quelle Bezug nehmen solltest, heißt das nicht, dass du wahllos Bücher oder Aufsätze zitieren solltest, die vielleicht gar nicht unbedingt etwas mit dem Gegenstand deiner Arbeit zu tun haben.
In der Regel ist es bei der Literaturrecherche auch eine Hilfe, nicht nur in Datenbanken zu stöbern, sondern auch die Bibliotheken deiner Universität vor Ort zu nutzen. Oftmals fällt dir dabei noch der ein oder andere wissenschaftliche Band in die Hände.
Brauchst du nun noch Hilfe beim Erstellen deines Quellenverzeichnisses? Dann könnte dir unser Artikel rund ums Thema Quellenverzeichnis das nötige Know-how beibringen.
Fazit
Richtige Vorbereitung ist die halbe Miete – unterschätze daher auf keinen Fall die Bedeutung einer gründlichen Literaturrecherche. Plane ausreichend Zeit ein, die du dann in Bibliotheken oder online in Datenbanken verbringen kannst. Manchmal dauert es etwas, bis du das richtige Buch oder den richtigen Aufsatz in die Finger kriegst. Du kannst uns aber glauben: Es lohnt sich!
Dabei kannst du die Schneeballmethode nutzen, um dir einen generellen Überblick zu verschaffen und dir die thematischen Grundlagen anzueignen. Vor allem die methodische Literaturrecherche eignet sich aber, wenn es um wissenschaftlich fundierte Forschungsfragen geht. Meistens bietet es sich daher an, beide Methoden miteinander zu kombinieren.
Wo willst du arbeiten?
Die Literaturrecherche ist abgeschlossen – und wie geht es jetzt weiter? Informiere dich hier weiter darüber, wie man ein Exposé verfasst, wie die Gliederung einer Bachelorarbeit aussieht und wie das Inhaltsverzeichnis aufgebaut ist.