Typische Fragen im Assessment Center.
Einige Fragen im Assessment Center (AC) sind Klassiker, die auch in jedem Vorstellungsgespräch gestellt werden können. Im AC muss man aber auch darauf gefasst sein, mit gänzlich unerwarteten Fragen konfrontiert zu werden. Es gibt zudem Fragen, die nicht gestellt werden dürfen. Absolventa stellt klassische, außergewöhnliche und unerlaubte Fragen von HR-Managern im Assessment Center vor.
Klassische Fragen im Assessment Center.
Viele Assessment Center Übungen im Bewerbungsverfahren für einen Job haben besonders mit Kommunikation und Selbstdarstellung zu tun. Deshalb kann es von Vorteil sein, wenn man sich auf das Assessment Center Interview, ein Rollenspiel, eine Selbstpräsentation oder eine Gruppendiskussion mit häufig gestellten Fragen auf das Assessment Center Vorbereitungen trifft.
Typische Assessment Center Test in einem Unternehmen sind zum Beispiel:
- Postkorbübung
- Einstellungstest
- Eignungstest
- Online-Test
- Intelligenztest
- Case Study Bearbeitung bzw. Case Study Lösung
- Persönlichkeitstest
Hier zeigen wir dir eine Auswahl typischer Fragen, auf die man außerdem im AC gefasst sein sollte.
- Wie kam es zur Berufswahl?
- Wie bewerten Sie Ihren bisherigen Weg?
- Was waren die entscheidenden Meilensteine für Ihre berufliche Entwicklung?
- Welche außergewöhnlichen Leistungen/Erfolge können Sie vorweisen?
- Welche Herausforderungen/Schwierigkeiten mussten Sie bewältigen?
- Welche Art der Lösung ist typisch für Sie?
- Welche Ziele haben Sie im (Berufs-)Leben?
- Welche beruflichen Erwartungen haben Sie?
- Wie gestalten Sie ihre Freizeit?
- Welche Stärken und Schwächen haben Sie?
- Welches Entwicklungspotential sehen Sie bei sich selbst?
- Wie beurteilen Sie den Markt, in dem sich das Unternehmen bewegt?
- Welche positiven/negativen Trends stellen Sie dabei fest?
- Welche berufliche Strategie verfolgen Sie?
- Wie reagieren Sie auf ungerechtfertigte Kritik?
- Wie gehen Sie mit Stress um?
- Wie behalten Sie in Krisen- und Stresssituationen den Überblick?
- Wo sehen Sie die Grenzen Ihrer Leistungsbereitschaft?
- Wie würden Sie Ihren Kommunikationsstil beschreiben?
- Wie gehen Sie vor, wenn Sie Gesprächspartner:innen* überzeugen wollen?
- Welche Aufgaben erledigen Sie lieber allein, welche bevorzugt im Team?
- Wie gut können Sie mit Kompromissen leben?
- Wie gehen Sie Probleme an?
- Wie setzen Sie Prioritäten?
- Welche konkreten Veränderungsprozesse haben Sie schon erlebt?
- Für wie kreativ/innovativ halten Sie sich selbst?
- Wie stellen Sie sich die angestrebte Position vor?
- Was ist reizvoller für Sie: eine Aufgabe zuerst abzuschließen oder parallel mehrere Aufgaben zu bearbeiten?
- Wie sieht Ihr (ideal-)typischer Arbeitsalltag aus?
- Was war bisher Ihr größter (beruflicher) Erfolg/Misserfolg?
- Welche Verbesserungsmöglichkeiten bezogen auf Ihren Arbeitsstil sehen Sie selbst?
- Was erwarten Sie von Ihren Vorgesetzten?
- Womit sind Sie bei sich selbst unzufrieden?
- Wie treffen Sie Entscheidungen, eher intuitiv oder eher methodologisch?
- Wie verhalten Sie sich, wenn eine schnelle Entscheidung notwendig wird?
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Ungewöhnliche Fragen im Assessment Center.
Manche Personalverantwortliche in einem Assessment Center kommen auf wirklich merkwürdige Ideen für Fragen. Jedoch steht in der Regel hinter jeder Frage ein bestimmtes Ziel, z.B. eine bestimmte Eigenschaft, die unter Verwendung verschiedener Fragetechniken geprüft oder ermittelt werden soll. Die Fragen wirken also nur auf den ersten Blick kurios, eigentlich hat es sowohl Vorteile im Assessment Center, als auch Nachteile, dass die typischen Fragen zunächst völlig aus der Luft gegriffen erscheinen.
