Was ist eigentlich Arbeit? Eine Definition.
Der Begriff Arbeit ist leider weniger eindeutig, als das auf den ersten Blick zu erahnen ist. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existiert nur eine feste Definition und die stammt aus der Mechanik: „Arbeit ist das Produkt aus entlang eines Weges wirkender Kraft mal der zurückgelegten Wegstrecke“. Wird über einen Zeitraum Arbeit verrichtet, spricht man von Leistung. Das hilft nicht unbedingt weiter – Absolventa versucht eine Definition.
Arbeit ist zielgerichtet, sozial, geplant und bewusst.
Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Arbeit als „zielgerichtete, soziale, planmäßige und bewusste, körperliche und geistige Tätigkeit“. Im Nachschlagewerk finden Leser:innen* also eine Definition, die weitere Definitionen erfordert. Die Erklärung des Lexikons wird nach kurzem Überlegen jedoch recht schnell klar. Zielgerichtet ist Arbeit deshalb, weil Arbeitende ein bestimmtes Ziel im Auge haben, sei es ein hergestelltes Produkt, ein geschriebener Text oder das Festdrehen einer Mutter an einem Werkstück.
Sozial ist Arbeit, weil sie in den meisten Fällen in einer Beziehung zur Gesellschaft steht, und planmäßig, weil man einen Plan entwickeln muss, um sein Ziel zu erreichen. Daher kann Arbeit eben nur bewusst stattfinden.
Die Unterteilung in geistige und körperliche Arbeit scheint ebenso logisch zu sein. Aber auch diese Definition hat ihre Schwächen. Ist Sport eigentlich Arbeit, schließlich passen die genannten Kriterien auf jede körperliche Ertüchtigung? Und was ist mit Hobbys, wie zum Beispiel die Welt bereisen, Lesen oder Puzzeln?
Missverständnisse, wie die genannten Beispiele sie hervorrufen können, entstehen aus dem weiten Feld, dass mit Arbeit assoziiert wird. Die Definition des Gabler Wirtschaftslexikons spricht nämlich nicht von Arbeit im Allgemeinen, sondern meint vielmehr die Erwerbsarbeit. Sie ist eine Form von Arbeit, wie etwa die Hausarbeit auch. Um die Sache einfach zu halten, ist auch in diesem Artikel Erwerbsarbeit gemeint, wenn von Arbeit die Rede ist.
Zweck der Erwerbsarbeit ist die Existenzsicherung. Sie war zu Beginn unmittelbar – Menschen jagten ihre Nahrung und beschafften sich direkt die Materialien für den Bau ihres Unterschlupfs. Soziale Differenzierung, die zunehmende Spezialisierung (Arbeitsteilung) und die Tauschwirtschaft haben dazu beigetragen, dass heutzutage die meisten Menschen in kapitalistischen Gesellschaftssystemen ihr Leben mittelbar sichern können. Normalbürger gehen in eine Firma, verrichten dort Arbeit, bekommen dafür Geld und kaufen im Supermarkt ein. Die Risiken bei der Nahrungsbeschaffung von einem Jaguar gerissen zu werden, sind zum Glück nur noch theoretischer Natur.
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Besonders zeigt sich die zunehmende Spezialisierung bzw. Arbeitsteilung anhand der verschiedenen Berufsfelder. In der folgenden Übersicht kannst du dich darüber informieren, wie sich diese genau voneinander unterscheiden.
Arbeit als Produktionsfaktor.
In der Volkswirtschaft versteht man die Arbeit hingegen als Produktionsfaktor, wie Boden und Kapital. Eine solche Definition vernachlässigt jedoch den Menschen, der untrennbar mit der Arbeit verbunden ist. Warum das problematisch sein kann, lässt sich am Beispiel der Arbeitsteilung und der Spezialisierung beschreiben.
Durch größere Trennung der Arbeitsschritte und einer weiter vorangetriebenen Spezialisierung erhöht sich die Produktion. Das ist richtig. Und auch falsch. Denn irgendwann leiden Beschäftigte unter den immer gleichen Tätigkeiten und können sich nicht frei entfalten. Geistige und körperliche Beschwerden sind die Folge. Schlussendlich resultiert das Ganze in einer verminderten Produktionsleistung (Sicht des Arbeitgebers) und einer schlechteren Gesundheit (Sicht der Arbeitnehmenden).
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Arbeit und Religion – Der Weg zur Erleuchtung.
Auch die verschiedenen Religionen beschäftigen sich mit dem Thema Arbeit und haben ihre eigenen Definitionen. Im Islam ist es die Pflicht eines jeden, sich seinen Unterhalt selbst zu erarbeiten, und zwar auf ehrlichem Wege. Abgesehen von seinen Anfängen kann im Buddhismus die Arbeit zu geistiger Erleuchtung führen. Das viel zitierte Beispiel mit den Mönchen, die einen Geistesblitz bei der Gartenarbeit bekamen, kommt einem hier in den Sinn. Im Christentum galt die Arbeit lange Zeit als Strafe Gottes, denn „Im Schweiße [s]eines Angesichts“ soll der Mensch außerhalb des Paradieses seinen Lebensunterhalt verdienen.
Wie auch immer man die Definition nun auslegt, eines dürfte auf jeden Fall klar geworden sein: Erwerbsarbeit beinhaltet stets den Menschen. Ohne eine Person kann keine (Erwerbs-)Arbeit verrichtet werden und der Mensch bestimmt im Wesentlichen die Größe des Faktors Arbeit. Sie ist aber nicht nur sein Produkt, Arbeit wirkt auch immer auf denjenigen ein, der sie ausübt. Bäcker freuen sich über die leckere Torte, Klempner drehen zufrieden den Wasserhahn zu und Manager hetzen von einem Termin zum nächsten.
Wie wichtig gerade die Beobachtung der Wechselseitigkeit ist, zeigen zahlreiche Studien, die sich mit der sogenannten Arbeitspsychologie befassen und die psychischen Auswirkungen der Arbeit diskutieren. Denn Angestellte, die Freude an ihrer Arbeit haben, bringen in der Regel auch mehr und bessere Leistung.
Aus diesem Grund rücken wir in unserer großen Serie der Arbeitspsychologie auf den sprichwörtlichen Leib und zeigen, weshalb sie sowohl für Jobsuchende, für Angestellte aber auch für die Unternehmen von gesteigertem Interesse ist.
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