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Agrarwissenschaften: Infos zum Berufsfeld

Agrarwissenschaften: Infos zum Berufsfeld

Mit Getreide und Vieh zum wirtschaftlichen Erfolg – so die vereinfachte Theorie. Was dich konkret im Berufsfeld Agrarwissenschaften erwartet, erfährst du hier. Außerdem erhältst du wichtige Informationen zu Studium und Berufsaussichten als Agrarwissenschaftler.

Definition Agrarwissenschaften

Mensch, Tier, Nahrung und Rohstoffe: Um diese Faktoren spinnen die Agrarwissenschaften ihr Netz. Interdisziplinär steht die Wirtschaftlichkeit, Produktion und Entwicklung von Agrargütern im Vordergrund. Dabei sind die Begriffe Agrar- und Landwirtschaft in der Praxis sinngleich.

Arbeitgeber aus dem Bereich Agrarwissenschaften

Bereiche in den Agrarwissenschaften

Die Agrarwissenschaften gliedern sich grob in vier Kernbereiche: Nutztierwissenschaften, Pflanzenwissenschaften, Ingenieurs- und Naturwissenschaften und Agrarökonomie. Vor allem die Beschäftigung mit Tieren und Pflanzen bildet daher den Schwerpunkt in den Agrarwissenschaften.

Agrarwissenschaftler also gleich Landwirt? In der Tat arbeitet eine Vielzahl von Agrarwissenschaftlern als „Bauern“ in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Einsatzgebiete sind hier in erster Linie Nutztierhaltung (Schweine, Rinder, Geflügel, Fischzucht) und Pflanzenbau (Futtermittel, Getreide, Obst, Gemüse). Doch dein Studium der Agrarwissenschaften öffnet dir nicht nur das Scheunentor landwirtschaftlicher Betriebe.
Neben der Landwirtschaft zählen u. a. folgende Bereiche zu möglichen Einsatzgebieten von Agrarwissenschaftlerinnen:

Du siehst also: Agrarwissenschaftler sind nicht auf den Bereich der Landwirtschaft beschränkt. Je nach Tätigkeitsfeld können sie auch beispielsweise bei Umweltschutzbehörden oder Forschungsinstituten oder in landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Betrieben arbeiten und dort verschiedene Funktionen einnehmen.

Finde Jobs im Bereich Naturwissenschaften in deiner Nähe:

    Agrarwissenschaften Studium

    In der Agrarwirtschaft Karriere machen – dafür benötigst du sowohl fachliche als auch persönliche Voraussetzungen.

    Die fachlichen Qualifikationen sammelst du vor allem im beruflichen Kontext oder im Studium. Mit welchem Schritt du letztendlich in die Agrarwirtschaft gehst, hängt von deinen persönlichen Präferenzen und Karrierevorstellungen ab. Fakt ist: Die drei folgenden Wege unterscheiden sich teilweise in Intensität und Dauer, im Einstiegsgehalt und in der Karrierestufe.

    Studium: Für die Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebes ist in der Regel ein agrarwissenschaftliches Studium nötig. Hier eignest du dir strategische Skills an, kannst Kosten kalkulieren und Preisverhandlungen führen. Soll heißen: Im Agrarstudium erwirbst du wissenschaftliches und praktisches Grundlagenwissen. Zu den Studieninhalten gehören u. a.:

    • Chemie
    • Biologie
    • Mathematik
    • Bodenkunde
    • Tierernährung und Futtermittelkunde
    • Pflanzenernährung und Düngung
    • Nutztierzucht und -haltung
    • Tierschutz und Nachhaltigkeit
    • Agrartechnik und Agrarpolitik
    • Landwirtschaftliche Betriebslehre

    Viele Bachelor-Studiengänge verpflichten dazu, im Laufe der sechs Semester ein Praktikum zu absolvieren. Oft bieten sich auch Werkstudententätigkeiten
    während des Studiums an. Prinzipiell punktest du in deinem weiteren Arbeitsleben mit beidem.

    Duales Studium: Das Duale Studium Agrarmanagement kombiniert die obigen Ausbildungswege. In einem Zeitraum von drei Jahren sammelst du betriebswirtschaftliches Know-how – sowohl im Hörsaal als auch in der Praxis. Danach startest du mit einem Bachelor und einer abgeschlossenen Ausbildung zum Landwirt deine Karriere.

    Ausbildung: Um die Berufsbezeichnung Landwirtin zu tragen, musst du mindestens eine dreijährige Berufsausbildung absolvieren. Auch für die Agrar-Berufe Forstwirt, Imker und Pferdewirt, ist eine Berufsausbildung erforderlich. Nach einem Jahr Berufspraxis kannst du dich dann zum „Staatlich geprüften Agrarbetriebswirt“ weiterbilden. Dafür besuchst du sowohl eine Landwirtschaftsschule als auch eine höhere Landbauschule – jeweils für ein Jahr.

    Was muss man studieren, um Agrarwissenschaftlerin zu werden?

