Versicherungsmathematik: Infos zum Berufsfeld

Welche finanziellen Risiken bietet die Zukunft? Mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen findet die Versicherungsmathematik mögliche Unsicherheitsfaktoren, die für den Abschluss von Versicherungen, beim Bausparen, der Altersvorsorge oder auch für Kapitalanlagen wichtig sind.

Versicherungsmathematiker sammeln, analysieren, interpretieren und präsentieren entsprechende Daten mit Methoden der Mathematik, darunter vor allem der Stochastik. Als Aktuar bringst du besonders umfangreiche Kenntnisse des Versicherungswesens mit, die über die reine Versicherungsmathematik hinausgehen.

In der Versicherungsmathematik bieten sich für dich verschiedene Bereiche an, vor allem diese hier:

• Lebensversicherungsmathematik
• Krankenversicherungsmathematik
• Pensionsversicherungsmathematik
• Schadensversicherungsmathematik
• Finanzmathematik
• Bausparkassenmathematik

Deine Studienlaufbahn als Versicherungsmathematikerin kann unterschiedlich aussehen – in der Regel wird ein Hochschulabschluss aber vorausgesetzt. Spezialwissen eignest du dir insbesondere im Studiengang Versicherungsmathematik an. Nicht wundern: Der grundständige Bachelor wird meistens kombiniert als Finanz- und Versicherungsmathematik angeboten. Häufig suchen potenzielle Arbeitgeber auch nach Wirtschaftsmathematikern oder anderen Absolventen eines mathematischen Studiengangs. Manchmal kann sich sogar ein Physikstudium anbieten, wenn du dabei ausreichend Wissen aus dem Bereich Mathematik erworben hast.

Während des Versicherungsmathematik Studiums beschäftigst du dich unter anderem mit Statistik und Stochastik. Weitere Module belegst du beispielsweise im Versicherungsrecht oder Rechnungswesen.

Was muss man studieren, um Versicherungsmathematiker zu werden?

Für Jobs als Versicherungsmathematiker bringst du am besten ein abgeschlossenes Studium in Versicherungsmathematik mit. Auch andere Studiengänge der Mathematik gehen mit dem Berufswunsch Versicherungsmathematiker gut zusammen. Nach dem Studium kannst du dich an der Deutschen Aktuar-Akademie (DAA) innerhalb von drei Jahren berufsbegleitend zum Aktuar ausbilden lassen.

Was muss ich als Versicherungsmathematikerin können?

Versicherungsmathematiker sind Zahlenkünstler – knifflige Aufgabenstellungen lassen sie kreativ werden. Ohne umfangreiche Mathematikkenntnisse, speziell in angewandter Stochastik, geht es daher nicht.

Daneben solltest du für die Versicherungsmathematik eine logische und analytische Denkweise mitbringen, an wirtschaftlichen Zusammenhängen interessiert sein und grundsätzlich Freude am Umgang mit Daten und an der Arbeit am Computer haben. Darüber hinaus zeichnen dich als Versicherungsmathematikerin Engagement und Teamfähigkeit aus. Auch gute bis sehr gute Englischkenntnisse werden in der Regel vorausgesetzt.

Was macht ein Versicherungsmathematiker?

Um Prognosen über zukünftige Ereignisse zu stellen, braucht es im Finanz- und Versicherungswesen keine Glaskugel, sondern dich als Versicherungsmathematiker. Zu deinen wesentlichen Aufgaben gehört es, aus vergangenheitsbezogenen Daten mathematisch Rückschlüsse für den Verlauf der kommenden Jahre und Jahrzehnte zu ziehen.

Auf Basis deiner Berechnungen entstehen Risikomodelle, die unter anderem als Grundlage für die Entwicklung passender Versicherungsprodukte, wie beispielsweise Tarife, dienen. Dabei behältst du rechtliche Rahmenbedingungen im Blick und arbeitest eng mit angrenzenden Bereichen wie der Produktentwicklung, Beratung, dem Controlling und natürlich dem Risikomanagement zusammen. Auch die Bewertung von Versicherungsbeständen zählt zu deinen Aufgaben.

Grundsätzlich jonglierst du in deinem Arbeitsalltag mit Zahlen. Basis der Versicherungsmathematik sind persönliche Daten von Versicherungsträgern wie dem Alter, Beruf, Wohnort, Geschlecht oder der Gesundheit. Weitere wichtige Faktoren sind allgemeinere mögliche Risiken durch Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen oder politische Entwicklungen.

Versicherungsmathematiker sind in verschiedenen Bereichen gefragt. Spannende Jobs bieten sich beispielsweise in Versicherungsgesellschaften, Banken und Bausparkassen, Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungspraxen sowie Unternehmensberatungen, genauso aber auch Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen. Als begehrte Fachkraft sollte dir die Jobsuche leicht fallen – mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Aktuar hast du sogar noch bessere Chancen.

Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen halten dein Wissen in der Versicherungsmathematik nicht nur aktuell, als Aktuar sind sie sogar verpflichtend. Dafür wirst du in deiner gesamten Laufbahn keine Probleme haben, einen sicheren und überdurchschnittlich gut bezahlten Job zu finden.