Finanzwesen: Infos zum Berufsfeld

Das Finanzwesen ist ein volks- und betriebswirtschaftlicher Teilbereich, der sich mit Geld und Geldströmen befasst. Hier kommt oftmals auch der Begriff externes Rechnungswesen ins Spiel. In Unternehmen geht es dabei darum, wie Geld verdient oder Kapital genutzt wird. Doch auch die Arbeit im Finanzamt, in einer Bank oder im Versicherungsbereich kann ins Berufsfeld fallen. Im privaten Finanzwesen dagegen geht es um alle Bereiche, die sich mit den Finanzen von Privatpersonen beschäftigen.

Unternehmenstechnisch gesehen, sind es vor allem diese wichtigen Bereiche, die im Finanzwesen betrachtet werden:

• Finanzwirtschaft: Wie verdienen wir Geld?
• Liquidität: Wie stellen wir sicher, dass immer genügend Geld da ist?
• Controlling: Was machen wir mit unserem Geld?
• Treasury: Wie sichern wir unser Geld?
• Rechnungswesen: Wohin geht unser Geld?

Welche Voraussetzungen braucht man im Finanzwesen?

Wenn du im Finanzwesen arbeiten willst, solltest du dich für Zahlen interessieren. Gute Noten in Mathematik sind daher eine gute Voraussetzung, um sowohl erfolgreich durch das Studium zu kommen, als auch im späteren Job.

Grundsätzlich kannst du mit einer Ausbildung im kaufmännischen Bereich im Finanzwesen arbeiten. Bankkaufmann, Versicherungskaufmann oder Steuerfachangestellter sind denkbare Ausbildungsberufe. Möchtest du hingegen studieren, brauchst du Abitur.

Was muss ich studieren, um im Finanzwesen zu arbeiten?

Auch wenn ein Studium nicht zwingend erforderlich ist, bereitet es dich auf anspruchsvolle Aufgaben oder Management-Tätigkeiten vor.

Spannende Studiengänge sind hier:

• Betriebswirtschaftslehre (BWL)
• Finanzen
• Rechnungswesen
• Controlling
• Finance & Management
• Steuerberatung
• Bank- und Versicherungswesen
• Finanz- und Rechnungswesen

Teilweise handelt es sich dabei um Spezialisierungen, die erst in einem Master-Studium getroffen werden können. Manchmal ist aber auch bereits im BWL-Bachelor der Fokus auf einen oder mehrere Schwerpunkte möglich.

Was muss ich im Finanzwesen können?

Wer im Finanzwesen arbeiten will, sollte sich mit Finanzprozessen und -daten auskennen. Du musst wissen, wie du an diese gelangst und wie du sie interpretierst. Auch Buchhaltungsgrundsätze solltest du kennen.

Wichtige Fähigkeiten sind darüber hinaus analytisches Denken sowie Sorgfalt und Genauigkeit. Von Führungskräften im Finance wird eigenständiges und strukturiertes Arbeiten sowie die Übernahme von Verantwortung erwartet. Du solltest Projekte managen und Mitarbeiter führen können.

Wenn du dich bereits mit Finanzsoftware auskennst, ist das ideal. Ansonsten solltest du dich schnell in neue Programme einarbeiten können. Ein gewisses technisches Verständnis ist also wichtig.

Was macht man im Finanzwesen?

Das Finanzwesen ist breit gefächert, sodass auch die Auswahl an passenden Stellen groß ist. Wir stellen dir hier einige Jobs vor, die du mit einem Studienabschluss übernehmen kannst.

Finanzreferent
Verbände oder Vereine, aber auch Unternehmen, benötigen Finanzexperten. Hier trägst du möglicherweise dazu bei, Prozesse im Finance-Bereich zu etablieren oder zu optimieren. Du kannst aber auch Kennzahlen identifizieren und analysieren, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten oder dafür sorgen, dass gesetzliche Vorschriften eingehalten werden.

Steuerberater
Eine besonders anspruchsvolle Tätigkeit ist die des Steuerberaters. Hier berätst du deine Mandanten in Hinsicht auf ihre Buchführung oder zu Steuerersparnissen. Du erstellst Steuererklärungen, Jahresabschlüsse oder Bilanzen, oder vertrittst deine Mandanten gegenüber Behörden wie dem Finanzamt.

Risk-Manager
Der Risikomanager identifiziert Unternehmensrisiken und versucht diese zu mindern, bevor sie auftreten. Dabei kann es sich um Kreditausfallrisiken bei Banken handeln, aber auch um mögliche Unwetterschäden, die von Versicherungen abgedeckt werden. Du rechnest verschiedenste Szenarien durch und bereitest – oft weitreichende strategische – Entscheidungen vor.

Wo arbeitet man im Finanzwesen?

Da es sich beim Finanzwesen um einen Oberbegriff handelt, ist die Auswahl an möglichen Arbeitgebern groß. Wer hier arbeitet, kann sowohl im Bankenbereich, an der Börse, im Versicherungswesen als auch im Controlling arbeiten. Sogar die Finanzpolitik bietet Arbeitsplätze.

Wer in dieser Branche tätig ist, übt vermutlich einen Bürojob aus. Du wirst viel am Computer und mit Zahlen arbeiten, eventuell gehören aber auch gelegentliche Dienstreisen dazu.

Im Finanzwesen gibt es einige Berufe, die seit Jahrhunderten etabliert und noch immer wichtig sind, aber die moderne, globalisierte Welt bringt auch neue Jobs hervor. Damit du beruflich aufsteigen kannst, solltest du dich spezialisieren und dein Wissen durch Weiterbildungen aktuell halten. So kannst du möglicherweise auch in die Geschäftsführung oder in den Vorstand aufsteigen.