Datenbanken: Infos zum Berufsfeld
Kaum ein Unternehmen kommt heutzutage ohne Datenbanken aus – die entwickelt und gepflegt werden wollen. Als Datenbankentwickler oder Datenbankadministrator bist du also dafür mitverantwortlich, dass wichtige Unternehmensdaten und Betriebsabläufe nicht durcheinander geraten.
Definition Datenbanken
Datenbanken, auch Datenbanksysteme genannt, sind Systeme zur elektronischen Verwaltung von Daten. Datenbanken sollen große Mengen an Daten effizient und dauerhaft speichern. Darüber hinaus sollen sie diese Daten, oder Teile davon, aber auch zielgerichtet und nutzerfreundlich darstellen können.
Ein Datenbanksystem lässt sich in zwei Teile gliedern:
- Datenbankmanagementsystem (DBMS): Software für die Verwaltung der Datenbank
- Datenbank: speichert Informationen in Form einzelner Datensätze
Datenbanken werden immer dann gebraucht, wenn eine gemeinsame Datenbasis für den Einsatz einer Software-Lösung gebraucht wird – damit sind Datenbanken fester Bestandteil jedes Unternehmens.
Am gängigsten sind sogenannte relationale Datenbanken, die auf Tabellen basieren, in denen die einzelnen Datensätze abgelegt werden. Daneben gibt es aber auch andere Datenbanktypen wie Objektorientierte Datenbanken, Verteilte Datenbanken, Data Warehouses, NoSQL-Datenbanken, Cloud-Datenbanken, In-Memory-Datenbanken oder Open-Source-Datenbanken.
Arbeitgeber aus dem Bereich Datenbanken
Bereiche im Berufsfeld Datenbanken
Kein Unternehmen kommt ohne Datenbanken aus, demnach kannst du als Datenbankentwickler auch in allen Branchen arbeiten. Die beliebtesten Branchen für Datenbankentwickler sind:
- IT, Datenverarbeitung, Computer
- Chemie und Pharmazie
- Elektronik und Elektrotechnik
- Fahrzeugbau und -instandhaltung
- Finanzdienstleistung und Versicherung
- Handel, Spedition, Logistik
- Management, Beratung, Recht, Steuern
- Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik
- Unternehmensberatung
Innerhalb des Berufsfeldes Datenbanken kannst du dich dann natürlich noch spezialisieren, z. B. auf Data Warehouse, Data Mining oder Business Intelligence.
Datenbanken Studium
Im klassischen IT-Studium lernst du die Grundlagen zu Entwicklung, Einsatz und Evaluierung von Softwaresystemen für alle denkbaren Anwendungsbereiche. In deinen Pflichtmodulen beschäftigst du dich vor allem mit den Basics im Bereich Algorithmen und Datenstrukturen, Betriebssysteme, Datenbanken und Informationssysteme, Konzepte der Programmierung, Cyber Security und Software Engineering. Hast du die Grundlagen erst mal drauf, kannst du dich spezialisieren – zum Beispiel in Big Data Analytics.
Ein grundständiges Bachelor-Studium dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Je nach Studiengang unterscheidet sich auch dein Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder auch Bachelor of Science (B.Sc.). Möchtest du dich weiter im Bereich Datenbanken spezialisieren, kannst du einen Master dranhängen, z. B. in Datenwissenschaft bzw. Data Science, oder gar promovieren.
Was muss man studieren, um Datenbankentwickler zu werden?
Für eine Karriere im Bereich Datenbanken empfiehlt sich ein klassisches Studium im Bereich Informatik oder Mathematik. Doch auch mit spezielleren Studiengängen wie Wirtschaftsinformatik, Bioinformatik, Umweltinformatik oder Computermathematik setzt du eine gute Grundlage für deine Karriere als Datenbankentwicklerin.
Ein Studium ist allerdings kein Muss – auch im Anschluss an eine Ausbildung ist der Einstieg als Datenbankadministrator oder Datenbankentwickler möglich. Das kann sich allerdings auf dein Gehalt auswirken. Wichtig ist, dass du dich bereits im Studium intensiv weiterbildest und über fundiertes Datenbank-Wissen verfügst, das du dir auch zertifizieren lassen solltest.
Was muss ich als Datenbankentwicklerin können?
Diese Voraussetzungen solltest du für eine erfolgreiche Bewerbung als Datenbank-Spezialist erfüllen:
- Kenntnisse mit z. B. MySQL, T-SQL, Oracle, Java, C++, .Net, PHP, Perl
- Erfahrungen mit SOA-Architekturen, SSIS, Crystal Reports und BPM-Software
- Keine Angst vor „Big Data“
- Geduld und konzeptionelles Geschick
- Präsentations-Skills
- Analytische Denkweise und strukturierte Arbeitsweise
- Sehr gute Englischkenntnisse
- Selbstständigkeit und autodidaktische Fähigkeiten
- Teamfähigkeit
- Kommunikationsgeschick
- Kenntnisse in Datenschutz und IT-Sicherheit
- Wissen über Portalarchitekturen
- Belastbarkeit und Flexibilität
Vor allem gehören im Job als Datenbankentwickler aber Weiterbildungen dazu – diese sind in der Branche Standard. Deshalb solltest du generell Spaß daran haben, neue Skills zu lernen und dich fachlich weiterzubilden.
