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Stärken-Schwächen-Analyse: Kurz erklärt mit vielen Beispielen.

Stärken-Schwächen-Analyse: Kurz erklärt mit vielen Beispielen.

Was ist die strategische Stärken-Schwächen-Analyse?

Die Stärken-Schwächen-Analyse stammt aus dem Feld der strategischen Unternehmensplanung. Sie ist im Rahmen der SWOT-Analyse eine Methode, um die vorhandenen finanziellen, physischen, organisatorischen und technologischen Ressourcen eines Unternehmens mittels einer strategischen Analyse zu bewerten. 

Um die Stärken und Schwächen eines Unternehmens zu ermitteln und im Endeffekt Gefahren und Chancen daraus abzuleiten, müssen zuerst die vorhandenen Ressourcen des Unternehmens verglichen werden. Das passiert in Bezug auf:

  • Wettbewerber: In welchen Punkten sind die Wettbewerber stärker oder schwächer als das eigene Unternehmen? Wer ist Marktführer und wieso?
  • Zeit: Schaut man sich nur das eigene Unternehmen an, könnte man auch die Erfolge und Ziele über einen bestimmten Zeitraum analysieren.
  • Erfolgsfaktoren: Kritische Erfolgsfaktoren eines Unternehmens können z. B. Kommunikation, Gewinnmaximierung und Qualität sein. 

Die SWOT-Analyse

Die Stärken-Schwächen-Analyse ist Teil der SWOT-Analyse. Der Begriff SWOT-Analyse ist ein Akronym und bezieht sich auf folgende vier Ebenen, die in einer Matrix dargestellt werden:

  • Strengths (deutsch: Stärken)
  • Weaknesses (deutsch: Schwächen)
  • Opportunities (deutsch: Chancen)
  • Threats (deutsch: Risiken/Gefahren)

In der SWOT-Matrix werden auf der einen Achse die Stärken und Schwächen des Unternehmens dargestellt, die mithilfe einer internen Analyse, also allein auf Basis unternehmensinterner Informationen, ermittelt wurden. Auf der anderen Achse der SWOT-Matrix werden die Chancen und Risiken für das Unternehmen dargestellt. Zur Ermittlung der Chancen und Risiken ist eine externe Analyse notwendig. Dafür werden Informationen aus der Umwelt des Unternehmens gesammelt und die Entwicklung am Markt beobachtet. Mithilfe einer SWOT-Analyse kann man letztendlich dann Strategien ableiten, um das Unternehmen in Zukunft noch besser am Markt zu positionieren.

Vereinfachte Darstellung einer SWOT-Matrix

Stärken Schwächen
CHANCEN Aus welchen Stärken ergeben sich neue Chancen? Welche Schwächen kann man eliminieren, um neue Chancen zu nutzen?
RISIKEN Welche Stärken kann man nutzen, um Risiken zu minimieren? Welche Strategien braucht man, damit Schwächen nicht zu Risiken werden?
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! Aha

Der Fokus liegt bei einer strategischen Stärken-Schwächen-Analyse also lediglich auf zwei Ebenen der SWOT-Matrix. Die strategische Analyse der Chancen und Risiken eines Unternehmens wird außer Acht gelassen.

Stärken-Schwächen-Analyse in der Bewerbung nutzen

Unternehmen müssen also für eine SWOT-Analyse die nötigen internen und externen Informationen sammeln, um daraus letztendlich eine Strategie für die Zukunft entwickeln zu können und Erfolg auf dem Markt zu haben. Die Technik der SWOT-Analyse kannst du auch für deine Bewerbung auf einen Job anwenden.

Willst du deinen potenziellen Arbeitgeber von dir überzeugen, musst du natürlich wissen, worin deine eigenen Kompetenzen liegen. Du wendest quasi den internen Teil der SWOT-Analyse bei dir selbst an und fragst dich: Was kannst du dem Unternehmen bieten? Welche Fähigkeiten und Potenziale bringst du mit, um das Unternehmen in Zukunft noch erfolgreicher zu machen? Das Gleiche gilt für deine Schwachpunkte: Bist du dir diesen bewusst, kannst du daran arbeiten und Strategien entwickeln, um in Zukunft beruflich noch erfolgreicher zu sein.

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Die eigenen Stärken und Schwächen einschätzen

Gerade als Berufseinsteiger:in* ist es schwer, die eigenen Kompetenzen und Schwachpunkte einzuschätzen. Schließlich hast du, wenn überhaupt, erst sehr wenig praktische Erfahrung gesammelt und weißt nicht, was dir im Berufsleben leicht oder schwer fällt. Aber keine Angst: Anhand deiner Soft Skills, die sich auch schon im Studium oder gar der Schule gezeigt haben, kannst du viele Informationen über dich gewinnen und deine persönlichen Strengths und Weaknesses ableiten.

