So tickt die Generation Z
Das müssen Sie wissen
- Die Generation Z hat vor allem den großen Wunsch nach Sicherheit und Stabilität, will aber gleichzeitig flexibel bleiben.
- Junge Menschen suchen primär online nach Stellen und bevorzugen transparente, klar definierte Stellenanzeigen und Bewerbungsprozesse.
- Die Gen Z wünscht sich einen Job mit Sinn, aber auch Sicherheit – sie ist bereit, den Arbeitgeber dafür zu wechseln.
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Diese und weitere Erkenntnisse hat unsere umfangreiche Recherche der Zielgruppe ergeben. Wir haben uns intensiv mit der Generation Z beschäftigt, um zu erfahren, wie die Generation tickt, was sie bewegt und was sie von ihrem Berufseinstieg erwarten. In folgendem Artikel erfahren Sie:
- Was der Gen Z bei der Jobsuche wichtig ist.
- Welche Werte die junge Generation vertritt.
- Wie Sie die Generation Z rekrutieren.
Zusätzlich dazu finden Sie am Ende das Whitepaper „So tickt die Generation Z“ zum kostenlosen Download.
So tickt die Generation Z
Die Generation Z zeichnet sich durch viele widersprüchliche Ansichten und ganz neue Bedürfnisse aus. Sie sollten diese Bedürfnisse der Berufseinsteiger unbedingt ernst nehmen und darauf bei Ihrer Recruiting-Strategie eingehen, wenn Sie diese Generation erfolgreich erreichen wollen. Diese fünf Aspekte prägen die Generation Z besonders.
1. Die Jobsuche findet vor allem Online statt und die Meinung von Familie und Freunden zählt
Die Jahrgänge der Generation Z werden auch oft als „Digital Natives“ bezeichnet, denn diese Generation ist mit digitalen Technologien groß geworden und nutzt Internet und Co schon seit ihrer Kindheit. Es ist also keine Überraschung, dass die Gen Z auch bei der Jobsuche vor allem auf Online-Plattformen und Suchmaschinen setzt. So nutzen
- 87 Prozent Online-Plattformen und
- 57 Prozent Suchmaschinen
bei der Jobsuche (Quelle: Stepstone, 2020). Die Stellenangebote werden außerdem größtenteils auf dem Smartphone gelesen.
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Bei der Jobsuche ist zudem nicht nur der Online-Auftritt eines Unternehmens wichtig, die Jugend lässt sich auch von Familie und Freunden stark beeinflussen. Hat ein Bekannter oder ein Familienmitglied schlechte Erfahrungen mit einem Unternehmen gemacht, wirkt das sogar extrem abschreckend. Ein Drittel der Gen Z findet wiederum durch Empfehlungen von Bekannten einen Job (Quelle: Monster, 2020) – das sollten Sie sich zunutze machen und Mitarbeiterempfehlungsprogramme etablieren.
Für zwei Drittel der Kandidaten der Generation Z sind schlechte Erfahrungen von Freunden im Bewerbungsprozess Grund genug, sich bei diesem Unternehmen nicht mehr zu bewerben (Quelle: Monster, 2020).
2. Die Generation Z hat komplexe Ansprüche an ihren ersten Job
Die Generation Z ist idealistischer als vorherige Generationen. Demnach suchen sie bei ihrer Jobsuche nach einem Arbeitgeber, der offen und ehrlich mit ihnen kommuniziert – flache Hierarchien sind dabei gerne gesehen, aber kein Muss. Die Gen Z sucht außerdem nach einem Job mit Sinn. Hier steht vor allem die Nachhaltigkeit an erster Stelle – sie ist 75 Prozent der Befragten wichtig (Quelle: Stepstone, 2020).
Die wichtigsten Ansprüche, die die Generation Z an ihren Arbeitgeber stellt, sind (Quelle: Zenjob, 2021):
- Ehrlichkeit und offene Kommunikation
- Gutes Gehalt
- Offenheit für neue Ideen und Konzepte
- Möglichkeit zur Weiterbildung
- Nachhaltiges Handeln
- Soziales Engagement
- Diversität in der Belegschaft
- Flache Hierarchien
- Regelmäßige Firmenfeiern
Wie Sie sehen können, steht ein gutes Gehalt trotzdem an zweiter Stelle. Dies verdeutlicht, dass Unternehmen die Gen Z nicht nur mit ihren sozialen Werten anlocken können – auch das Gehalt muss stimmen.
