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Recruiting: Infos zum Berufsfeld

Recruiting: Infos zum Berufsfeld

Recruiter sind dazu da, vielversprechende Bewerber zu identifizieren und zu konsultieren. Hier erfährst du mehr über die Voraussetzungen, das Berufsbild und die Karrierechancen im Recruiting sowie Gründe, warum sich der Job als Recruiter lohnt.

Definition Recruiting

Im Personalwesen gibt es im Wesentlichen folgende Teilbereiche:

Das Recruiting befasst sich explizit mit dem Prozess der Personalbeschaffung, der Talent Acquisition und bildet damit einen Teilbereich des Personalmarketings. Letzteres, oft auch Human Resource Marketing oder HR-Marketing genannt, bedient eine Schnittstelle zwischen dem Personalmanagement und dem Marketing. Involviert in den Aufgabenbereich sind dabei vor allem Manager der Personalentwicklung, Recruiter und ebenso die Geschäftsleitung. Es dient dazu, alle personenbezogenen Aktivitäten eines Unternehmens unter Berücksichtigung der Unternehmensziele strategisch und aktiv zu gestalten. Eng damit verbunden ist das sogenannte Employer Branding.

Employer Branding

Laut Definition zielt das Employer Branding, im Deutschen Arbeitgebermarkenbildung, darauf ab, die Attraktivität eines Unternehmens sowohl für potenzielle Mitarbeiter (extern) als auch für bereits Angestellte (intern) zu erhöhen. Denn viele Arbeitnehmer interessieren sich vermehrt für die Eigenschaften, Werte, Benefits und das Image eines Unternehmens. Firmen müssen deshalb die eigenen Stärken und Schwächen erkennen, um ein sogenanntes Alleinstellungsmerkmal (USP) herauszuarbeiten. Dieses spielt dann wiederum der Personalbeschaffung bzw. dem Recruiting in die Karten.

Arbeitgeber aus dem Bereich Recruiting

Bereiche im Recruiting

Als Recruiter kannst du in verschiedenen Bereichen tätig werden. Dazu gehören zum Beispiel folgende Einsatzgebiete:

  • Personalberatungen
  • Arbeitsvermittlungen (Bundesagentur für Arbeit)
  • Personaldienstleister
  • Unternehmensberatungen
  • Personalabteilungen in Unternehmen

Recruiting Studium

Eine anerkannte Berufsausbildung zum Recruiter oder Personalberater? Gibt es so nicht. Es gibt auch nicht das eine Studium, das du absolvieren musst. Vielmehr bietet sich dir eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Berufseinstieg im Recruiting zu meistern und die eigene Karriere anzukurbeln. Dabei führen folgende Wege zum Ziel:

Bachelor Studium

Personalmanagement und Personaldienstleistung: Diverse Bachelor Studiengänge bieten mittlerweile ein Studium Richtung Personalwesen bzw. Human Resources an. Auch ein klassisches BWL-Studium mit Schwerpunkt Human Resources kommt hier infrage und öffnet Türen in der Personalbeschaffung.

Ausbildung als Personaldienstleistungskaufmann/frau

Personaldienstleistungskaufleute halten den Bewerbermarkt im Blick, werben Personal an und kümmern sich um weiterführende Prozesse im Bewerbermanagement. Dazu zählen u. a. Beratungsgespräche, Vertragsabschlüsse oder auch Maßnahmen der Personalentwicklung.

Weiterbildung zum Personalberater

Um Personalberater zu werden, kannst du die IHK-Weiterbildung zur Fachkraft für Personalberatung und -vermittlung antreten. Konkret baust du Wissen in den Bereichen Personalplanung, Recruiting, Stellenmarktanalyse oder Konfliktmanagement auf. Dabei absolvierst du dein Zertifikat oft berufsbegleitend bzw. in Fernkursen. Voraussetzung: Mittlerer Bildungsabschluss.

Trainee-Programm im Personalwesen/Recruiting

Trainee-Programme im Personalwesen oder konkret im Recruiting bereiten dich in der Regel auf spätere Führungspositionen vor. Dabei übernimmst du in einem Zeitraum von 12 bis 24 Monaten verschiedene Aufgaben, die deine fachliche Entwicklung pushen.