Allerdings wirst du nicht immer so offen nach einer Stärke oder Schwäche gefragt. Manchmal wenden Personalverantwortliche clevere Strategien an, dadurch ist die eigentliche Frage nicht immer gleich zu erkennen. Und dass dir dann eine ungewollte Antwort rausrutscht, wollen wir unbedingt vermeiden. So könnten die Fragen aussehen:

Versteckte Fragen nach den Stärken Versteckte Fragen nach den Schwächen
Was schätzen Ihre Freunde/Kollegen an Ihnen? Wenn Sie kritisiert werden, wofür?
Wie würden Ihre Freunde Sie mit drei Worten beschreiben? Welche Eigenschaften würden Sie selbst gerne bei sich ändern?
Was waren bisher Ihre größten beruflichen Erfolge? Welche Charaktereigenschaften schätzen Sie bei Kollegen nicht?
Welche Kompetenzen haben Ihnen im Studium oder während der Problemlösung in Teams bereits geholfen? Welche Eigenschaft an Ihrem Vorgesetzten schätzen Sie besonders, die Ihnen fehlt?
Was hat Ihnen bei Ihrem letzten Job besonders Spaß gemacht? Was war Ihr bisher größtes berufliches Problem und wie haben Sie es gelöst?
Wofür haben Sie zuletzt im beruflichen Kontext ein Lob bekommen? Was war Ihr letzter Misserfolg und wie sind Sie damit umgegangen?
! TIPP

Manchmal wirst du auch gebeten, deine Eigenschaften mithilfe einer 10-Punkte-Skala einzuschätzen. Beispiel: „Auf einer Skala von eins bis zehn, wie würden Sie Ihr Organisationstalent beurteilen?“.

Nachdem du zumindest schon einmal die Frage enttarnt hast, gilt es jetzt natürlich, auch eine passende Antwort zu finden. Nun solltest du eine eigene kleine Analyse durchzuführen, um zu beurteilen, welche Eigenschaften dich besonders auszeichnen und wobei du vielleicht noch Potenzial für die Zukunft hast. Folgende Möglichkeiten hast du:

1. Frag dich selbst

Schnapp dir Stift und Papier (oder deinen Laptop) und beantworte ein paar strategische Fragen über dich selbst. Nimm dir dafür ruhig Zeit, denke ausführlich darüber nach und sei vor allem ehrlich zu dir selbst. Beachte auch, dass es hierbei natürlich nur um Informationen geht, die dein Berufsleben betreffen.

So ermittelst du deine Stärken So ermittelst du deine Schwächen
Welche Tätigkeiten machen dir besonders Spaß? Welche Situationen sind dir unangenehm?
Was war dein letzter großer Erfolg? Wobei kommst du manchmal an deine Grenzen?
Welche Rolle und Aufgaben hast du bei Projekten in der Uni/Schule übernommen? In welchem Bereich musst du noch am meisten lernen?
Womit hebst du dich von anderen ab? Welche Eigenschaft würdest du gerne an dir ändern?
Wofür bekommst du von Kollegen oder Freunden am häufigsten Komplimente? Wann hast du dich das letzte Mal über dich selbst geärgert und warum?
Welche Eigenschaften haben Vorgesetzte bisher an dir geschätzt? Welche Verbesserungsvorschläge hast du bisher von Vorgesetzten bekommen?

2. Frag deine Freunde und Verwandten

Statt selbst zu überlegen, mit welchen Worten dich deine Freunde beschreiben würden und welche Eigenschaften sie besonders an dir schätzen … Trommelwirbel … frag sie einfach selbst! Frag mehrere Leute, welche drei Worte ihnen zu dir einfallen, und sortiere die Antworten dann für dich, um deine persönliche Stärke herauszufinden. Und auch nach deinen Schwachpunkten kannst du sie fragen. 

Eine Vorgehensweise wäre auch, deine Eltern nach deiner Entwicklung zu fragen. Vielleicht gibt es Dinge, die du früher nicht konntest oder die dir unangenehm waren, die du mittlerweile aber super lösen kannst. Dann ist das definitiv eine Stärke von dir!

Wie nenne ich eine Schwäche im Vorstellungsgespräch?

Klar, eine Schwäche gibt niemand gern zu. Allerdings solltest du im Vorstellungsgespräch auch nicht lügen oder behaupten, du hättest keine. Nobody’s perfect!

! Beachte

Eine Pseudo-Schwäche à la „Ich bin oft zu perfektionistisch“ oder „Ich arbeite oft einfach viel zu viel“ zu nennen, ist übrigens keine gute Strategie, sondern lediglich verstecktes Eigenlob.

Eine viel bessere Strategie, über eine Schwäche im Vorstellungsgespräch zu sprechen, ist, einen ehrlichen Schwachpunkt zu nennen, aber im selben Atemzug auch zu sagen, wie du an genau dieser Schwäche bereits arbeitest. Daran erkennen Personalverantwortliche, dass du deine Eigenschaften objektiv reflektieren und potenzielle Chancen daraus ableiten kannst. Hier sind wir übrigens wieder bei der SWOT-Analyse: Weaknesses (Schwächen) identifizieren, um Risks (Risiken) zu vermeiden, gleichzeitig aber auch Opportunities (Chancen) formulieren.

