Pharmareferent: Infos zum Beruf

Informieren, beraten, dokumentieren: Als Pharmareferent bzw. Pharmareferentin arbeitest du als Vermittler zwischen der pharmazeutischen Industrie und Angehörigen von Heilberufen, um Produkte deiner Auftraggeber in Kliniken, Praxen und Apotheken zu platzieren.

Kommt es zu unerwünschten Nebenwirkungen oder Einnahmeproblemen bei der Medikation, dokumentierst du die Beobachtungen von Ärzten und Apothekern und spielst die Informationen an die Hersteller zurück.

Als Pharmareferent bist du in der Kundenberatung für die pharmazeutische Industrie tätig. Einen Teil der Zeit arbeitest du im Büro. Typische Einsatzorte für Präsentationszwecke sind:

• Kliniken
• Arztpraxen
• Apotheken
• Heilpraktikerpraxen
• Ärztekongresse
• Symposien

Das eine Studium für den Beruf als Pharmareferent gibt es in Deutschland nicht, dafür aber eine Weiterbildung. Die Prüfung ist bundesweit einheitlich geregelt, die Zugangsvoraussetzungen können unterschiedlich aussehen.

Üblicherweise hast du für die Weiterbildung als Pharmareferent im Vorfeld eine medizinische, naturwissenschaftliche, heilberufliche oder kaufmännische Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und bringst einschlägige Berufspraxis mit. Manchmal reichen Praxiserfahrungen von mindestens fünf Jahren mit eindeutigem fachlichen Bezug und die Teilnahme an einem Vorbereitungslehrgang zur Weiterbildungsprüfung aus.

Was muss man studieren, um Pharmareferent zu werden?

§75 im Arzneimittelgesetz (AMG) regelt, wer ohne weitere Nachweise als Pharmaberater tätig werden darf. Darunter fallen:

• Apotheker
• Hochschulabsolventen der Pharmazie, der Chemie, der Biologie, der Human- oder der Veterinärmedizin
• Apothekerassistenten
• Ausgebildete technische Assistenten in der Pharmazie (PTA), der Chemie (CTA), der Biologie (BTA), der Human- (MTA: MTLA, MTRA) oder der Veterinärmedizin
• Absolventen der Pharmaschule (VMTA)
• Pharmazie- und Veterinär-Ingenieure

Weitere Studiengänge sowie Aus- und Weiterbildungen lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen für die Ausübung des Berufs Pharmareferent anerkennen. Dafür wird deine individuelle Sachkenntnis von offizieller Stelle geprüft.

Was muss ich als Pharmareferentin können?

Um als Pharmareferent oder als Pharmareferentin arbeiten zu dürfen, musst du zwingend die entsprechende Sachkenntnis gemäß dem Arzneimittelgesetz mitbringen. Für die Wahrnehmung von Kundenterminen ist außerdem meist ein Führerschein Klasse B nötig.

Nötige Soft Skills für Pharmareferenten sind Kommunikationsfähigkeit, Kontaktbereitschaft und ein souveränes, freundliches Auftreten – immerhin zählt es zu deinen Hauptaufgaben, deine Kunden verständlich zu informieren und individuell zu beraten. Im Umgang mit Ärzten und Apothekern solltest du kritische, manchmal auch forsche Rückfragen händeln können, ohne aus dem Konzept zu geraten. Darüber hinaus solltest du reisewillig sein und offen dafür, dich in neue Therapiemöglichkeiten, Wirkstoffe und Studienergebnisse reinzudenken.

Was macht ein Pharmareferent?

In deinem Beruf als Pharmareferent bist du das Aushängeschild der Firma, die dich beauftragt. Wortgewandt und überzeugend präsentierst du deinem Kundenstamm Gesundheitspflegeprodukte, verschreibungspflichtige Medikamente und Impfstoffe. Termine bereitest du eigenständig vor, indem du Musterkoffer passend bestückst, Präsentationen erstellst oder Werbeunterlagen vorbereitest. Allgemein belaufen sich deine Aufgaben als Pharmareferent hauptsächlich auf diese Bereiche:

Kundengewinnung und -pflege

Nach Terminvereinbarung besuchst du Ärzte aller Fachrichtungen, Apotheker und Heilpraktiker – und das regelmäßig. Neben der Akquise ist es genauso wichtig, den bestehenden Kundenstamm zu halten.

Beratungsgespräche

Hat eine Creme andere Inhaltsstoffe? Gibt es neue Produktgrößen? Oder konnte ein Arzneimittel durch eine veränderte Rezeptur maßgeblich verbessert werden? Solche Informationen gibst du als Pharmareferentin an deine Kunden weiter und versorgst sie mit Infomaterial.

Dokumentation

Beim Einsatz von Medikamenten und Co. kann es zu überraschenden Wirkungsweisen, Nebeneffekten und Problemen kommen. Zu deinen Aufgaben zählt es, sie zu erfragen, zu dokumentieren und die Informationen an die Hersteller weiterzugeben.

Als Pharmareferent oder Pharmareferentin musst du dir um deine berufliche Zukunft wenig Gedanken machen. Schließlich werden durch den wissenschaftlichen Fortschritt immer wieder neue Medikamente und Impfstoffe entwickelt oder angepasst, um die Chancen auf Heilung und Linderungen zu verbessern. Gleichzeitig entstehen neue Krankheiten. Einen Vermittler wie dich als Pharmareferenten braucht es daher langfristig.

Mit Fortbildungen, beispielsweise im Digitalen Dokumentenmanagement (DMS), kannst du dich zusätzlich qualifizieren und dein Profil schärfen. Mit entsprechender Sachkenntnis und nach mehrjähriger Erfahrung im Außendienst kannst du auch zum Klinikreferenten aufsteigen oder Trainer in Schulungszentren werden.