Grundsätzlich gilt im Recruiting: Ein Master ist keine zwingende Voraussetzung für den Job. Vielmehr solltest du zusätzlich zu den fachlichen Grundlagen in Human Resources, BWL, Kommunikation und Coaching in deiner Bewerbung schon erste Praxiserfahrungen vorweisen können – beispielsweise durch ein Praktikum. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, muss nicht zwingend Human Resources studiert haben. Auch Quereinsteiger, zum Beispiel (Wirtschafts-)Psychologen, können Recruiter, Personalberater oder Personalreferenten werden.

Was muss man studieren, um Recruiter zu werden?

Möchtest du gerne studieren, um Recruiterin zu werden, bieten sich verschiedene Studiengänge an.

Besonders geeignet sind für das Recruiting die Studiengänge Personalmanagement und Personaldienstleistung. Verwandte Alternativen sind außerdem die Studiengänge Betriebliches Ressourcenmanagement, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Internationales Personalmanagement und Organisation oder Management und Personalwesen.

Was muss ich als Recruiterin können?

Möchtest du als Recruiter arbeiten, solltest du folgende Fähigkeiten mitbringen:

1. Menschenkenntnis: Als Recruiterin bleibt dein Kernprodukt immer noch der Mensch. Deshalb solltest für deinen Job gewisse Soft Skills mitbringen. Zum Beispiel eine ausgeprägte Kommunikations- und Empathiefähigkeit.

2. Zahlenverständnis: Was auf den ersten Blick eher dem Ingenieur zuzuschreiben wäre, spielt auch für den Recruiter eine wichtige Rolle. Denn: Dein Geschäft ist sehr zahlenbasiert und kennt verschiedene Kennzahlen bzw. Messgrößen – von der Time-to-Hire bis zur Offer-Acceptance.

3. Technik Skills: Recruiting-Prozesse laufen zunehmend KI-gestützt, also auf Basis Künstlicher Intelligenz. Daher solltest du technisch auf dem Laufenden bleiben, die Chancen und Risiken von KI ausloten und dich mit Tools und HR-Software fürs E-Recruiting befassen.

4. Englischkenntnisse: Das Recruiting-Geschäft findet weitläufig auf Englisch statt. „Earned Touchpoints“ oder „Word of Mouth“ sind Standardbegriffe, mit denen du umgehen und die du beherrschen solltest. Hier helfen bereits gesammelte Auslandserfahrungen.

Was macht ein Recruiter?

Die Aufgaben im Personalmarketing, speziell im Recruiting, unterscheiden sich je nach Einsatzgebiet, Berufserfahrung und -richtung. Grundsätzlich gehört zum Tagesgeschäft des Recruiters jedoch:

  • die Gewinnung von Berufseinsteigern und Fachpersonal über Stellenanzeigen, Hochschulportale, soziale Netzwerke und Events (Messen, Kongresse etc.)
  • die Erstellung von Stellenanzeigen
  • das Führen von persönlichen und telefonischen Interviews mit Bewerbern
  • die Erstellung von Markt-, Umfeld- und Zielgruppenanalysen

Konkretere Aufgaben erwarten dich im jeweiligen Beruf.

Personalreferent

Typische Tätigkeiten und Aufgaben als Personalreferent, auch HR-Referent, sind die Personalauswahl und Einstellung neuer Mitarbeiter. Das heißt, du planst mit der Unternehmensführung, wie viel Personal benötigt wird und kümmerst dich um das Recruiting neuer Mitarbeiter. Hierfür schreibst du Stellen aus, koordinierst Bewerbungen, sichtest Bewerbungsunterlagen und führst Vorstellungsgespräche. Neben der Einstellung von neuen Mitarbeitern kümmern sich Personalreferenten um die Betreuung der aktuellen Belegschaft – also internes Employer Branding. Dazu kommt die Beratung von Führungskräften in Personalangelegenheiten.