Eine Stärke zu kommunizieren, ist nicht ganz so schwer. Hier musst du höchstens aufpassen, dass du nicht überheblich wirkst. Ganz wichtig ist aber, dass du deine positiven Eigenschaften nicht einfach aufzählst, sondern sie mit Beispielen aus deinem Leben belegst. Bei welchem Projekt hast du besonders gute Arbeit geleistet und was war dein Beitrag? In welchen Fällen hast du Verantwortung übernommen und inwieweit hat das zum Erfolg geführt?

Beispiele für Stärken und Schwächen

Wie eben beschrieben, solltest du deine starken und schwachen Eigenschaften nie einfach nur aufzählen, sondern mit Beispielen belegen bzw. angeben, wie du daran arbeitest. Folgende Möglichkeiten hast du hier z. B.:

„Ich bin ein echtes Organisationstalent. Ich bin dafür bekannt, bei Ausflügen und Veranstaltungen das Zepter in die Hand zu nehmen und alles zu koordinieren. Das letzte Mal habe ich das bei unserer Seminarfahrt unter Beweis gestellt.“

„Für meine ehrenamtliche Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr muss ich vor allem stressresistent sein. Ich habe gelernt, in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, mich zu konzentrieren und so schnell wie möglich eine Strategie zu erarbeiten.“

„Ich fühle mich nicht wohl dabei, vor vielen Menschen zu sprechen oder einen Vortrag zu halten. Da ich das aber weiß, bereite ich mich jedes Mal besonders genau darauf vor, damit ich die Situation unter Kontrolle habe. Dafür habe ich schon viel gutes Feedback bekommen.“

„Ich war schon immer ein echter Teamplayer. Seit meiner Jugend spiele ich in einer erfolgreichen Basketballmannschaft – das funktioniert ohne Teamplay einfach nicht. Und bei meinem Praktikum voriges Jahr nannten mich alle nur den „Good-Spirit-Prakti“, weil ich immer um eine angenehme Atmosphäre im Team besorgt war.“

„Viele Termine zu koordinieren, ist nicht gerade meine Stärke. Mittlerweile trage ich allerdings alle Termine, und wenn es ein Treffen auf einen Kaffee ist, in meinen Kalender ein. Das klappt super, ich habe seither keinen Termin mehr vergessen.“

„Ich kann nicht so gut in einem Raum mit vielen Menschen arbeiten. Wenn es mir allerdings zu laut wird, setze ich mir oft Kopfhörer auf und kann dann wieder ganz konzentriert haben. Das hat bei meiner Werkstudentenstelle im Großraumbüro bereits super funktioniert.“

! TIPP

Im Zweifel solltest du immer ehrlich sein. Fällt dir spontan keine gute Antwort auf eine Frage nach einer Schwäche ein, dann bitte darum, kurz über die Frage nachdenken zu dürfen. Unüberlegte und spontane Antworten, die dir am Ende noch schaden könnten, solltest du im Vorstellungsgespräch unbedingt vermeiden.

Und selbst wenn du hier und da noch kleine Probleme hast, heißt das ja nicht, dass du sie für immer behältst. Einige Unternehmen bieten dir Mentorings oder Coachings als Benefit an, um an dir zu arbeiten.

Diese Unternehmen bieten den Benefit Mentoring:

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Diese Stärken sind pro Berufsfeld wichtig

BEREICH GEFORDERTE STÄRKEN JOBS
Vertrieb, Consulting Kommunikationsstärke, Überzeugungskraft, selbstbewusstes Auftreten und Empathie, um beim Kunden überzeugen zu können Jobs im Vertrieb, Jobs im Consulting
IT, Ingenieurwesen Analytisches und logisches Denkvermögen, Spaß am Tüfteln und Problemlösen Jobs in der IT, Jobs im Ingenieurwesen
Marketing Kreativität, Kommunikationstalent, Überzeugungskraft, unternehmerisches Denken Jobs im Marketing
Finance Analytisches Denkvermögen, Kommunikationsstärke, Integrität Jobs in der Finance
Management Führungskompetenz, Organisationstalent, Empathie für deine Mitarbeiter, delegieren können Jobs im Management
Logistik, Controlling Stets den Überblick behalten, Organisationstalent, Kommunikationsstärke, Problemlösungskompetenz Jobs in der Logistik, Jobs im Controlling
Personalwesen Menschenkenntnis, Organisationstalent und Kommunikationsstärke, um Inhalte höflich, respektvoll, aber bestimmt herüberzubringen Jobs im Personalwesen
Naturwissenschaften Neugier, Geduld, analytisches Denkvermögen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte verständlich zu präsentieren Jobs in den Naturwissenschaften

50 häufigste Fragen.

Die 50 häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch zu deiner Persönlichkeit, dem Cultural Fit, deinem Studium und beruflichem Werdegang haben wir hier für dich zusammengefasst.

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