Was macht ein Datenbankentwickler?
Als Experte für Datenbanken kannst du in der Entwicklung und in der Administration tätig werden. Als Datenbankentwicklerin konzipierst, entwickelst und programmierst du an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasste Datenbanksysteme. Ziel ist es, die Daten eines Unternehmens in einer Datenbank sinnvoll und nutzerfreundlich zu organisieren. Du sorgst dafür, dass alle Anwender ihre Daten schnell und unkompliziert abrufen können und trägst damit zur Effizienz-Optimierung informationskritischer Geschäftsprozesse bei.
Deine Hauptaufgaben in der Datenbankentwicklung sind:
- Du entwirfst, entwickelst bzw. verwaltest Datenbanken mithilfe klassischer Systeme wie MySQL oder bei sehr großen Projekten Oracle.
- Du analysierst und entwickelst neue Datenbankanforderungen und optimierst bestehende Systeme.
- Du überprüfst Datenbanken durch Tests.
- Du stellst Machbarkeit und Kosten sicher.
- Du erarbeitest technische Konzepte und Dokumentationen.
- Du führst Anwenderschulungen durch.
- Du kümmerst dich um Datensicherheit.
Je nach Spezialisierung unterscheiden sich aber deine Aufgaben als Datenbankentwickler etwas. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Spezialisten im Bereich Datenbanken und ihr Tätigkeitsfeld vor.
Data-Warehouse-Spezialist
Hier liegt der Fokus auf Big Data. Große Mengen von Daten laufen im sogenannten Data Warehouse zusammen. Als Data-Warehouse-Spezialistin vereinfachst du den Zugriff auf Informationen, z. B. aus den ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning). Im Data Warehouse werden die Daten dann extrahiert, integriert, transformiert und in ein einheitliches Format gebracht. Damit leistet der Data-Warehouse-Spezialist quasi die Vorarbeit für den Data-Miner.
Data-Miner
Die Aufgabe eines Data Miners ist es, Analysen und Auswertungen – z. B. zum Kaufverhalten der Kunden – zu erstellen und damit die Ausarbeitung von Unternehmensstrategien zu ermöglichen. Dafür durchsuchst du die Daten mit selbst entwickelten Algorithmen nach bestimmten Auffälligkeiten oder Mustern. Gerade in Bereichen wie (Markt-)Forschung und der Wissenschaft ist Data Mining weit verbreitet.
Business-Intelligence-Spezialist
Im Bereich Business Intelligence werden die zuvor aufbereiteten Daten dann ausgewertet und analysiert. Als Business-Intelligence-Spezialist gehört also der Schritt nach der reinen Datenerfassung zu deinen Aufgaben. So versuchst du, Prozesse zu optimieren und mit deinen Statistiken intelligente Business-Entscheidungen auf den Weg zu bringen.
Datenbank-Consultant
Ein anderer Weg ist die Tätigkeit als Datenbank-Consultant. Diese baut in der Regel auf dem Beruf des Datenbankentwicklers oder -administrators auf. Der Unterschied ist, dass du als Datenbank-Consultant vor allem am Kunden arbeitest und diesen bei der Einrichtung einer Datenstruktur unterstützt. Auch dafür brauchst du jede Menge technischer Skills zum Thema Datenbanken und musst die Entwicklung und Administration ebenso beherrschen. Dementsprechend ist Datenbank-Consultant auch ein Beruf, den du dir als späteren Karriereschritt vornehmen kannst.
Wo willst du arbeiten?
Berufsaussichten im Bereich Datenbanken
Als Datenbank-Spezialistin hast du sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, denn du kannst in allen Branchen in der IT tätig werden – zum Beispiel im Bankensektor, in der Logistikbranche oder in einer Verwaltung.
Auch selbstständig kannst du arbeiten, zum Beispiel als Data-Warehouse-Spezialist, Data-Miner oder Business Intelligence Spezialist. Die IT-Gehälter für Freiberufler hängen stark davon ab, wie groß dein Netzwerk ist und wie leicht sich dementsprechend die Kundenakquise gestaltet, deshalb lohnt es sich, erstmal ein paar Jahre als Angestellter zu arbeiten, bevor du den Schritt in die Selbstständigkeit wagst.
Die Karriereleiter hoch steigst du, wenn du als Datenbank-Consultant tätig wirst und dafür sorgst, dass Kunden in großen Unternehmen die richtige Datenbank-Lösung für sich finden. Einen Sprung macht deine Karriere ebenfalls, wenn du Personalverantwortung übernimmst.
Bewerberguide für Informatiker
Hier bekommst du alle Infos für einen erfolgreichen Berufseinstieg in der IT-Branche.
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Bewerberguide
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