Des Weiteren sollte der Job auch folgende Benefits bieten:
- Gute Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten
- Gute Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit
- Flexible Arbeitszeiten
Das Homeoffice wird hierbei für viele Gen Zler als selbstverständlich angesehen: Vier von zehn Jobsuchenden würden einen Job ohne Homeoffice-Möglichkeiten gar nicht erst annehmen (Quelle: Monster, 2020).
Neben den oben genannten Kriterien sind sich Bewerber der Generation Z auch den Ansprüchen des Arbeitgebers an sie bewusst. Dabei schätzen die Bewerber ihre Fähigkeiten und Kenntnisse gerne niedriger ein als sie es sind. Mehr als die Hälfte der Bewerber findet die Anforderungen, die in Stellenanzeigen formuliert sind, zu hoch gesteckt.
3. Die Bewerbung sollte unkompliziert und transparent sein – und natürlich online
Geht es nach der Gen Z, würde die Bewerbung komplett online stattfinden und dürfte ruhig mit einem Klick getan sein. Bewerbungen werden
- am liebsten digital per Mail verschickt (51 Prozent) oder
- über die Bewerbungsplattform des Unternehmens (35 Prozent)
verschickt. In Papierform, ausgedruckt und postalisch versendet werden Bewerbungen nur von 14 Prozent der Bewerber (Quelle: Absolventa, 2021).
Deshalb sind übersichtliche Bewerbermanagementsysteme gefragt. Sehr bzw. eher wichtig für die Online-Bewerbung bei der Ausbildungssuche sind laut u-form-Befragung von 2021:
- die Übersichtlichkeit des Online-Bewerbungsformulars (93 Prozent)
- Automatische Eingangsbestätigung (85 Prozent)
- Schnelles Ausfüllen und Hochladen der Unterlagen (77 Prozent)
- Überblick über den Bearbeitungsstand (72 Prozent)
- Bewerbungsupload ohne Registrierung im Portal (43 Prozent)
Außerdem wünscht sich die Gen Z transparente Bewerbungsprozesse und Stellenanzeigen. Fehlende Rückmeldung oder keine Eingangsbestätigung seitens des Arbeitgebers frustrieren sie schnell.
Am meisten Schwierigkeiten bei der Bewerbung bereitet der Gen Z die Formulierung des Anschreibens und die selbstbewusste Präsentation im Vorstellungsgespräch (Quelle: StepStone, 2020).
4. Sie ist gespalten zwischen dem Drang nach Flexibilität und dem Wunsch nach einer sicheren Zukunft
Dies wirkt sich auch auf den Arbeitsalltag der Generation Z aus. Der Wunsch, autonom zu arbeiten und sich die Arbeitszeit selbst einzuteilen, ist in der Generation Z sehr hoch. Doch, dass die Gen Z auch in sich gespalten ist, zeigt sich beim Thema Arbeitsrhythmus: Die eine Hälfte bevorzugt feste Arbeitszeiten, die andere Hälfte Flexibilität (Quelle: Zenjob, 2021).
Der Drang nach Selbstverwirklichung ist auch darin zu sehen, dass 83 Prozent der Gen Z autonom arbeiten wollen (Quelle: Zenjob, 2021). Sprich, sie möchten
- sich ihre Zeit selbst einteilen und
- nach dem eigenen Rhythmus arbeiten.
Doch dies gelingt ihnen nicht immer. Jeder zweite der Gen Z gibt zu, dass die Selbstorganisation in der Praxis nicht immer funktioniert. Deshalb sollten Unternehmen hier vor allem in Form von Mentorings unterstützen.
Doch auch die Zukunftsängste der Generation Z machen sich im Arbeitsalltag bemerkbar. Mehr als zwei Drittel der unter 30-Jährigen glauben nicht, in fünf Jahren noch bei ihrem Unternehmen angestellt zu sein (Quelle: StepStone, 2020). Gründe dafür sind:
- weil sie keine beruflichen Aufstiegschancen sehen
- weil das Gehalt zu niedrig ist
- weil sie auf einen neuen Arbeitgeber neugierig sind
- weil sie glauben, dass ihr Unternehmen keinen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat
Dennoch wünschen sich Arbeitnehmer der Gen Z vor allem Benefits wie eine betriebliche Gesundheitsvorsorge – dieser Benefit ist für die Gen Z beliebter als für die vorherigen Generationen. Außerdem haben 41 Prozent der Befragten Angst, durch intelligente Maschinen, zum Beispiel Roboter, ersetzt zu werden (Quelle: Otto-Friedrich-Universität, 2020).