    Grundsätzlich brauchst du kein abgeschlossenes Studium, um im Feld der Agrarwissenschaften zu arbeiten. Möchtest du allerdings in die Forschung oder Lehre gehen oder einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb führen, solltest du ein Studium absolvieren – im besten Fall sogar einen Master oder gegebenenfalls die Promotion.
    Besonders passend ist dann natürlich das Agrarwissenschaften Studium. Allerdings gibt es auch einige Alternativen, beispielsweise:

    • Agrarmanagement
    • Forstwissenschaft
    • Agrarbiologie
    • Biologie
    • Garten- und Landschaftsbau
    • Landschaftsökologie

    Was muss ich als Agrarwissenschaftler können?

    Fachlich muss alles stimmen, damit du in der Agrarwissenschaft Fuß fassen kannst. Doch auch deine Persönlichkeit und das Berufsfeld sollten sich mögen. Sprich: Interessen, Motivation und Soft Skills bestimmen ebenfalls deinen Erfolg. Neben Naturverbundenheit und Landliebe sind es vor allem unternehmerisches Denkvermögen und Zahlenverständnis, die dich nach vorne bringen. Auch Fremdsprachen-Skills durch Auslandsaufenthalte schmücken deine Bewerbung in den Agrarwissenschaften.

    Je nachdem, in welchem konkreten Tätigkeitsfeld du später beschäftigt sein möchtest, unterscheiden sich deine Voraussetzungen für einen Beruf in den Agrarwissenschaften voneinander. Grundsätzlich solltest du aber diese Eigenschaften und Interessen mitbringen:

    • Interesse an Naturwissenschaften
    • Leistungs- und Einsatzbereitschaft
    • Freude am Umgang mit Tieren und Pflanzen
    • Lernbereitschaft
    • Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft

    Möchtest du den klassischen Weg gehen und nach der beruflichen Ausbildung oder deinem Studium als Landwirt tätig sein, kommen noch einige gesundheitliche Voraussetzungen hinzu: Zum Beispiel solltest du körperlich in der Lage dazu sein, bei verschiedenen Witterungsbedingungen zu arbeiten und bestenfalls keine Allergien, beispielsweise gegen Pflanzenschutzmittel, haben.

    Was macht man in den Agrarwissenschaften?

    Das Berufsbild Agrarwissenschaftler unterscheidet sich je nach Einsatzgebiet. Hier erfährst du mehr über spezifische Aufgaben innerhalb einzelner Bereiche:

    Agrarverwaltungen: Zu den Aufgaben in Agrarverwaltungen von Landwirtschaftskammern und Ämtern zählen u. a. die Beratungsleistungen hinsichtlich Betriebsleitung, Existenzgründung, Hofübernahme sowie die Kontrolle von Lebensmitteln, Futtermitteln, Hygiene und Einhaltung weiterer gesetzlicher Vorschriften für den Tier- und Umweltschutz.

    Beratung: Aufgabenfelder in der Beratung gibt es u. a. in den Bereichen Futtermittel, Melktechnik und Biogasanlagen. Hier geht es um Qualitätssicherung, Empfehlungen, Kalkulation, Softwareschulung etc.

    Industrie: Jobs und Berufe für Agrarwissenschaftler in der Industrie ergeben sich unter anderen in den Bereichen Lebensmittelwirtschaft, Landmaschinentechnik, Umwelttechnik, Elektrotechnik, Chemieindustrie und Anlagenbau. Aufgaben sind hier zum Beispiel Produktmanagement, Wettbewerbsanalysen, Präsentation auf Messen und Technischer Vertrieb.

    Finanzwesen: Die Aufgaben für Agrarwissenschaftler bei Banken und Versicherungen betreffen Finanzberatung für landwirtschaftliche Betriebe, Gutachten bei juristischen Angelegenheiten und Marktanalysen für Handel (Spekulation) mit landwirtschaftlichen Produkten.

    Verlage: Bei Verlagen, in Redaktionen und bei anderen Medien können Agrarwissenschaftler in dem Beruf als (Fach-)Redakteur für alle Themen rund um den Bereich Agrarwissenschaften arbeiten. In eine ähnliche Richtung gehen PR-Jobs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), zum Beispiel für Lebensmittelkonzerne.

    Wissenschaft: Weitere Einsatzgebiete eröffnen sich an Hochschulen, Lehranstalten und Instituten: Professor, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, (Berufsschul-)Lehrer, Ausbilder von Azubis, Fortbilder oder Forscher. Auch der Bereich Agrarbiologie öffnet dir ein weites Forschungsfeld.

    Berufsaussichten im Bereich Agrarwissenschaften

    Die Jobsuche als Agrarwissenschaftlerin dauert oft nicht lange. Besonders im landwirtschaftlichen Vertrieb bist du gefragt – und hier liegen Gehaltsaussichten und Karrierestufe fast komplett in deiner Hand. Je nach Studienschwerpunkt kannst du auch als Agraringenieur in der Nahrungs- und Futtermittelwirtschaft einen erfolgreichen Weg gehen.

    Hierbei gilt: Mit steigender Berufserfahrung wächst dein Verantwortungsbereich. So kannst du später zum Beispiel die Leitung landwirtschaftlicher Betriebe übernehmen oder Ansprechpartner im Finanzmanagement von Zulieferern für Landmaschinen werden. Auch als selbständiger Berater bieten sich dir vielseitige Berufsmöglichkeiten.

    Hier findest du 40 Agrarwissenschaften Jobs.
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