Forschung: Infos zum Berufsfeld
Als Nachwuchsforscher hat man die Qual der Wahl: Industrie oder Hochschule? Naturwissenschaften oder Gesellschaftsforschung? Was genau ein Forscher eigentlich macht und welche Voraussetzungen du dafür mitbringen musst, erfährst du hier.
Definition Forschung
Als Forschung bezeichnet man die systematische Suche nach neuen Erkenntnissen mittels wissenschaftlicher Methoden. Dabei werden Daten ausgewertet, Versuche dokumentiert und die wissenschaftliche Arbeit anschließend in Fachjournalen publiziert oder bei Fachtagungen präsentiert. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen vier Forschungstypen:
- Grundlagenforschung – hier werden bislang unbekannte Strukturen und Zusammenhänge erforscht.
- Angewandte Forschung – dreht sich hauptsächlich um die praktische Verwertbarkeit von Erkenntnissen und führt daher oft zur Entwicklung neuer Güter.
- Translationale Forschung – bildet die Schnittstelle zwischen der Grundlagenforschung und der Angewandten Forschung.
- Meta-Forschung – die Forschung über die Forschung bezweckt, die Glaubwürdigkeit und Replizierbarkeit von Forschungsergebnissen zu verbessern.
Bereiche in der Forschung
Forschung wird nicht ausschließlich in den Naturwissenschaften betrieben, sondern auch im sozialen sowie künstlerischen Bereich. Das Feld der Forschung umfasst also wesentlich mehr Bereiche als lediglich die klassische wissenschaftliche Forschung. Mögliche Bereiche und Einsatzfelder von Forschern und Forscherinnen sind daher unter anderem:
- Lehrtätigkeit (z. B. als Dozent)
- Wissenschaftliche Forschung
- Markt- und Meinungsforschung
- Forschungsmanagement
- Journalismus und Redaktion
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Forschung Studium
Welches Studium du für deine berufliche Laufbahn in der Forschung absolvieren musst, hängt natürlich von dem genauen Bereich ab, in dem du arbeiten möchtest. Die Möglichkeiten sind in diesem Berufsfeld schließlich weitläufig – neben der klassischen naturwissenschaftlichen Forschung gibt es beispielsweise auch forschende Tätigkeiten in den Geisteswissenschaften oder dem Ingenieurwesen.
Möchtest du im Labor arbeiten und eigenständig Versuche und Experimente durchführen, eignet sich am besten ein naturwissenschaftliches Studium wie z. B. Chemie oder Biologie. Auch ein Medizin Studium kommt für den Einstieg in die Forschung infrage.
Ob du dein Studium mit einem Bachelor, Master oder sogar der Promotion beenden solltest, kommt darauf an, ob es dich beruflich in die freie Wirtschaft zieht oder du eine wissenschaftliche Karriere anstrebst.
In den meisten Studiengängen machst du deinen Bachelor-Abschluss in sechs bis acht Semestern, der Master dauert dann in der Regel noch zwischen zwei und vier Semestern. Möchtest du dann in die wissenschaftliche Forschung gehen oder eine Lehrposition einnehmen, ist die Promotion hier normalerweise Pflicht. Und natürlich hat dein Abschluss auch Auswirkungen auf dein Gehalt als Forscher – mit Doktortitel verdienst du beim Berufseinstieg im Schnitt ganze 40 Prozent mehr im Jahr als Master-Absolventen.
Was muss man studieren, um Forscher zu werden?
Grundsätzlich gibt es nicht das eine Studium, um deine Karriere in der Forschung zu beginnen – je nach Ausrichtung sind Studienfächer aus den verschiedensten Disziplinen möglich. Geht es um die klassische wissenschaftliche Forschung, sind naturwissenschaftliche Studienfächer allerdings am besten geeignet.
Ein Weg in die Forschung ohne abgeschlossenes Studium ist allerdings auch nicht unmöglich – zum Beispiel über die Ausbildung als Chemielaborant/in.
Was muss ich als Forscherin können?
Forschung kannst du an einer Hochschule oder in der Industrie betreiben. Je nachdem, wofür du dich entscheidest, unterscheiden sich die fachlichen Anforderungen. Während du in der Wirtschaft mit einem Bachelorabschluss beispielsweise ein Trainee-Programm absolvieren kannst, ist bei der Bewerbung für die wissenschaftliche Forschung an einer Hochschule der Master Grundvoraussetzung, um zu promovieren.
Neben einem Hochschulabschluss ist in der Forschung dein Wissen über unterschiedliche Forschungsmethoden gefragt – mit quantitativen Methoden kennst du dich genauso gut aus wie mit qualitativen. Bei deinen Untersuchungen gehst du außerdem strukturiert und geduldig vor. Schließlich kann es durchaus vorkommen, dass du den gleichen Versuch an die zwanzig Mal wiederholen musst, bis du zu einem Ergebnis kommst. Neben analytischen Fähigkeiten benötigt ein guter Forscher auch Kommunikationstalent. Schließlich musst du deine Forschungsresultate nicht nur in angemessener Sprache veröffentlichen können, sondern auch vor Kollegen aus aller Welt präsentieren.
Voraussetzungen für eine Bewerbung in der Forschung
- Bachelor, Master oder Promotion in den Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften oder Geisteswissenschaften
- Vorausschauende und strukturierte Arbeitsweise
- Sorgfalt und Teamfähigkeit
- Fundierte Programmierkenntnisse
- Sehr gute Englischkenntnisse
Was macht ein Forscher?
In der Forschung sammelst, analysierst und interpretierst du in erster Linie Daten. Der Ablauf sowie die Datenerhebungsmethoden der Versuche sind dabei meist standardisiert, um sie glaubwürdig und replizierbar zu machen. Da die Forschung meist mit der Entwicklung gekoppelt ist, kann es je nach Branche sein, dass du auch in diesem Bereich Aufgaben übernimmst.
Arbeitest du dich zum Forschungsleiter hoch, leitest du internationale Teams, die Alternativen für bestehende Prozesse erarbeiten oder beispielsweise in der Pharmaindustrie neue Medikamente entwickeln. Gleichzeitig bist du für die Koordination zwischen Forschung, Entwicklung, Einkauf und Produktion zuständig und stellst die Forschungsergebnisse auf Fachtagungen vor.
Hier erfährst du, welche Aufgaben dich mitunter in der Forschung erwarten:
Typische Aufgaben in der Forschung
- Systematische Recherche, Analyse und Auswertung von Daten
- Betreuung von Versuchen im Labor
- Erstellung von Publikationen
- Kostenplanung sowie Akquisition von Fördergeldern
- Beratung und Abstimmung mit verschiedenen internen und externen Stakeholdern
- Lehrtätigkeiten
- Erforschen von Phänomenen, sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Geisteswissenschaften
- Ergebnisauswertung
- Transfer von Ergebnissen in die Öffentlichkeit
Wo willst du arbeiten?
Berufsaussichten im Bereich Forschung
Ob als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder als Mitarbeiter in der F&E-Abteilung eines Industrieunternehmens – Forscher in Deutschland sind gefragt. Das wirkt sich positiv auf dein Gehalt aus, vor allem, wenn du promoviert hast. Auch kannst du als Dozent tätig sein, was dir ebenfalls ein gutes Dozent Gehalt einbringt.
Verschlägt es dich in die Wirtschaft, erwarten dich als Forscher gute Aufstiegschancen zum Laborleiter, Abteilungsleiter oder Head of R&D. In der Forschung an Hochschulen wiederum warten in erster Linie befristete Verträge auf dich sowie der schwierige Weg zur Professur via Habilitation.
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