Der Arbeitsalltag der Gen Z ist von einem komplexen Work-Life-Blending geprägt. Zwar soll Berufliches und Privates getrennt werden, aber 70 Prozent der Befragten haben kein Problem damit, im Urlaub auch mal beruflich erreichbar zu sein (Quelle: Zenjob, 2021).
5. Die privaten Wünsche junger Menschen haben sich kaum verändert
Die wichtigsten Werte der Gen Z sind nach wie vor (Quelle: Junge Deutsche, 2021):
- Gesundheit
- Vertrauen
- Familie
- Gerechtigkeit
- Freiheit
Die Renaissance von Werten wie Gesundheit und Familie spiegelt den Wunsch nach Stabilität vor allem in Krisenzeiten wie dieser wider. So ist auch Geld zum wichtigsten Motivator bei der Arbeit geworden und liegt auf einem Höchstwert. Dennoch ist eine steile Karriere nicht mehr vorrangig das angestrebte Arbeitsziel. Die junge Generation sehnt sich nach einer „normalen“ Biografie mit Zeit für Freunden, Familie und einem ausgeglichenen Privatleben. Partys und Alkoholkonsum verlieren dabei allerdings an Bedeutung.
Die Coronakrise hat tiefe Spuren in der Gen Z hinterlassen.
- 61 Prozent glauben, dass sich die Chancen auf eine Ausbildung durch Corona verschlechtert haben (Quelle: Junge Deutsche, 2021).
- 65 Prozent der befragten Studierenden gaben an, aufgrund der Pandemie weniger gelernt zu haben. Die Hälfte befürchtet, dass sich dadurch ihr Studium verlängert (Quelle: Bundeszentrale für Politische Bildung, 2020).
- 40 Prozent der Akademiker haben 2020 kein Jobangebot erhalten – im Jahr davor lag diese Zahl noch bei 31 Prozent (Quelle: Trendence, 2020).
In die Zukunft blickt die Gen Z dennoch positiv – wenn auch gedämpft optimistisch.
Die Generation Z wird gerne spöttisch als „Smombies“ – eine Mischung aus Smartphone und Zombie – bezeichnet. Doch nicht ohne Grund: Hat bei der Gen Y noch die Familie den größten Einfluss auf die aktuelle Lebenssituation, ist es bei der Gen Z definitiv das Smartphone. Erstaunlich ist, dass der Stellenwert der Familie schon vor Corona sehr hoch war, die Smartphone-Nutzung hat seit 2019 allerdings noch um 20 Prozentpunkte zugelegt. Kein Wunder, schließlich ist das Smartphone der Draht zur Außenwelt.
Für nur knapp ein Viertel spielt die ökologische Nachhaltigkeit eine große Rolle im Leben. Dennoch bleibt die Furcht vor der Klimakatastrophe eine der größten Zukunftsängste.
So erreichen Sie die Generation Z: Top 3 Tipps
Abschließend geben wir Ihnen hier unsere Top drei Tipps an die Hand, wie Sie die Generation Z optimal erreichen und rekrutieren können.
1. Seien Sie dort präsent, wo die Zielgruppe ist
Stellenanzeigen sollten Sie primär online schalten, beispielsweise auf Online-Jobbörsen wie Absolventa. Dabei ist wichtig, dass die Anforderungen in der Stellenanzeige sowie Gehalt und Karriereperspektiven genau definiert sind. Außerdem sollte Ihr Unternehmen auf den sozialen Medien präsent sein, um die Digital Natives zu erreichen. Doch auch offline, beispielsweise bei Karrieremessen, können Sie die jungen Menschen optimal erreichen.
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2. Setzen Sie auf die Individualität…
… aber behalten Sie auch den Wunsch nach Führung und Unterstützung im Hinterkopf. Geben Sie also der Gen Z den Freiraum für Eigeninitiative und Kreativität und unterstützen Sie sie durch Trainee- oder Mentoring-Programme.
3. Bieten Sie gezielte Benefits an
Das Homeoffice wird vom Großteil der Generation Z nicht mehr als Benefit, sondern als Selbstverständlichkeit gesehen. Benefits, mit denen Sie bei der Gen Z punkten können, sind beispielsweise:
- flexible Arbeitszeiten
- Gesundheitsförderung
- modernes Büro und moderne Hardware
- New-Work-Maßnahmen