Außerdem schreibst du als Personalreferent Arbeitsverträge sowie Arbeitszeugnisse und kalkulierst Personalkosten. Im Rahmen der Personalentwicklung gehört die Planung von Schulungen, Seminaren, Workshops etc. ebenso zu deinem Aufgabenbereich. Gelegentlich bekommen Personalreferenten auch die Aufgaben eines Personalsachbearbeiters übertragen. Dazu gehören zum Beispiel die Lohn- und Gehaltsabrechnung sowie die Pflege der Personalakten.

Diversity Manager

Laut Definition bezeichnet das Diversity Management ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Einsatz von Personal, das sich sowohl hinsichtlich des Lebensstils als auch der demografischen Merkmale – Alter, Geschlecht, Konfession, Einkommen, Bildung, Wohnort usw. – voneinander unterscheidet. Ziel vom Diversity Management ist es, die personelle Vielfalt in einer Firma bewusst zu gestalten, um eine gegenseitige und produktive Wertschätzung der Belegschaft miteinander zu fördern. Als Diversity Manager trägst du zu einem angenehmen Arbeitsklima bei, wodurch Unternehmensziele durch produktive Arbeitskräfte effektiver umgesetzt werden können und darauf aufbauend eine positive Arbeitgebermarke für die Außenwahrnehmung geschaffen wird. Dadurch ist das Diversity Management in vielen großen Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der Personalpolitik und wird mittlerweile als echter Benefit für alle gesehen.

Diese Unternehmen bieten den Benefit Diversität:

Alle anzeigen

Was macht ein Headhunter?

Der Begriff Headhunter kommt aus dem Englischen und definiert eine spezielle Form des Personalberaters. Die Berufsbezeichnung als solche ist jedoch nicht geschützt, weshalb sich der Aufgabenbereich und Job je nach Auftrag unterscheidet. Laut Definition ist ein Headhunter im Allgemeinen für die Akquise von hochqualifiziertem Fach- und Führungspersonal im Auftrag eines Unternehmens zuständig. Headhunter werden in der Regel eingesetzt, wenn die eigene Suche des Unternehmens mit herkömmlichen Recruiting-Strategien erfolglos geblieben ist. In einigen Fällen wollen Firmen die Personalsuche aus Wettbewerbsgründen auch möglichst diskret gestalten.

Neben der Personalsuche bietest du in deinem Beruf als Headhunter ebenfalls Beratungsdienstleistungen in Bezug auf die Vertragsgestaltung, Vergütungsberatung oder auch Personalentwicklung. Hauptaufgabe bleibt aber die operative Personalsuche im Auftrag eines Unternehmens. Zum einen wirbst über verschiedene Recruiting-Kanäle, wie zum Beispiel Xing oder LinkedIn, zum anderen gehst du aktiv auf die Suche. Mittels der sogenannten Direct Search unterscheidet sich die Wirkungsmacht des Headhunter Jobs von denen der Personalabteilungen eines Unternehmens. Denn Ersterer ist auch darauf spezialisiert, gezielt Mitarbeiter von konkurrierenden Firmen abzuwerben.

Berufsaussichten im Bereich Recruiting

Ersetzt die Maschine den Recruiter? Im Zeitalter von Chatbots, Big Data und Künstlicher Intelligenz eine Frage mit Existenzberechtigung. Fakt ist: In Zukunft arbeitet das Recruiting verstärkt KI-gestützt –zum Beispiel bei der Analyse bestimmter Schlüsselbegriffe oder der Körpersprache der Kandidaten. Besonders faktenbasierte Jobs, in der Mathematik oder IT, können mittels Künstlicher Intelligenz gut besetzt werden.

Aber: Gerade im Recruiting zählt immer noch das richtige Gespür für Menschen und Situationen. Auch das Wittern von Potenzial und Talent ist entscheidend – wodurch du dich von den Maschinen entscheidend abhebst. Durch den anhaltenden Fachkräftemangel und den „War for Talents“ bleibst du gefragt und kannst mit entsprechender Berufserfahrung große Gehalts- und Karriereschritte machen, zum Beispiel in Personaldienstleistungsunternehmen. Doch auch die Selbstständigkeit ist ein großes Thema für Recruiterinnen. Denn viele Firmen suchen sich für den Rekrutierungsprozess externe HR-Consultants, Headhunter oder seriöse Employer Branding Agenturen.

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Bildnachweis: HBS