- „Wären Sie lieber Förster oder Lehrer?“
Im ersten Moment mag das komisch klingen. Assessoren wollen damit aber herausfinden, ob du ein eher reservierter oder aufgeschlossener Typ bist. Tipp: Bei solchen Entweder-Oder-Fragen muss man sich zwar entscheiden, wichtiger als die Antwort ist aber die Begründung. So kann man aus einer Schwarz-Weiß-Antwort auch eine graue machen.
- „Fahren Sie lieber Kettenkarussell als Achterbahn?“
Antwortest du mit ja, dann wirst du als eher konservativ, beständig und sicherheitsliebend eingestuft. Die Achterbahn symbolisiert wiederum eher Risikobereitschaft, den Wunsch nach Veränderung und Eigenständigkeit. Mögliche Antwort: „Ich bevorzuge die Achterbahn, gehe dort aber nicht alleine rein. Wenn meine Begleitung lieber ins Kettenkarussell geht, passe ich mich in dem Fall gerne an.“
- „Glauben Sie, dass die Angst vor einer Strafe Menschen von einem Verbrechen abhält?“
Hier wird nicht deine Moral getestet, sondern eher ob du argwöhnisch und skeptisch oder vertrauensselig und tolerant bist. Mögliche Antwort: „Grundsätzlich sollen Strafen ja auch eine abschreckende Wirkung haben. Doch die hat ihre Grenzen, denn sonst würde es weniger Verbrechen geben. Außerdem: Wenn Verbrecher der Meinung wären, dass sie erwischt werden, würden sie das Delikt wahrscheinlich gar nicht erst begehen. Da ist es zweitrangig, wie hoch die Strafe ist.“
- „Schauen Sie beim Zugfahren lieber aus dem Fenster oder suchen Sie das Gespräch mit den Mitreisenden?“
Entscheidest du dich für „aus dem Fenster“ gucken, dann könnte das als Schüchternheit oder Introvertiertheit gewertet werden. Wer das Gespräch mit dem Mitreisenden sucht wird hingegen als aktiv und selbstsicher bewertet. Mögliche Antwort: „Ich unterhalte mich gerne, doch das entscheide ich situativ. Es hängt unter anderem davon ab, welchen Eindruck Mitreisende auf mich machen (offen oder verschlossen), wie es um meinen Gemütszustand bestellt ist, ob ich ein spannendes Buch dabei habe oder es eine Zugstrecke durch eine fantastische Landschaft ist, die ich noch nicht kenne“.
- „Bleiben Sie abends lieber allein zu Hause oder gehen Sie mit Freunden aus?"
Bist du immer lieber zu Hause, wird man mitunter als Typ Einzelgänger eingeschätzt. Gehst du hingegen gern mit Freunden weg, dann unterstreicht das deine Teamfähigkeit und Kontaktfreudigkeit. Tipp: Auch wenn man gerne ausgeht, sollte man nicht kundtun, dass man am liebsten jeden Tag (bzw. jede Nacht) auf die Piste gehen würde. Hier ist der Mittelweg eine sichere Bank.
- „Bewundern Sie die Schönheit eines Gedichts mehr als die präzise Verarbeitung eines Gewehrs?“
Antwortest du auf diese Frage mit „ja“, könntest du als sensibel bewertet werden. Sagst du hingegen „nein“, dann könntest du als robust und im schlechtesten Fall sogar als grobschlächtig hingestellt werden. Die Antwort kann man neben seiner tatsächlichen Vorliebe auch von dem Job anhängig machen. Also z.B. bei Ingenieur-Jobs die Präferenz zum Gewehr ausdrücken und bei Marketing-Jobs sich eher für das Gedicht aussprechen.
Wie du siehst, ist eine differenzierte Vorbereitung bei unterschiedlichen Berufsfeldern sinnvoll. Weitere hilfreiche Tipps zur Bewerbung findest du hier:
Wo willst du arbeiten?
Unerlaubte Fragen im Assessment Center.
In einem Assessment Center (oder im normalen Vorstellungsgespräch gibt es unerlaubte Fragen, auf die man dem Personalverantwortlichen keine Antwort geben muss. Diese Fragen werden zwar normalerweise nicht gestellt, doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Wenn man im Personalauswahlverfahren aber doch wiederholt mit unerlaubten Fragen konfrontiert wird, sollte man sich überlegen, ob man überhaupt bei so einem Unternehmen arbeiten möchte. Beispiele:
- Sind Sie vorbestraft?
- Haben Sie vor, zu heiraten?
- Wollen Sie Kinder?
- Welcher Religion gehören Sie an?
- Wie viel haben Sie vorher verdient?
- Wie hoch ist Ihr privates Vermögen?
- Haben Sie eine Behinderung?
- Welcher ethnischen Herkunft sind Sie?
- Welche sexuellen Vorlieben haben Sie?
- Sind Sie HIV positiv?
- Gehören Sie einer Partei an?
- Sind Sie in der Gewerkschaft?